Hoffnungen konzentrieren sich auf enge persönliche Beziehungen
Die Umfrage wurde in deutscher, französischer, englischer und erstmals auch in tschechischer Sprache durchgeführt. 21'812 Personen nahmen teil, für die Schweiz wurden 2'936 vollständige und korrekte Fragebogen ausgewertet.
Offensichtlich geht es den Schweizerinnen und Schweizern gut, die Furcht vor einem Arbeitsplatzverlust (8. Rang) oder vor konkreten kriminellen Bedrohungen (13. Rang) scheinen weniger wichtig und eher theoretischer Natur zu sein. Die Hoffnung der Schweizerinnen und Schweizer konzentriert sich für das kommende Jahr auf stabile und intakte Beziehungen im nahen persönlichen Umfeld: auf eine glückliche Ehe und Familie (Rang 1), persönliche Gesundheit (Rang 2) und vertrauensvolle Beziehungen zu den Mitmenschen (Rang 3).
Auch die Schlüsselpersonen für die Bewältigung schwieriger Situationen sind nicht etwa Politiker (Rang 12), Vorgesetzte (Rang 10) oder Wirtschaftsführer (Rang 14 und 15), sondern Personen des engsten persönlichen Umfeldes: die eigene Ehe (Rang 1) oder der Freundeskreis (Rang 2).
So zeigen auch die anderen erhobenen Indikatoren, dass aktiv gelebte soziale Beziehungen die eigene Hoffnungskompetenz stärken. Wer in einer partnerschaftlichen Beziehung lebt, weisst höhere Hoffnungs-, Optimismus- und Resilienz-Indices auf als Singles. Dies bedeutet aber nicht, dass Alleinstehende zur Hoffnungslosigkeit verdammt sind. Hoffnung ist eine Lebenseinstellung, für die man sich bewusst entscheiden und die man auf verschiedene Arten gezielt trainieren kann: Sei dies, dass an Stelle der Familie ein Freundesnetz gepflegt wird. Sei es, dass der Beruf nicht primär dem Gelderwerb dient, sondern als eigentliche Berufung dem angestrebten Lebenssinn entspricht, oder dass ein ehrenamtliches Engagement neben dem Beruf soziale Kontakte fördert.
Datum: 09.01.2014
Autor: Andreas Walker
Quelle: Livenet / swissfuture