«People of Peace»

«Eine Liebe, die nicht von dieser Welt ist»

Rapper Chéjs Romero, alias Joël Spörri, publiziert sein jüngstes Album «People of Peace». Das Album des in Kamerun geborenen Schweizers beinhaltet 14 Tracks in vier Sprachen. Er hatte seine Musik-Karriere zugunsten eines Projekts in Afrika an den Nagel gehängt, erhielt jedoch das Doppelte zurück.
Chéjs Romero
Chéjs Romero gab Gott seine Karriere hin

«Das Album heisst 'People of Peace'. Wir sind Friedensbotschafter», umreisst der junge Rapper sein neustes Werk im Gespräch mit «Livenet». Stilistisch sind in das Hip-Hop-Album auch Soul, Reggae, R'n'B, Funk und weitere Stilarten eingeflossen. «Im Zentrum steht, sich Gedanken über Gott und die Welt zu machen.»

Und dies in nicht weniger als vier Sprachen: «Ich bin in Afrika zur Welt gekommen. Meine Mutter stammt aus Argentinien, daheim sprechen wir spanisch. Mein Vater hat schweizerisch-französische Wurzeln, mit den Grosseltern sprechen wir Französisch. Und Englisch ist eine Weltsprache, eine Zeit lang habe ich in Hawaii eine Schule besucht und so hat es sich etabliert, dass auch Englisch einfliesst. Und auch wegen Kamerun, das ist französisch und englisch. Ich habe selbst eine Zeit in Kamerun gelebt und ein Augenoptik-Projekt gegründet, das gut läuft.»

«Nach dem Tod geht es weiter»

Eines der Lieder heisst «Reveille toi». Der Titel entstand in Kamerun. «Es basiert auf einem Traum, den ich hatte. Es geht dabei um das Leben nach dem Tod. In diesem Traum realisierte ich, dass es nach dem Leben weitergeht.»

Ein anderes Stück entstand über eine Zeit von zehn Jahren. «Es heisst 'Entscheidig', darin mache ich mir viele Gedanken über das Leben. Es dreht sich um eine Liebe, die nicht von dieser Welt ist, eine Herrlichkeit, die wir nicht aus menschlicher Sicht begreifen können. Als ich den Song schrieb, war es, als würde sich meine Seele auf einem Blatt Papier widerspiegeln. Alle Sachen meines Lebens habe ich – sehr melancholisch kann man sagen – niedergeschrieben, persönlich und intim.»

Karriere Gott hingegeben

Bevor Joël Spörri vor einiger Zeit nach Kamerun gegangen war, publizierte er das Album «Back to the Roots». Doch eine Woche nach der Veröffentlichung ging er nach Kamerun zurück, um ein Augenprojekt zu gründen. Deswegen blieb er ein Jahr vor Ort. «Für mich war das hart, weil ich die Musik offenbar an den Nagel hängen musste. Viele Rap-Kollegen brachten in der gleichen Zeit ihre Alben raus und sie konnten Konzerte geben – und ich war in Kamerun.»

Das sei eine Prüfung von Gott gewesen. «Ich spürte, wie Gott mir sagte, dass ich ihm die Musik, die er mir gegeben hat, schenken soll. Für mich war das ein Opfer; ich liess alles liegen, gab meine Karriere auf, um das Projekt zu gründen. Ich sagte zu Gott: 'Wenn du das von mir willst, dann tue ich es.' Doch nach einer Woche in Kamerun interessierten sich die Leute vor Ort für meine Musik. Gott sah, dass ich alles für ihn aufgab – und er gab mir das Doppelte zurück. Und so konnte ich dann mit den grössten Künstlern Kameruns gemeinsam musizieren.» Mehrere Videos seien auch im kamerunischen Fernsehen gezeigt worden.

Neu mit Band unterwegs

Nach den vielen Jahren, in denen Chéjs alleine oder mit DJ unterwegs war, ist «Molahs» der nächste Schritt: Eine Live-Band, die auch Studio-Erfahrung mitbringt. «Was als einmalige Sache für ein, zwei Auftritte gedacht war, entwickelte sich zu einem Türöffner fürs nächste Level», sagt Chéjs Romero.

Zur Band gehören: Silas Bitterli (guit, vox) Andreas Schüpbach (drm) Simon Schübach (bass, vox) Simon Freiburghaus (key)

Ein Ausschnitt aus der CD-Taufe «People of Peace»

Zur Webseite:

Datum: 10.02.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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