Vom Aktienmarkt zur Apologetik

«Gott hat keine Angst vor unseren Fragen»

Lisa Fields
Lisa Fields träumte schon früh von einer Karriere an der Wall Street. Bereits in der fünften Klasse begeisterte sie sich für den Aktienmarkt und entschied, eine entsprechende Karriere zu machen…

Nach ihrem Abschluss in Investment Finance stand New York auf ihrem Plan – bis ein Wahlfach alles veränderte: «Ich belegte ein Seminar über das Neue Testament, um mehr über die theologischen Konzepte des Glaubens zu erfahren», erklärt Lisa.

Doch statt nur Theorie zu pauken, stellte sie sich zum ersten Mal kritische Fragen: Was glaube ich eigentlich – und warum? Diese Auseinandersetzung eröffnete ihr eine neue Welt. Die Faszination für die Apologetik und die Suche nach Antworten liessen sie ihr Studium komplett umkrempeln: Statt Finanzwissenschaft konzentrierte sie sich fortan auf Kommunikations- und Religionswissenschaft

Der innere Kampf: Wenn das Herz den Kopf herausfordert

Doch Lisa Fields Weg war alles andere als geradlinig. «Ich hatte mit schweren Fragen zu kämpfen, vor allem mit der Existenz von Leid», erinnert sie sich. Terroranschläge auf Kinder liessen sie an einem liebenden und allmächtigen Gott zweifeln: «Wie kann ein Gott, der alles sieht, solche Grausamkeiten zulassen?»

Ihr Studium bot viele theologische und philosophische Erklärungen, doch emotional blieben sie unbefriedigend. «Ich ging zu meinem Professor und legte ihm all meine Zweifel dar. Ich erwartete tiefgründige Antworten – aber alles, was er sagte, war: ‘Ich kämpfe auch damit.’» Diese schlichte Ehrlichkeit half ihr zu erkennen, dass Zweifel zum Glauben gehören können. «Es braucht Mut, mit Gott zu ringen. Aber genau das ist der Schlüssel, um im Glauben zu wachsen», erklärt Lisa. Im Ringen mit den eigenen Fragen und im Gespräch mit anderen hat sie eine stärkere Verbindung zu Gott gefunden – und einen neuen Auftrag.

Ein Glaube, der geprüft werden darf

Für Lisa Fields war klar: Ein Glaube, der nicht hinterfragt werden kann, ist nicht vertrauenswürdig. Diese Erkenntnis wurde zur Grundlage ihres «Jude 3 Project». Mit ihrer Organisation bietet sie Christen – vor allem aus der schwarzen Community – einen Raum, um Fragen zu stellen, Zweifel zu äussern und ihren Glauben zu vertiefen.

«Gott hat keine Angst vor unseren Fragen», sagt sie. «Wenn wir unsere Zweifel aussprechen, beginnen Heilung und Freiheit. Oft liegt unsere Heilung in der Gemeinschaft – im Austausch mit anderen.» Sie betont, wie wichtig es ist, nicht nur allein mit Gott zu reden, sondern auch mit vertrauten Menschen zu sprechen und zu beten.

Fragen stellen, im Glauben wachsen

Lisa Fields ermutigt alle, die sich im Glauben verloren oder vom Leben enttäuscht fühlen: «Ob Sie einen geliebten Menschen verloren haben, missbraucht wurden oder mit anderen schmerzlichen Erfahrungen zu kämpfen haben – bringen Sie Ihre Frustrationen zu Gott. Er hält das aus.»

Das «Jude 3 Project» steht für Lisas Überzeugung, dass der Glaube nicht nur Trost spendet, sondern auch Antworten gibt. In ihrer Arbeit verbindet sie akademische Tiefe mit persönlicher Erfahrung und baut so eine Brücke für alle, die mit ihrem Glauben ringen. «Im Ringen finden wir Klarheit – und in der Gemeinschaft Heilung.»

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Datum: 29.11.2024
Autor: Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle: Jesus Calling / gekürzte Übersetzung: Jesus.ch

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