«So will ich nicht mehr leben!»
«Ich suchte in verschiedenen Szenen nach Zugehörigkeit, bei den Punkrockern, Rechtsradikalen, Hiphoppern, Schlägern, konsumierte Alkohol und Drogen. Ich wusste nicht, wer ich bin, hatte keine Vision für mein Leben», gesteht Alexander Moser. Er ist in Kasachstan aufgewachsen, doch als das Leben mit dem alkoholkranken Vater unerträglich wurde, verliessen seine Mutter und Grossmutter mit ihm die Heimat. Die Russlanddeutschen folgten ihren Verwandten nach Deutschland. Alexander wurde entwurzelt, konnte keine Identität und Stabilität aufbauen, begann mit neun zu rauchen, erlebte mit zehn Jahren den ersten Vollrausch. «Meine Mutter überschüttete mich mit Liebe, doch sie setzte mir keine Grenzen. Mir fehlte der Vater und seine Anerkennung.» Auch ein späterer Stiefvater konnte ihm nicht das geben, was er brauchte. Er hörte von ihm: «Ich habe dich nie geliebt.»
Frauen, Party, Alkohol
Als Jugendlicher gönnte sich Alexander alles, was ihm vor die Finger kam. Er zog von Party zu Party, konsumierte Drogen, ertränkte seine Sorgen in Alkohol, suchte Erfüllung im Sex: «Hoch die Hände – Wochenende!» war sein Motto. Er schloss sich einer Gang an, überfiel Leute, machte Einbrüche, wurde erfolgreicher Drogendealer. Dennoch erfüllte ihn immer mehr Hoffnungslosigkeit. Er empfand sich als Versager, hatte keine Perspektive für sein Leben. Alexander entfernte sich immer mehr von seiner Familie, sein Herz war leer. Er nutzte seine Kumpels aus und wurde von ihnen ausgenutzt. Düstere Gedanken kreisten, redeten ihm ein: «Ich habe keinen Wert für die Gesellschaft. Was soll ich noch hier?» Der Strudel drehte sich immer schneller, er glaubte den lauter werdenden Stimmen, die ihn immer depressiver werden liessen.
Katholisch zu sein reicht nicht
Bis er sechzehn war, hatte Alexander regelmässig katholische Messen besucht. Doch dort hing eine tote Jesus-Figur am Kreuz, die keine Hoffnung spenden konnte. «Ich hörte immer: Du bist ein Sünder und daher kannst du nicht zu Gott kommen.» Alexander schloss daraus: «Dann kann ich ja weitermachen wie bisher – ich habe keine Chance auf Veränderung.» Als sein Onkel durch ein Gebet von seiner Querschnittlähmung geheilt wurde, lud er Alexander ein, sich ebenfalls Jesus anzuvertrauen. Der wollte jedoch nichts davon wissen. Doch dann lernte er einen weiteren Christen kennen, Vitali, einen Pastor. «Er wusste nicht, dass ich ein Junkie bin – er vertraute mir, nahm mich in seine Familie auf.» Nun hörte der Jugendliche immer wieder: «Du muss umkehren, du brauchst Jesus als deinen Erlöser.» Nur durch den auferstandenen Jesus könne er aus seiner Dunkelheit ins Licht und zum himmlischen Vater kommen. Alexander liess mit sich beten und Vitali begleitete den jungen Mann nun, las mit ihm die Bibel, bat ihn eines Abends, seinen Schmerz und seine Lasten Gott abzugeben.
Aufräumaktion
«Sechs Jahre litt ich unter Schlafstörungen, deshalb rauchte ich vor dem ins Bett gehen oft noch einen Joint». Diesmal jedoch schlief er nicht ein, sondern hatte eine Begegnung mit Jesus. «Ich war klar wie schon lange nicht mehr und hörte: Alexander, gib mir alle deine Sorgen ab.» Das tat der junge Mann, und danach schlief er sofort ein. Doch nach dem Aufwachen war alles wieder wie immer – nichts hatte sich verändert. Nun fasste er einen Entschluss. «Es war der kälteste Tag des Jahres, etwa minus 15 Grad», erinnert sich Alexander. «Ich schwang mich aufs Fahrrad, wollte mir eine Flasche Wodka kaufen, sie mit Tabletten mischen und sterben». Doch das geschah nicht: «Es war, als hätte Gott den Pausenknopf gedrückt». Nun erinnerte sich Alexander an viele schmerzhafte Situationen im Leben.
Ich sehe dich
Und dann hörte er Gottes Stimme: «Du bist mein Sohn, ich sehe dich, ich liebe dich. Nichts trennt dich von mir.» Plötzlich war sein Herz ganz leicht, die Suizidgedanken waren wie weggeblasen. Er stieg wieder aufs Velo und fuhr zu Vitali, erzählte ihm von seiner Begegnung mit Jesus. «Von diesem Moment an wurde ich frei von meinen Süchten, ich trennte ich mich von Zigaretten, Alkohol, Pornos, Drogen, Unehrlichkeit – ich wusste, das geht nicht mehr.» Doch die inneren Wunden waren nicht geheilt, hier begann ein Veränderungsprozess. «Ich wollte Versöhnung mit meinen Eltern und musste die falschen Aussagen widerlegen, die mich geknechtet hatten.» Eine davon war: «Aus dir wird nichts.» Die kreisenden Gedanken erkannte er als Lügen, denn heute weiss der 35-Jährige: «Ich habe einen Wert, die Gesellschaft braucht mich.» Heute lebt er in Weinfelden und ermutigt seine Mitmenschen: «Es gibt nichts auf der Welt, das dich trennen kann von der Liebe Gottes! Auch wenn deine Eltern dich nicht wollten: Gott wollte dich – er liebt dich!» Alexander ist gern bereit, mit denen zu reden oder zu beten, die es wünschen. Er möchte mit seiner Begeisterung für Jesus anstecken: «IHM ist nichts unmöglich!»
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Datum: 25.11.2023
Autor:
Mirjam Fisch-Köhler
Quelle:
Jesus.ch / WunderHeuteTV