«Gott holte mich von der Strasse»
Livenet: Joe Gabriel C., Sie stammen aus einer nigerainischen Minenstadt – wie war das Leben dort?
Joe Gabriel C.: Es war auf der einen Seite ein schönes Leben, da ich mitten in der Natur gelebt habe – aber auch ein schweres Leben mit viele Einschränkungen.
Heute leben Sie in der Schweiz, auf Ihrer Webseite sprechen Sie von einer Herausforderung zwischen den beiden Musikwelten in Nigeria und hier – wie unterscheiden sich die Musiklandschaften?
Der Unterschied ist die Kultur, denn jede Kultur hat ihren eigenen Musikstil. Die Art der Musik, mit der ich aufgewachsen bin, ist total anders als in der Schweiz; zum Beispiel die Rhythmen und der Stil. Das war eine wahre Herausforderung für mich.
Bald erscheint Ihre erste CD «Here I come». Was muss man darüber wissen?
Was die Leute wissen müssen ist, dass mit wahrer Leidenschaft, Bestimmung und der Hilfe Gottes jedes gewünschte Ziel erreicht werden kann.
Stellen Sie doch den einen oder anderen Song etwas näher vor …
Das erste Stück auf dem Album heisst «You are my Life», es ist meine Lebensgeschichte. Sie erzählt, wie Gott mich von der Strasse holte. Aus politischen und wirtschaftlichen Gründen wurde ich ein obdachloser Flüchtling im Westen Nigerias. Doch Gott gab meinem Leben eine Bedeutung, indem er mir geholfen hat, mein Potenzial zu nutzen.
Was wollen Sie mit Ihrer Musik bewirken?
Mein Hauptziel ist, Seelen für Christus zu gewinnen und so vielen Leuten wie möglich durch meine Musik zu sagen, das Jesus der Höchste, der Ultimative ist.
Was begeistert Sie am meisten an Gott?
Das er treu ist. Auch wenn ich versage, bleibt er treu.
Wie sind Sie Christ geworden?
Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen und der Glaube wurde auch für mich zum Lebensstil; ich bin hineingewachsen.
Warum sind Sie Christ?
Weil ich Gott liebe und mir wünsche, wie Christus zu leben.
Was bringt der Glaube an Jesus?
Es bringt mir drei Dinge: Meiner Vergangenheit ist vergeben worden, meine Gegenwart macht Sinn und meine Zukunft ist garantiert.
Was macht den Unterschied aus?
Ewige Erlösung.
Beschreiben Sie ein besonderes Erlebnis, das Sie mit Gott gemacht haben.
Die Stimme Gottes das erste Mal zu hören, nachdem ich 80 Tage lang im Jahr 2009 gefastet und gebetet hatte. Ich hörte sie nicht akustisch, sondern geistlich und spürte klar, dass es seine Stimme ist. In meiner Kirche hatten wir vierzig Tage am Mittag gefastet um zu beten. Ich habe dann den Rhythmus noch vierzig weitere Tage beibehalten und einfach am Abend ab sechs Uhr gegessen.
Eine Stärke, die Sie durch den Glauben gewonnen haben ...
Leute zu akzeptieren so wie sie sind.
Eine Schwäche, die Sie durch den Glauben besser in den Griff bekommen haben ...
Vergeben fällt mir heute leicht. Früher war es für mich schwer, Menschen zu vergeben, die mich verletzten. Heute geht das einfacher und das ist eine Gabe von Gott.
Ein Tipp, wie man Gebet und Bibellesen interessant gestalten kann ...
Ein ganzes Kapitel lesen und studieren, eine Offenbarung daraus bekommen und über diese Offenbarung beten.
Zum Interviewpartner:
Zivilstand, Kinder: verheiratet, zwei Kinder (2008 und 2010)
Beruf: Hilfsarbeiter
Wohnort: Biel
Hobbys: Musik, Familie
Welche Gemeinde oder Kirche besuchen Sie? New International Church in Biel
Funktion oder Mitarbeit in Gemeinde? Ältester in der Gemeinde und Anbetungsleiter
Lieblingsbibelstelle: «Alles kann ich durch Christus, der mir Kraft und Stärke gibt.» (Philipper 4,13).
Lieblingsmusik oder -Musikgruppe: Contenpolary Gospel, Byron Cage, Tye Tribbett, Deitrick Haddon, Kirk Franklin.
CD-Taufe am 11. Mai 2012 um 19.30 Uhr an der Jakob-Strasse 56 in Biel; Türöffnung um 18.30 Uhr.
Datum: 08.05.2012
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch