U2-Frontman Bono

Sänger, Weltverbesserer und Christ: Bono ist 60

U2-Frontmann Bono ist am Sonntag 60 Jahre alt geworden. Der irische Sänger und Christ steht seit mehr als 40 Jahren auf der Bühne. Immer wieder hat er sich öffentlich zu seinem Glauben bekannt.
Bono (Bild: Wikipedia)
U2 Band

Der Frontmann der irischen Rock- und Popband «U2», Bono, ist am Sonntag 60 Jahre alt geworden. Der Sänger des weltweit bekannten Quartetts wurde am 10. Mai 1960 in Dublin geboren und heisst mit bürgerlichem Namen eigentlich Paul David Hewson. Seinen christlichen Glauben hat der Sohn eines katholischen Vaters und einer anglikanischen Mutter auch in Liedern verarbeitet.

«Durch die Trauer wurde ich Künstler»

In einem Gespräch mit dem Theologen David Taylor vom Fuller Theological Seminary sagte Bono 2017, der Tod seiner Mutter habe ihn zum Glauben an Jesus gebracht. «Durch die Trauer wurde ich Künstler», sagte Bono. «Ich trat eine Reise an, auf der ich versuchte, das Loch in meinem Herzen mit Musik zu füllen, mit Freunden und der Band. Aber schliesslich ist es nur Gottes Liebe, die dieses Loch füllen kann; es ist ein grosses Loch, aber glücklicherweise ist es eine grosse Liebe.»

Seit 1978 existiert die Band unter dem Namen U2. Wie die Schweriner Volkszeitung am Sonntag berichtete, standen der Sänger und zwei seiner Bandmitglieder in jungen Jahren vor einer schwierigen Entscheidung. «Band oder Bibel?» lautete die Frage, als sich Bono mit Larry Mullen und David Evans, genannt «The Edge», einer evangelikalen Bewegung mit Namen «Shalom» anschliessen wollten. «Die drei entschieden sich für ihre Musik – und einen Glauben unabhängig von jeder organisierten Kirche», schreibt die Zeitung. Der Glaube ziehe sich dennoch durch viele U2-Werke oder verstecke sich in der Fom spiritueller Fragen in «vordergründigen Liebesliedern».

Humanitäre Engagements

Der Sänger ist neben seiner Musik auch bekannt durch sein humintäres Engagement. Er tritt beispielsweise für den Schuldenerlass in der Dritten Welt ein und für Umweltschutz. Für seine Musik, aber auch wegen seines politischen und sozialen Engagements wurde Bono mehrfach ausgezeichnet.

Der charismatische Frontmann ist jedoch nicht unumstritten. «Wenn irgendwo ein Mikro bereitsteht, um gegen das Unrecht auf dieser Welt zu protestieren – Bono greift es sich. Überhebt sich manchmal, bekommt aber die Wiederauflage von Live Aid zusammen mit Bob Geldof», heisst es beispielsweise in einem Bericht des Mitteldeutschen Rundfunks (mdr). Ralf Sotscheck von der Tageszeitung (taz) nannte den Sänger am Montag in einem Artikel einen «selbsternannten Moralapostel» und «argen Scheinheiligen», der seinen Hut von London nach Italien erster Klasse im Flugzeug habe nachfliegen lassen.

Die fünf stärksten Aussagen von Bono

Zum 40-jährigen Bestehen der Gruppe (2016), präsentierte das britisch-christliche Radio «Premier» ein paar der prägendsten Statements von Bono über den christlichen Glauben – ein Fundus mit Tiefgang zu verschiedenen Aspekten des Christentums.

Bono über den Grund, warum Jesus gestorben ist: «Ich mag den Gedanken an das Opferlamm. Der Punkt, warum Christus gestorben ist, ist, weil er der Welt Sünde trägt. So dass das, was ausgelöscht ist, nicht auf uns zurückfällt und dass unsere sündige Natur nicht den Tod erntet. Das ist der Punkt. Das sollte uns demütig machen. Es sind nicht unsere eigenen guten Werke, die uns durch die Himmelstüre bringen.»

Gottes Gegenwart erleben: «Ich gehe dahin, wo das Leben ist. Dahin, wo ich den Heiligen Geist spüre. Das kann im hintersten Winkel in der Ruhe und Einkehr einer katholischen Kathedrale sein, die an Gottes Mysterium erinnert oder es kann sein, dass ich Gottes Gegenwart mitten im hellen Licht eines Erweckungs-Gottesdienstes erlebe. Ich gehe dahin, wo ich Leben finde. Ich sehe keine Denominationen.»

Warum Jesus dich nicht vom Haken lässt: «Jesus lässt dich nicht vom Haken. Die Schrift lässt dich nicht einfach so vom Haken. Wenn die Leute sagen: 'Ein guter Lehrer', 'ein Prophet', 'ein wirklich netter Typ' ist das nicht das, was Jesus von sich selbst sagte. Du bist in dieser Frage selbst herausgefordert – ist er der, der er sagte, dass er sei, oder stimmte es überhaupt nicht? Du musst dich entscheiden. Ich glaube, dass er der Sohn Gottes ist.»

Warum kirchliche Musik besser sein sollte: «Ich erinnere mich an die Psalmen der Kirche Irlands aus meiner Kindheit. Ich dachte immer: 'Grossartige Worte zu beschämenden Tönen', ausser für 'Der Herr ist mein Hirte', dies gefiel mir. Die Psalmen sind rau und brutal ehrlich. Der Psalmist ist brutal ehrlich über explosive Freude, seine Gefühle, tiefes Leid und den Trubel. Und so dachte ich, warum die kirchliche Musik dem nicht gerecht wird.»

Gnade gegenüber Karma: «Atemberaubend ist, dass Gott, der das Universum geschaffen hat, sich nach Gesellschaft sehnt. Eine echte Beziehung zu Menschen. Im Zentrum aller Religionen ist die Idee des Karmas. Was man tut, fällt auf einen zurück: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Das Karma ist im Herzen des Universums. Und nun kommt Gott mit dem Gedanken der Gnade, um all das 'Was man sät, erntet man' umzustülpen. Gnade trotzt Vernunft und Logik. Die Liebe unterbricht die Konsequenzen deiner Handlung, was in meinem Fall eine sehr gute Nachricht ist, denn ich habe viel Dummes getan. Das ist zwischen mir und Gott. Ich wäre in grossen Schwierigkeiten, wenn ich vom Karma gerichtet würde. Da würde ich tief im Sumpf stecken. Es entschuldigt meine Verfehlung nicht, doch ich strecke mich nach der Gnade aus. Ich halte daran fest, dass Jesus meine Sünden ans Kreuz gebracht hat.»

Zum Originalartikel auf PRO.

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Datum: 12.05.2020
Autor: Norbert Schäfer / Daniel Gerber
Quelle: PRO Medienmagazin | www.pro-medienmagazin.de / Premier / Jesus.ch

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