Auch lustige Wasser können tief sein

«Mit 18 dachte ich darüber nach, was ich nach der High-School machen würde», erinnert sich Michael Jr. «Ein Typ hatte ein Vollstipendium, ein anderer wollte auf die Kunsthochschule gehen, und jemand wollte zum Militär.» Wenn er gefragt wurde, sagte er jeweils: «Wahrscheinlich werde ich ein Sandwich machen oder so.» Er hatte keinen Plan.

Nach dem Abschluss ging er mit Freunden ins Kino – und plötzlich war der Film weg. «Ein deutscher Austauschstudent forderte mich auf, einen Witz zu erzählen.» Den einzigen Witz, den er kannte, sei ein schmutziger Witz gewesen. «Aber ich und ein anderer Freund, der auch anwesend war, hatten abgemacht, dass wir nicht fluchen oder irgendeine bestimmte Sprache benutzen würden. Wenn wir es doch taten, konnte er mir so fest auf die Brust schlagen, wie er wollte.»

Der erste Auftritt

Michael Jr. stand auf und ging nach vorne. «Auf meinem Weg nach unten zur Bühne vor der Leinwand musste ich den Witz in meinem Kopf umschreiben. Ich dachte: 'Okay, ich muss dieses Zeug entfernen und dieses herausnehmen und diese Wörter ändern.'»

Er präsentierte den Witz und das ganze Publikum krümmte sich vor Lachen. Dann wollte das Publikum mehr Comedy, doch mehr kannte er nicht. Ausserdem kam die Security, um ihn von der Kino-Bühne wegzubringen.

Doch eine Dame stand auf – Michael kannte sie nicht – und sagte: «Wenn er rausgeschmissen wird, will ich mein Geld zurück!» Dann standen Biker mit langen Haaren und Tattoos auf und sagten das gleiche. «Im Nachhinein kann ich klar erkennen, dass Gott mir einen Einblick in das gab, wozu er mich berufen hat.»

Standing Ovation und eine Einladung

Bald darauf trat er in einer Comedy-Show auf, er fuhr mit seiner ganzen Habe in seinem Auto hin. Er wurde von einem anderen Komiker gefragt: «Man, du bist witzig und du machst saubere Witze. Warum fluchst du nicht?» Michael Jr. erklärte: «Ich weiss nicht, was wäre, wenn meine Grossmutter reinkommt?» Der eigentliche Grund lag aber in dem Deal, den er im Alter von 14 Jahren mit seinem Freund gemacht hatte.

Bald folgte ein zweiter Auftritt, wieder war das Publikum begeistert. «Nachdem die Show vorbei war, kam der Clubmanager auf mich zu und sagte: 'Michael, hey, du hast ein tolles Set. Hast du Lust, morgen mit mir in die Kirche zu gehen?' Ich sagte: 'Kirche? Wofür?'»

Und dann, zwanzig Minuten später, stellte die Verlobte des Managers, eine hübsche junge Frau, die gleiche Frage. Sie sagte: «Michael Jr., würdest du gerne mit uns in die Kirche gehen?» Diesmal antwortete er: «Ich war neulich auf der Suche nach einer Kirche. Ja. Ich möchte in die Kirche gehen.»

Der Sinn hinter dem Humor

Michael Jr. ging in den Gottesdienst und war berührt. Er erhielt eine Bibel und begann, sie zu lesen und entschied sich dann für ein Leben mit Jesus Christus. «Jetzt merkte ich, dass ich nicht nur lustig bin. Ich bin nicht einfach nur witzig, ich bin aus einem bestimmten Grund witzig. Es steckt ein Sinn dahinter, dass ich einen Sinn für Humor habe.»

Gott wolle, dass er dadurch den Menschen hilft. «Es ist einfach super aufregend, zu sehen und zu fühlen, dass Gott real ist, dass Gott mir diese Gabe nicht gegeben hat, um mir zu dienen, nicht, damit ich einen Haufen Shows machen und einen Haufen Leute zum Lachen bringen kann. Nein, es geht um so viel mehr als nur Lachen.»

Hoffnung verbreiten durch Lachen

Unter anderem hat er eine gemeinnützige Organisation namens «A Red Blueprint» gegründet, «unsere Aufgabe ist es, Lachen an ungewöhnlichen Orten alltäglich zu machen. Wir gehen also in Obdachlosenheime und Gefängnisse und Einrichtungen für missbrauchte Kinder und bringen dort Comedy.»

Lachen sei der greifbare Beweis für Hoffnung. «Egal, wo jemand ist, wenn er nur lachen kann, weiss man, dass es Hoffnung gibt, aber noch wichtiger ist, dass er es auch weiss. Und von dieser Position aus kann ich nun einige Worte der Ermutigung und vielleicht sogar einige taktische Pläne deponieren, was die Leute tun können, um an einen besseren Ort zu gelangen und dort zu bleiben.»

Leute werden von Lachen angezogen

Kürzlich sei er in einem Frauengefängnis gewesen. «Es ist so erstaunlich, denn am Anfang sind ihre Stirnen gerunzelt.» Doch dann seien sie ins Lachen ausgebrochen.

«Die Leute werden vom Lachen angezogen. Ich weiss, dass ich dazu berufen bin, Menschen zu helfen, ihre Bestimmung zu verstehen. Wir haben uns also mit dem Verständnis der Bestimmung beschäftigt und damit, was nötig ist, um jemandem zu helfen, seine Bestimmung zu verstehen.»

Eine Frau sagte zu ihm: «Ich hatte Gott in einer Schachtel gezwängt. Ich wusste nicht, dass Gott Comedy benutzen kann, um so viele Herzen zu öffnen. Aber es hat meines geöffnet.»

Micheal Jr. hält fest: «Ich tue einfach, was ich tue, und erzähle diese Geschichten. Und es ist erstaunlich, welche Wirkung es auf die Menschen hat.» Dies basierend auf der Bibel und auf Gott. «Er ist derjenige, der uns den Sinn gegeben hat.»

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