Minderwert und Schmerz überwunden
Lange fühlte ich mich, als würde ich nirgendwo dazugehören. Niemand mochte mich. Ich glaubte sogar, dass meine Eltern mich nur liebten, weil ich ihre Tochter bin. Schon früh hatte ich mit depressiven Gedanken und starken Stimmungsschwankungen zu kämpfen.
Um wenigstens irgendwo dazu zu gehören, fing ich an, Drogen zu nehmen, aber das machte alles nur schlimmer. Jetzt sah ich wirklich kaputt aus und die Leute mieden mich. Das schlimmste war aber meine eigene pessimistische Einstellung. Ich hasste mich, meine Eltern und den Rest der Welt.
Endlich geliebt werden
Mit 17 lernte ich Josh kennen. In ihm fand ich endlich jemanden, der mich so akzeptierte, wie ich bin. Es dauerte nicht lange, bis wir heirateten. Ich fing an, in einer Baumwollfirma zu arbeiten, er bekam einen Job als LKW-Fahrer. Er hatte immer Nachtfahrten, manchmal begleitete ich ihn. Um wach zu bleiben, nahm er Aufputschmittel und andere Drogen. Und ich machte mit. Wir merkten gar nicht, wie wir langsam von dem Zeug abhängig wurden. Wenn wir es nicht nahmen, waren wir immer müde.
Doch wir waren auch wahnsinnig verliebt und versuchten, das Beste aus unserem Leben zu machen. Gemeinsam fingen wir an, in der Bibel zu lesen, und wir schienen in ruhigere Fahrwasser zu kommen. Bis Josh diesen schrecklichen Unfall hatte.
Im freien Fall dem Abgrund entgegen
Als ich zum Unfallort kam, war von seinem Motorrad so gut wie nichts mehr übrig. In tausend Stücken lagen die Überreste da. Trotzdem dachte ich in keiner Sekunde daran, dass er tot sein könnte. Als ich dann die brutale Wahrheit erfuhr, war es, als würde ich nicht mehr aufhören zu fallen. Ich schrie zu Gott, obwohl ich bestimmt zehn Jahre nicht mehr gebetet hatte. «Das wirst du mir nicht antun! Du wirst ihn mir nicht wegnehmen!...», als könnte ich jetzt noch etwas ändern.
Ich war 27 Jahren alt und Witwe. Und ich wusste, dass ich nicht stark genug bin, das zu tragen. Ich war schwach, drogenabhängig und Josh war mein Leben gewesen, meine Sicherheit, meine ganze Welt. Da wurde mir bewusst, dass ich Hilfe brauche. Und mir war klar, dass nur Gott mir helfen kann.
Noch in der Notaufnahme übergab ich Jesus mein Leben. Ich sagte: Hier hast Du meinen Scherbenhaufen. Hier bin ich. Ich brauche dich, ich schaffe das nicht alleine.
Unerklärlicher Frieden
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte Gott alles in mir verändert. Ich spürte einen so tiefen Frieden in mir, wie ich ihn nie zuvor erlebt habe. Diese Stärke in mir, den Schmerz auszuhalten, konnte nur von Gott kommen. Man hört ja immer wieder, dass Gott mit einem ist, aber an diesem Morgen begriff ich, dass das wirklich die Wahrheit ist.
Mit Gottes Hilfe, konnte ich aufhören, Drogen zu nehmen. Er heilte langsam auch den Schmerz in mir. Er machte mein bitteres Herz nicht über Nacht wieder heil. Aber er schenkte mir in allen meinen Fragen einen Frieden.
Durch die Bibel veränderte sich nach und nach auch mein Selbstwert. Ich las dort, wie Gott mich sieht und das war einfach nur gut. Dort stand so viel Positives und ich füllte meine Gedanken immer mehr damit. In der Bibel gibt es nichts Negatives. Gott liebt uns so sehr.
Ich habe erfahren, dass echte Akzeptanz durch Jesus kommt. Es sind nicht die Fehler und Versagen, die mich definieren. Gott sieht mich als geliebtes Kind. Durch den schrecklichen Tod von Josh hat Gott mir gezeigt, dass er mich immer in seiner Hand hält. Er hat mich neu gemacht und mein Schicksal gewendet.
Heute ist Brandy Allison Sängerin und schreibt Lieder, die von ihrem Weg zu Gott und mit Gott handeln.
Walkin' on faith - Brandy Allison
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Datum: 27.12.2014
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / cbn.com / brandyallison.com