Ich glaube an Gott, weil ich Fehler machen darf
Grossen Fernseherfolgen folgten Tiefschläge, wie seine Alkoholabhängigkeit und massiver Drogenkonsum. Majowskis Frau Barbara beschreibt das Leben mit dem Schauspieler in ihrem Vorwort als Achterbahnfahrt. Schicksalsschläge wechseln sich ab mit Ruhm und klatschendem Beifall im Scheinwerferlicht. Der Schauspieler selbst sieht sich als «Ballon mit dünner Haut». Als sich 2008 sein Leben in mehrfacher Hinsicht am Limit befindet, erkennt er die helfende Kraft des Glaubens.
Frei von dem Druck nach Perfektion
«Ich glaube an den lieben Gott, weil ich Fehler machen darf», schreibt Majowski. Viele schwierige Situationen habe er seitdem mit Gott gemeistert. Oft spielte Angst eine Rolle, was die Schauspielerkollegen über ihn denken können. Schon seine Eltern und Grosseltern hätten versucht, ihm den Glauben nahezubringen, aber irgendetwas habe ihn dabei immer gestört, bekennt er.
Je reicher, desto weniger Gott
Immer wieder betont der 49-Jährige den Stellenwert, den seine Familie für ihn hat. Seine Kindheit und Jugend hat er als Zeit des Überflusses erlebt. Seine beruflichen Schritte sind immer von der Sehnsucht nach Leichtigkeit geprägt. Dabei wünscht er sich, den Kontakt zum lieben Gott zu behalten: «Je mehr ich verdiente, desto schwerer wurde das. Meine Seele blieb bei Gott, aber der Mensch Markus entfernte sich von ihm.»
Nach einem Schulwechsel lernt er seinen zukünftigen Drogendealer kennen. Auch die Frage seiner bisexuellen Empfindungen und was Gott davon halten könnte, prägen seine Jugend. Ein wichtiger Bezugspunkt ist sein Vater, der als Cellist an der Berliner Philharmonie arbeitet. In der Schule verfestigt sich sein Lebensziel, Schauspieler zu werden. Dies bleibt für ihn der «schönste Beruf der Welt», auch als er dessen Schattenseiten kennenlernt.
Die eigene Schamgrenze überschritten
Er muss sich zwischenzeitlich mit Aushilfsjobs finanziell über Wasser halten. Manchmal überschreitet er auch die eigene Schamgrenze. Vielen gläubigen Menschen stösst er mit seinen lustigen Rollen vor den Kopf. In seinem Buch schreibt er: «Ich bitte um Vergebung, wenn ich damit jemanden in seinem Glauben verletze. Wo auf Kosten von Minderheiten gelacht wird und die Schwächen von Menschen vorgeführt werden, da sind Ausgrenzung und Diskriminierung nicht weit.»
Es folgt ein Auf und Ab: Bei einem Klinikaufenthalt reflektiert er sein Leben, doch Majowski wird wieder rückfällig. Dabei ist er froh über die Unterstützung seiner Frau Barbara, die bemerkt, «wie ich auf dem Zahnfleisch gehe» und für eine «nachhaltige Wende» sorgen will.
2008 konsumiert er Drogen, wird dabei fotografiert und gerät in die öffentliche Kritik: Für ihn wird dies zum Aha-Erlebnis. Bei der Suche nach dem Sinn des Lebens findet er Gott. Danach muss er Schlagzeilen lesen wie «Jung-Star wurde zum radikalen Christen». Auf eigenen Wunsch verlässt er die Comedy-Serie «Die Dreisten Drei». «Gott hat meinen Fuss geführt», ist er überzeugt.
Zweifel halten wach
Der Schauspieler macht seine ersten wackeligen Gehversuche als Christ, immer in dem Wissen, «dass Jesus für mich gestorben ist». Zweifel halten ihn wach. Als Christ möchte er sich auch für eine gerechtere Welt einsetzen. Der Glaube hilft ihm dabei, er selbst zu sein und seine Rollen hinter sich zu lassen. Diese Erfahrungen möchte er mit anderen teilen. Über sich selbst schreibt er: «Ich muss nicht mit jedermann gut stehen. Ich stehe gut mit Gott. Die Zeichen, die ich sehe, geben mir Hoffnung auf einen Sinn hinter allem.»
Über sein Gottesbild sagt er: «Gott ist widersprüchlich. Gott wandelt sich. Ich versuche, ihn zu verstehen». Neben einem menschlichen Vertrauten sei Gott derjenige, bei dem er sich Hilfe holen könne: «Immer wieder sage ich mir: Gott, lass mich deinen Willen erkennen.» Er wünscht sich einen scharfen Sinn für das, was wahres Glück ausmacht.
Gespräche von Angesicht zu Angesicht
Den Alltag als Prominenter geniesst er. Er erlebt auch in Bezug auf seinen Glauben manch Unvorhergesehenes. Ihn prägen die weisen Empfehlungen seiner Grossmutter und die Begegnungen mit Menschen, «die spannende Geschichten zu erzählen haben». Aufgrund seiner eigenen Geschichte ist das Engagement in der Präventionsarbeit an Berliner Schulen für ihn Ehrensache.
Majowski unterstützte 2009 zusammen mit der Jungen Union Berlin die Initiative Pro Reli für Religionsunterricht in Schulen. Er engagiert sich ausserdem als Ehren-Botschafter für das Zentrum für Trauernde Kinder in Bremen und für das Kinderhilfswerk.
Datum: 10.07.2013
Quelle: PRO Medienmagazin