Wie ein grosses Raumschiff gleite die Erde durchs Weltall, doch auf diesem Gleiter gehe der Sauerstoff aus und die Ressourcen würden schwinden, verglich Gerhard Bärtschi am Klimaforum der SEA. Bärtschi leitet das christliche Hilfswerk «Tear Fund» und schilderte die Klimaerwärmung aus Sicht unterentwickelter Nationen. «20 Prozent der Menschen im Norden brauchen 70 Prozent der Energie», damit würden sie den Klimawandel verantworten. Doch am härtesten treffe es die Menschen in den ärmeren Ländern. «Wäre der Wirbelsturm Katharina über Bangladesch gefegt, wäre der Schaden fünfmal grösser gewesen.» Naturkatastrophen und Dürre treffe Arme mit voller Wucht. In China, Indien, dem südlichen Afrika und Australien werde die Ernte geringer. «Heute hungern 825 Millionen Menschen. 250 bis 550 Millionen Menschen werdenin Zukunft, wegen dem Klimawandel zusätzlich zu wenig Nahrung haben», schilderte Bärtschi. Die Mangelernährung nehme auch zu. Steige die Temperatur um zwei Grad, bedrohe Malaria zusätzlich 40 bis 60 Millionen Menschen. Steigende Meeresspiegel würden Entwicklungsländer besonders hart treffen: «Das Bangladesch-Delta gehört zu den Gebieten auf der Welt, die am dichtesten besiedelt sind. Es würde unbewohnbar.» Steige der Meeresspiegel um einen Meter seien in den Ländern des Südens 56 Millionen Menschen bedroht, bei zwei Metern 89 Millionen und bei fünf Metern 245 Millionen. Am Klimaforum wurde die Christenheit aufgerufen, sich für die Umwelt zu engagieren. «Gebet ist eine Arbeitsbesprechung mit dem Schöpfer», schilderte Peter Henning, Dozent am Theologisch-diakonischen Seminar Aarau. Es gehe darum, wo man als Prokurist pflegerisch tätig sein dürfe. Gott werde die Erde zwar einmal erneuern. «Aber diese Hoffnung ist kein Grund, den Planeten sich selbst zu überlassen – denn die Welt bleibt Gottes geliebte Schöpfung; diese ächzende Erde gehört Gott.» Er erneuere, was zerbrochen ist; die Erde sei ein prophetisches Zeichen, dass Gott einmal alles neu macht. Vertreter aus Wissenschaft und Politik zeigten, wie man ökologisch mit der Umwelt umgehen kann und Energiepionier Josef Jenni verwies auf einen anderen Aspekt: Ressourcen wie Öl und Uran würden bald knapp; zum Beispiel der Strom in der Schweiz. Jenni: «Mit der Energie ist es wie mit dem Geld: Wo nichts ist, gibt es nichts zu holen.» Man spreche zwar davon, im Ausland einzukaufen, doch ganz Europa stehe vor diesem Problem. «Wir sind energiesüchtig und brauchen immer mehr Stoff.» Einschränken, wenig und möglichst erneuerbare Energie verwenden, sowie eine ökologische Steuerreform schlug Jenni als Lösung vor. Lesen Sie auch: Christen entdecken Klima als Thema Website: www.sea-aku.ch «Über eine Milliarde wird hungern»
«Die ächzende Erde gehört Gott»
Energiebilanz
Datum: 07.06.2007
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch