Mit nur 50 Euro um die Welt

Wie mich meine Reise verändert hat

Seit zwei Jahren reist Christopher Schacht durch die Welt. Gestartet ist er mit nur 50 Euro (etwa 55 Franken) und hat inzwischen zwanzig Länder bereist. Wie man ohne Geld über den Atlantik kommt und wie er auf seiner Reise Gott gefunden hat, erzählt der 21-Jährige hier.
Christopher Schacht
Christopher Schacht
Christopher Schacht auf dem Segelschiff

Nur mit einem Rucksack und Taschengeld ist Christopher Schacht im Sommer 2013 aufgebrochen. Fast 48'000 Kilometer hat er seitdem zurückgelegt und dabei viel gelernt. Über die fremden Länder, über sich selbst und über Gott.

In einem Interview mit der Zeitschrift Focus erzählt der junge Mann, wie es ihm bislang erging: «Mit wenig Geld zu reisen, bedeutet, näher an den Leuten, der Sprache und der Kultur sein zu müssen. Ich wollte nicht die so häufig geschönten Touristen-Fassaden sehen, sondern das Echte kennenlernen.»

Über Wasser hält sich der Traveler mit Gelegenheitsjobs vor Ort und das scheint erstaunlich gut zu funktionieren.

Ohne Geld über den Atlantik

Zwar habe er keine Ahnung gehabt, wie er es über den Atlantik schaffen soll, aber dann lernte er bei einem Job auf einer Pferderanch in Spanien einen deutschen Segellehrer kennen. «Er gab mir einige Segelbücher zum Lesen und schenkte mir obendrein noch Segelkleidung, die er nicht mehr benötigte. Noch nie zuvor war ich gesegelt», lächelt der 21-Jährige. «Dennoch legte ich mit dieser theoretischen Vorbereitung – und etwas Hilfe von oben – schon nach einer Woche auf einer zwölf Meter langen Jacht ab. Für die kostenlose Überfahrt half ich an Bord.»

Von Naturerlebnissen und Abenteuern

«Auf meiner Reise habe ich zwei grosse Ozeane überquert, war auf Gebirgsgipfeln, die bis in die Wolken reichen, fuhr in hölzernen Kayaks durch exotische Urwälder, wanderte in Wüsten oder sass auf malerischen Wiesen.», schwärmt Schacht. «Unzählige meiner Träume sind in Erfüllung gegangen.»

Doch nur paradiesisch war es bei Weitem nicht: «Meine arme Mutter dachte schon zwei Mal, dass ich tot bin. Das erste Mal segelte ich in Piratengebieten nördlich von Venezuela. Die Fahrt verzögerte sich stark. Als ich mich dann endlich meldete, war meine Mutter überglücklich. Das andere Mal wusste meine Familie lediglich, dass ich mitten im Urwald Guyanas in Goldminen-Gebieten reiste und durch noch abgelegenere Dschungel-Wege nach Venezuela wollte. Ich hatte eine Reise von wenigen Tagen angekündigt, brauchte aber Wochen länger», so der Abenteurer.

Der schönste Moment

Da muss Christoph Schacht nicht lange überlegen: «Hier in Fidschi erzählte mir eine alte, indische Witwe von ihrem schweren Leben. Aber dann bekam sie leuchtende Augen und erzählte von ihrer spirituellen Erleuchtung, nachdem eine Gruppe Australier für sie gebetet hatte. Sie brachte mir einen Brief der Australier, damit ich ihn ihr vorlas. Es ging zunächst um einige persönlichen Dinge und endete mit: 'Jesus loves you!' (Jesus liebt dich!) Hunderte Male vorher hatte ich diesen Satz schon gelesen, aber nie traf es mich innerlich so, wie in diesem Moment!»

In dem Gespräch wurde dem Reisenden klar: «Diese Witwe hatte tatsächlich ihr wahres Glück gefunden – weit weg von jeglichen weltlichen Gütern. Sie hatte scheinbar nichts und doch schien es als hätte sie alles. Die Bedeutung dieser drei kurzen Worte hatte ihr Leben verändert», staunt der 21-Jährige.

«Und das Verrückteste an dieser Geschichte», fährt Schacht fort, «war wohl, dass dieser Moment für mich mehr bedeutet hat als die vielen abenteuerlichen Tage auf hoher See oder im Regenwald. Zu sehen, wie Menschen ihr wahres Glück finden, ist unvergleichlich schön!»

Verändert

Auch er selbst habe sich auf der Reise sehr verändert. «Ich habe zum Glauben gefunden. Ich bete nun sehr viel, lese in der Bibel und freue mich zu sehen, wie mein innerer Wandel mir Kraft gibt. Vor der Reise war ich nicht sonderlich religiös», gibt Christopher Schaft zu.

«Eigentlich wollte ich einmal meine eigene Softwarefirma eröffnen. Doch die Erfahrungen der letzten Zeit haben mich verändert. Mein Glaube an Gott ist zu meinem Lebensinhalt geworden. Deshalb plane ich nach meiner Rückkehr ein Theologie-Studium. Ich will die Menschen wieder für Gott und die Nächstenliebe begeistern.», erzählt der junge Mann.

Doch das könnte noch ein bisschen dauern. Denn zuerst geht es nach Vietnam und Myanmar. Dann vielleicht über China, Indien und Pakistan zurück nach Europa.

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Datum: 10.10.2015
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / Focus.de

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