«Gott stellt keine Bedingungen»
Ich bin in einer buddhistischen Familie aufgewachsen. Wenn ich morgens aufwachte, roch es in meinem Zimmer nach Weihrauch. Überall hatten wir Buddha-Statuen. Dennoch spürte ich immer eine gewisse Distanz zwischen Buddha und mir. Er war unerreichbar und ich hatte das Gefühl, niemals so werden zu können wie er.
Mein Vater war ein erfolgreicher Akademiker mit zwei Doktortiteln. Auch von uns Kindern forderten meine Eltern Leistung, Ehrgeiz, Disziplin und Erfolge. Für mich war es nicht leicht, im Schatten meines erfolgreichen Vaters zu stehen. Meine Mutter sagte mir oft, dass sie mich liebt. Aber mein Vater zeigte seine Liebe durch seinen Ehrgeiz für mich.
Ich bemühte mich, die Erwartungen meiner Eltern zu erfüllen. Dazu gehörte es auch, die religiösen Regeln penibel einzuhalten. Doch es war nicht leicht, sie zufrieden zu stellen. Wenn ich zum Beispiel eine Schulaufgabe zurückbekam und 99 Prozent richtig hatte, hörte ich von ihnen: «Oh, du hättest aber hundert Prozent schaffen sollen.» Das war ihre typisch asiatische Art, mich zu motivieren. Aber dadurch fing ich an zu glauben, nur etwas wert zu sein, wenn ich Klassenbester bin und auch sonst gute Leistungen bringe. Diese Gedanken prägten mein ganzes Leben.
Der unbekannte Gott
Als ich anfing zu studieren, lernte ich in meinem Wohnheim Christen kennen. Sie waren alle sehr freundlich und sehr liebevoll im Umgang miteinander. Sie strahlten eine Freude aus und wirkten so frei. Es schien, als würden sie nicht unter diesem Leistungsdruck stehen, den ich mit Glauben verband. Und noch etwas faszinierte mich: Immer wieder sprachen sie davon, dass sie eine Beziehung zu Gott haben und dass er bedingungslos liebt, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Das überraschte mich und machte mich neugierig.
Nach einigen Monaten fragte ich sie, ob ich mal mit in einen Gottesdienst gehen könne. Dort hörte ich zum ersten Mal, dass Gott gnädig ist. Danach dachte ich viel darüber nach, ob es wahr sein könnte, was in der Bibel steht. Wer hatte die Bibel geschrieben und wie verlässlich waren die historischen Quellen? Doch eine Frage beschäftigte am meisten: Wer war dieser Jesus? Ich ging nun öfter in eine Bibelgruppe, denn ich wollte mehr darüber wissen.
Jesus beeindruckte mich vom ersten Moment an. In den Evangelien wird er mit einer solchen Macht, Weisheit und Autorität beschrieben. Gleichzeitig aber mit so einer Liebe und Mitgefühl für Menschen. Immer tiefer reifte in mir die Überzeugung, dass er Gottes Sohn sein muss. Und irgendwann spürte ich, dass ich ihn ihm die Wahrheit gefunden habe.
Entscheidung gegen alle Traditionen
Seitdem bin ich zutiefst überzeugt, dass Jesus Gottes Sohn ist, dass er für meine Schuld gestorben ist und dass ich durch ihn das ewige Leben haben werde. Damals sprach ich ein sehr persönliches Gebet, entschied mich gegen die religiösen Traditionen meiner Familie und wurde Christ. Meine Eltern waren entsetzt und es dauerte Jahre, bis sie diese Entscheidung akzeptieren konnten. Aber für mich war es ein Schritt in die Freiheit. Mein Leben lang hatte ich immer versucht, Bestätigung und Erfolge zu erreichen. Zu erkennen, dass Gott mich bedingungslos liebt und mir das ewige Leben schenkt, bedeutet mir sehr viel.
Hier erzählt Alex Chu seine Geschichte, ein Beitrag von CBN-Deutschland:
Diese Geschichte wurde mit freundlicher Genehmigung von CBN Deutschland publiziert.
Zum Thema:
Leistungsdruck entkommen: Wie ein ehemaliger Buddhist bedingungslose Liebe findet
Buddhist begegnet Jesus: Gottes Frieden ist grösser als alles andere
Ehemaliger buddhistischer Lehrer: «Im Kino begegnete ich Jesus»
Datum: 18.12.2018
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Livenet / cbndeutschland.org