Bibellesen in der Öffentlichkeit
Vor sieben Jahren begann das ungewöhnlich öffentliche Bibellesen damit, dass zwei Wiener Christen mit Freunden bei einer Tasse Kaffee über den Glauben ins Gespräch kamen. Als diese wissen wollten, was denn nun in der Bibel steht, verabredete man sich zum regelmässigen gemeinsamen Lesen bei Starbucks. Das erste SBUX Fellowship war geboren.
Hier traut sich jeder rein
Ein Treffen im Café ist für Wien normal. Gemeinsames Bibellesen eher nicht. Aber die Vorteile liegen auf der Hand: Jeder kennt Starbucks und traut sich dort hinein. Man wird nicht bedient, sondern holt sein Getränk an der Theke ab, und hat dann Ruhe zum Reden. SBUX Gruppen sind ausserdem keine geschlossenen Hauskreise. Jeder, der möchte, kann hier einsteigen – auch auf Zeit.
Die Teilnehmer erfahren per Mundpropaganda von den Treffen oder erfahren über die Webseite vom SBUX Fellowship in inzwischen zehn Starbucks-Filialen in Wien. Attraktiv ist dabei die lockere Atmosphäre mit einer Mischung aus Wohnzimmer und Büro.
Gemischte Reaktionen
Das Verhältnis zu den Starbucks-Mitarbeitern ist durchweg positiv. Das SBUX-Team ist ja anderen Gästen gegenüber in keiner Weise aufdringlich. Manche Cafébesucher wundern sich zwar über die aufgeschlagenen Bibeln, doch andere fragen interessiert nach. Die Teilnehmer selbst geniessen die offene Situation.
Warum sich Christen bei SBUX engagieren
Philipp Rüsch, Leiter einer Gruppe, erzählt dem ERF in einem Interview: «SBUX Fellowship ist eine Möglichkeit, um in der Öffentlichkeit als Christen präsent zu sein. Wir treffen uns nicht in einem geschützten Rahmen, sondern sind mit der 'Aussenwelt' konfrontiert.» Er erklärt weiter: «Ich arbeite bei einem Missionswerk, wohne in einer christlichen WG und gehe in eine christliche Gemeinde. Ich hatte wenig Kontakte zu Nichtchristen, das hat mir gefehlt.» Inzwischen freut er sich, dass er ein Segen für die Menschen in Wien sein kann. Gefragt, ob es SBUX Fellowship, auch in Deutschland oder der Schweiz gäbe, lächelt er: «Bisher nicht – aber wenn jemand eine Gruppe gründen möchte, würden wir uns freuen.»
Datum: 12.08.2014
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / ERF