Angst im Alter

Besonderheiten

Angst ist im Alter nicht häufiger als in jungen Jahren, aber es stehen andere Themen im Vordergrund. Gesunde alte Menschen haben eher geringere Angstwerte in Persönlichkeitstests als junge. Alte Menschen können schliesslich auf lebenslange Erfahrungen zurückblicken, haben schwierige Lebensprobleme bereits gemeistert und verfügen in der Regel über erprobte Bewältigungsstile. Häufigste Ängste im Alter: Angst vor Krankheit, Hilflosigkeit und Abhängigkeit Angst, Opfer eines Verbrechens zu werden – Angst, dass nahen Angehörigen etwas zustossen könnte – Angst vor geistigen Leistungseinbussen – Angst vor einem langsamen, schmerzvollen und einsamen Sterben (nicht unbedingt vor dem Sterben an sich). Psychodynamische Ängste im Alter Alle diese Ängste können real sein, aber sie können auch andere Probleme überspielen: So kann sich z.B. Angst vor Krankheit in einen hypochondrischen Wahn auswachsen; Angst vor Armut kann eine depressive Verarmungsidee oder eine geizige Zwanghaftigkeit darstellen. Auch im Alter können «neurotische» Ängste auftreten. Die längst vorhandene sensible Reifestörung tritt im Alter dann zutage, wenn vormals vermiedene Versuchungssituationen auftreten, wenn Lebensarrangements, Rollen und Partner verloren gehen, die bisher das Gleichgewicht aufrecht erhielten. Zudem können auch die Einschränkungen des Alters weiter dazu führen, dass bisherige Bewältigungsmuster nicht mehr funktionieren. Angstzustände bei Demenz Psychoorganische Syndrome sind gekennzeichnet durch Störungen des Bewusstseins, der Orientierung und des Gedächtnisses. Selbst bei jungen Menschen entstehen bei sensorischer Deprivation (verdunkelte Kammer, akustische Isolation) diffuse Ängste. Bei leichteren Demenzen Angstvolle Verkennungen von Situationen und Personen können zu aggressiven Fehlhandlungen führen, wobei eine panikartige Steigerung der Angst vorausgeht. Bei mittelschweren und schweren Stadien der Demenz Vermehrt diffuse Ängste, insbesondere angstvolle Anklammerung. Wenn sich Patienten nicht beruhigen lassen, ja, wenn es zu angstvollem Rufen und Schreien sowie psychomotorischer Unruhe kommt, ist dies qualvoll für Patienten, Mitpatienten und Betreuende. Faktoren der Angst im Alter - Abnahme der Gedächtnisleistung - Emotionen: Sorgen, Niedergeschlagenheit, Konflikte - Einschränkung der Sinnesorgane (Schwerhörigkeit, Sehprobleme) - Allgemeine Schwächung durch körperliche Erkrankung - Verlust der sozialen Unterstützung durch Verlust von Angehörigen, Freunden Beispiel
Besonderheiten der Angst im Alter

Ein 64-jähriger Mann erleidet plötzlich Panikattacken. Seine jüngere Ehefrau ist nach dem Erwachsenwerden der Kinder berufstätig geworden und nun nicht mehr mehrfach täglich für «Sicherheitstelefonate» erreichbar.

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Datum: 16.12.2004
Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

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