Christliche Tattoos werden immer beliebter
Ron Hendon, Inhaber eines Tätowierladens in Athens (Bundesstaat Georgia), hat nach eigenen Angaben bis zu fünf Christen pro Woche als Kunden. Vielfach seien es Personen mit lateinamerikanischen Wurzeln. Dass eine Tätowierung lebenslang halte, passe für viele gut mit der Bindung an den Glauben zusammen. Noch nie habe er erlebt, dass jemand eine christliche Tätowierung entfernen oder überzeichnen lassen wollte, sagte Hendon der Internet-Zeitung «Christian Post». Für viele Christen sei es ein Spass – so versprach etwa ein Pastor seiner Gemeinde, sich das Symbol ihrer Kirche einritzen zu lassen, wenn der Gottesdienstbesuch an Ostern einen neuen Rekord erreiche.
Fussballer mit christlichen Tätowierungen
Auch bei einigen Spitzenfussballern sind christliche Tätowierungen beliebt. So trägt der deutsche Nationalverteidiger Jerome Boateng ein Kreuz, ein Marienbild und den Spruch «Nur Gott kann mich richten» auf den Armen. Den Körper des ebenfalls bei Bayern München spielenden brasilianischen Nationalspielers Dante zieren die Worte «Geschenk Gottes».
Auch Kritik
Die meisten Christen stehen Tätowierungen allerdings (bisher) ablehnend gegenüber. Der Körper eines Christen sei ein «Tempel des Heiligen Geistes». Der US-Fernsehprediger Pat Robertson etwa bezeichnete das Tätowieren – auch mit christlichen Symbolen – als «heidnische Praxis». Kritiker berufen sich auf eine Stelle aus dem Alten Testament: «Wenn ihr um einen Toten trauert, dann schneidet nicht euer Haupthaar rundum ab; stutzt auch nicht eure Bärte, ritzt euch nicht in die Haut, und macht euch keine Tätowierungen! Ich bin der Herr.» (3. Mose 19,28). Befürworter halten dagegen, dass dieses Wort in einem anderen Zusammenhang stehe – nämlich dass sich das Volk Gottes nicht mit den Völkern der Umgebung, die sich u.a. tätowierten, vermischen sollte. Bei diesen Völkern diente die Tätowierung durch Einritzen als Vorbereitung auf den Tod.
Tattoo Ja oder nein? Hilfen zur Entscheidung
Wie immer, wenn die Bibel nicht klar für oder gegen etwas Stellung nimmt, lohnt es sich, eine Entscheidung für oder gegen Tattoos auf Prinzipien aufzubauen, die unter anderem in Römer 14 festgehalten sind und die der Ratgeber der Internetseite about.com folgendermassen zusammenfasst:
- Was sagt mein Herz und mein Gewissen? Habe ich innere Freiheit und ein klares Gewissen vor Christus, wenn es um eine Tätowierung geht?
- Bin ich mir bewusst, dass mein Körper ein «Tempel» ist, der Gott gehört?
- Richte ich andere Christen, weil ich selbst keine Freiheit habe, ein Tattoo zu tragen?
- Werde ich dieses Tattoo auch in vielen Jahren noch tragen wollen?
- Werden meine Eltern und evtl. mein zukünftiger Ehepartner diese Tätowierung mögen und bejahen?
- Werde ich einem Christen mit «schwächerem» Gewissen ein Anstoss, wenn ich ein Tattoo trage?
- Ist meine Entscheidung auf Glauben aufgebaut und wird das Ergebnis Gott verherrlichen?
Datum: 02.07.2014
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / idea Deutschland