Vom Strassengangster zum Kämpfer für Gerechtigkeit
Geboren in einer armen nigerianischen Familie in Ost-London, beschloss David Shosanya – nachdem er diese verhängnisvollen Worte gehört hatte –, dass er, wenn sein Ende nicht bei Gott sein würde, voll und ganz auf der Gegenseite stehen wollte.
«Ich beschloss, dass ich, wenn ich schon in die Hölle komme, mit einer Fanfare dorthin kommen würde. Ich wollte mich nicht einfach unauffällig hineinschleichen – das war nicht mein Stil.»
So schloss sich Shosanya im Alter von 13 Jahren einer gewalttätigen Strassenbande an und stieg schnell in den Rängen nach oben.
Alles in Frage gestellt
«Eines Tages haben wir jemanden ziemlich heftig angegriffen.» David wurde von der Polizei nach Hause gebracht. «Ich sagte mir, dass es albern ist. Denn ich ging jede Woche in die Kirche und wusste, wie dieses Leben sein sollte. Ich wuchs ja in einem fröhlichen Zuhause auf – dieses mochte arm sein, aber es war ein gutes Zuhause. Und ich war nicht glücklich mit dem, was ich tat.»
Eines Sonntags wurde er in der Kirche tief berührt. Ein Mann, der Davids gewalttätige Welt kannte, sprach über sein Leben. «Er war ein Rastafari, der erzählte, wie er einst gerade dabei war, seinen Vater zu töten. Doch vor dem Laden, in dem er eine Machete kaufen wollte, traf er einen Christen. Dieser erzählte ihm von Jesus und er fand zu Gott.»
«Jeder hört es in seiner Sprache»
David Shosanya erinnert sich: «Die Bibel sagt in der Apostelgeschichte: 'Jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache sprechen' und nun hatte ich das Evangelium von jemandem gehört, der ebenfalls von der Strasse kam.» Er nahm Jesus Christus noch am gleichen Tag als seinen Herrn und Retter an.
In dieser Nacht weinte Shosanya wegen seiner schlimmen Vergangenheit. Und nur wenige Wochen nach dieser lebensverändernden Erfahrung erzählte der ehemalige Gangster in den Gefängnissen von Jesus, um andere Menschen zu erreichen, die ganz unten waren.
Zurück auf der Strasse…
Zusammen mit seinem Freund Les Isaac setzte sich David mit der Londoner Metropolitan Police zusammen, um ein Team von Strassenpastoren auszubilden, um etwas «gegen die zunehmende Zahl von Schusswaffen- und Messerverbrechen zu unternehmen».
Shosanya und Isaac tourten durch Manchester, Birmingham und London und sprachen in christlichen Gemeinden über die Strassenkriminalität. Denn die beiden stellten ebenso wie die Polizei fest, dass etliche jungen Menschen, die in Banden sind, immer noch in die Kirche gehen.
16 Banden-Mitglieder veränderten sich
David Shosanya, der inzwischen als Pastor in einer Baptisten-Gemeinde in London arbeitet, erinnert sich, dass er einmal zu 3'000 jungen Christen sprach. Er sagte: «Junge Männer, die Bandenmitglieder rekrutierten, sollen doch nach vorne kommen, damit wir für sie beten können.» Nicht weniger als 16 junge Männer folgten dem Aufruf.
Für manche gehe es ums Überleben. «Ich versuche also, die Menschen zu ermutigen und zu zeigen, dass wir als Christen ein Gegenmittel für einige der Herausforderungen haben, denen junge Menschen gegenüberstehen.»
Nachts auf der Strasse
Die rekrutierten Strassenpastoren patrouillieren zwischen 22 Uhr und 4 Uhr morgens. «Sie sind einfach nur Menschen, die Fürsorge anbieten wollen.» Inzwischen gibt es 15'000 Strassenpastoren in Grossbritannien.
«Wir machen Interventionen bei Menschen, die sich in Auseinandersetzungen befinden, weil sie betrunken sind. Oder wenn Frauen zu viel getrunken haben und nicht mehr auf den Hackenschuhen laufen können – dann geben wir ihnen Flip-Flops. Die Menschen bekommen die Möglichkeit, etwas Wasser zu trinken; einige haben Teile ihrer Kleidung verloren, deshalb wickeln wir sie in eine Decke, um sie warm zu halten.»
Vergewaltigungen verhindert
«Es hat Fälle gegeben, in denen Strassenpastoren verhindern konnten, dass eine Frau vergewaltigt wurde.»
Diese Initiative hat sich auch auf andere Länder wie Jamaika, Antigua, Trinidad und Tobago, Nigeria sowie Australien ausgebreitet. «Dies weil die Menschen aus christlichen Gemeinden die Liebe Christi zeigen und der Nation etwas zurückgeben wollen.»
Und für ihn persönlich gelte: «Ich denke, dass das, was ich als Jugendlicher verpasst habe, mich nun weiterhin motiviert. Wenn ich zum Beispiel zu einem Treffen mit dem Premierminister oder dem Innenminister gehe, vertrete ich auch mich – weil mir in solchen Momenten klar wird, dass ich in dem Umfeld, in dem ich war, nicht vertreten war.»
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Datum: 29.07.2020
Autor: Anne Lim / Daniel Gerber
Quelle: Eternity News / gekürzte Überstzung: Jesus.ch