Mehr als Tore schiessen

Felix Nmecha – Fussballer und Christ

Fussballspieler und Christ. Felix Nmecha
Erstaunlich viele Fussballspieler erzählen, wie wichtig ihnen der Glaube ist. Sie unterstützen damit das Bild, dass Jesus nicht nur für Versager da ist, sondern für Gewinner und Verlierer. Einer von ihnen ist der Fussballprofi Felix Nmecha.

Die evangelische Kirche in Bayern macht gerade Werbung mit dem Foto eines bärtigen Pfarrers, der verkündet: «Ich gehe in den Gottesdienst, weil…» Da liegt es nahe zu ergänzen, «weil du es musst und dafür bezahlt wirst». Tatsächlich richtet sich vieles, das zum Glauben motivieren soll, eher an diejenigen, die sowieso schon im Boot sind, und kommt von solchen, von denen man ohnehin nichts anderes erwartet.

Genau aus diesem Grund ist es immer wieder ein Hingucker, wenn Fussballer wie Chris Führich, Melanie Behringer, Davie Selke oder eben Felix Nmecha (23) erklären, dass sie an Jesus Christus glauben: Sie müssten das nicht, haben auch keine Vorteile davon und tun es trotzdem.

Fussball wird dir nie Erfüllung geben

Felix Nmecha wuchs in Hamburg als Sohn einer deutschen Mutter und eines nigerianischen Vaters auf. Als er sieben Jahre alt war, zog seine Familie nach England. Dort landeten der fussballbegeisterte Felix und sein älterer Bruder Lukas in den Jugendmannschaften von Manchester City. Die Familie verstand sich schon immer als christlich, doch als er als Jugendlicher nicht nur von Erfolg zu Erfolg marschierte, erklärt Nmecha heute in seinem Lebensbericht in der Kicker-Bibel, habe er «Jesus Christus wirklich kennengelernt». «Ich glaube, als ich Christ wurde, wurde mir klar, dass ich vorher kein Christ war», hält er fest. Dieser Glaube trug ihn durch erfolgreiche Zeiten genauso wie durch frustrierende Verletzungsphasen.

20 Millionen wert

Die Fussballerseite transfermarkt.de bewertet den Profi, der seit 2021 wieder in Deutschland lebt, aktuell mit 20 Millionen Euro «Spielerwert». Er selbst sieht seinen Wert längst auf anderer Ebene. «Es ist schwierig, kurz zusammenzufassen, was mir Jesus bedeutet, denn er ist alles für mich. Er ist mein Herr, mein Retter, mein Gott, derjenige, der mir Leben gibt. Aber auch derjenige, der mir einen Sinn gibt, derjenige, in dem meine Identität liegt. Ich liebe Jesus so sehr, aber ich bin mehr als alles andere von seiner Liebe zu mir beeindruckt. Dass er sich entschlossen hat, aus der heiligen, ewigen Herrlichkeit bei Gott herabzusteigen, um menschliche Gestalt anzunehmen und mir einen Weg zu bahnen, jetzt und in der Ewigkeit mit ihm verbunden zu sein. Unzählige Male habe ich seine Gegenwart in meinem Zimmer und in der Zeit, die ich allein mit ihm und mit anderen im Gottesdienst verbracht habe, gespürt.»

Dieser neue Wert ist es, der Nmecha seit einigen Jahren ausmacht. Dabei verläuft seine Karriere durchaus in Wellenbewegungen: Erst spielte er beim VfL Wolfsburg, inzwischen bei Borussia Dortmund. Eine Verletzungspause liess ihn aus dem Kader der deutschen Nationalmannschaft wieder herausrutschen, aber in letzter Zeit entwickelt sich der Mittelfeldspieler zur wichtigen Stütze des BVB.

Kontroversen und trotzdem Glaube

Wie viele seiner Kollegen postet Nmecha regelmässig sportliche Updates und anderes in den sozialen Medien. Diese versieht er immer wieder mit Hashtags wie #Glorytojesus oder #Godstiming. In sein Instagram-Profil hat er neben dem Untertitel «Sportler» das Statement «Jesus is Lord» aufgenommen: Jesus ist Herr. Ein Instagram-Post vom Frühjahr 2023 sorgte allerdings für starke Irritationen, weil Nmecha dort den Kommentar eines US-Autors teilte, der als rechtsgerichtet und homophob gilt. Dem RedaktionsNetzwerk Deutschland gegenüber erklärte er danach laut Pro Medienmagazin: «Ich bereue es, das gepostet zu haben, vor allem, weil ich nicht weiss, ob er Christ ist. Ich denke, dass es noch schlimmer wird, wenn man weiss, wer es gesagt hat und wie er es gesagt hat. Ich bin nicht damit einverstanden, wie er seine Überzeugungen vermittelt, und ich stimme auch nicht mit allem überein, was er sagt.» Er hasse definitiv niemanden, stellte der Fussballer klar, und grenze niemanden aus. «Ich glaube weiterhin, dass die Bibel Gottes Wort ist und jeder seine wahre Identität in einer Beziehung zu ihm findet, mich eingeschlossen.» So wird es weiterhin symbolische Gesten geben, wenn Felix Nmecha auf dem Rasen ein Tor erzielt. Dann wischt er mit beiden Händen von oben nach unten über seinen Körper und zeigt anschliessend in den Himmel: «Jesus hat meine Sünden abgewaschen. Er ist für mich gestorben. Er ist mein Herr.» Felix Nmecha müsste das nicht betonen – aber er kann nicht anders.

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Datum: 21.09.2024
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

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