Ein Leben voller Stärke durch Jesus
Der Unfall ereignete sich am vergangenen Donnerstag in einem Waldstück bei Küsnacht, nur wenige Kilometer von ihrem Wohnort entfernt. Furrer erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und wurde mit einem Rettungshelikopter ins Spital geflogen, wo sie ihren Verletzungen erlag.
Die reformierte und die katholische Kirche sowie die Freikirche «Viva Gossau» und «Athletes in Action Schweiz» (AiA) organisierten zum Auftakt der WM einen Gottesdienst, um den Einwohnern der Gegend, Fans und Freunden des Radsports vor dem grossen Anlass ein Time Out zu gewähren und zu erleben, wie der Glaube und Sport viele Parallelen hat.
Regula C. Carrillo von «Athletes in Action Schweiz» erinnert sich an einen lebendigen Gottesdienst, an dem auch junge Athletinnen und Athleten teilnahmen. «Muriel Furrer war auch dabei und hat diesen Moment wohl genutzt, um sich auf ihre Wettkämpfe einzustimmen», sagt Regula C. Carrillo. Eine Heim-WM ist etwas ganz Besonderes, betont Carrillo, und für die meisten Rennradfahrerinnen und -fahrer ein einmaliges Ereignis in ihrer Karriere.
Selbst schweren Unfall erlebt
Während des Gottesdienstes gab es auch ein Interview mit Todd Henriksen, dem Direktor von «AiA Pro Cycling», einem ehemaligen Radprofi und heutigen Sport-Seelsorger. Henriksen sprach darüber, dass der Radsport zu den körperlich und mental härtesten Sportarten der Welt gehört und wie gefährlich er sein kann.
Er selbst habe einen schweren Unfall erlebt: «Ich bin bei einem Rennen mit 60 Stundenkilometern frontal mit einem Lastwagen zusammengestossen und habe nur durch Gottes Gnade überlebt», erzählte Henriksen. Er betonte, dass dieser schreckliche Unfall – so schmerzhaft er körperlich war – zu einem der geistlich fruchtbarsten Momente in seinem Leben wurde. «In meiner Schwäche ist Gott zu meiner Stärke geworden», sagte er.
«Ihr Vermächtnis besteht weiter»
Henriksen unterstützt als Sports Chaplain zahlreiche Radsportlerinnen und Radsportler in Glaubens- und Lebensfragen. Er begleitet sie nicht nur im sportlichen Alltag, sondern ist auch in tragischen Momenten wie dem plötzlichen Tod von Muriel Furrer zur Stelle.
Er erlebt die Radsportwelt in dieser für alle Fahrer, Muriels Familie und Freunde sehr schwierigen Zeit aus nächster Nähe. «Letzte Woche haben wir bei @aiacycling und im gesamten Sport eine von uns verloren. Muriel war eine sehr talentierte Fahrerin, die eine unglaubliche Freude und den Frieden in sich trug, der aus dem Wissen um den ultimativen Autor, Jesus, kommt. Sie war ein Licht für alle, die sie kannten und ein erstaunliches Beispiel für jemanden, der Jesus wirklich nachfolgt. Wir werden sie sehr vermissen, aber ihr Vermächtnis und ihr Einfluss werden weiterleben!»
«Alles durch Christus»
Auf ihrem Instagram-Kanal begrüsste Muriel Furrer die Besucher mit «Alles durch Christus». Immer wieder verwies sie dabei auf ihren Glauben. In einem Reel auf einer Fahrt durch eine atemberaubende Landschaft schrieb sie: «This life. On this Earth. In this place. Thank you Jesus.»
Einmal schrieb sie: «Du musst dich einfach immer nur daran erinnern, dass deine Stärke von Gott kommt.» Oder ein andermal hielt sie fest: «Der Glaube macht die Dinge nicht einfacher. Er macht sie möglich.» Oder: «Der Glaube an den Herrn ist meine Stärke.»
Zahlreiche Beileidsbekundungen gingen über die sozialen Medien ein. Jemand schrieb: «Du hast Jesus so sehr geliebt, möge er dich in seiner Herrlichkeit empfangen. Ruhe in Frieden.»
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«Athletes in Action Schweiz»