Wieder auf Tournee

Hinter den Kulissen des «Oslo Gospel Choir»

Zweimal steht der «Oslo Gospel Choir» im November 2010 in der Schweiz auf der Bühne, viermal in Deutschland. Seit über zwanzig Jahren ist er unterwegs in verschiedenen Ländern Europas. – Was motiviert den Chor und seinen Leiter Tore W. Aas? Wie «funktioniert» diese Gruppe?
Oslo Gospel Choir
Der «OGC» in Aktion.
Tore W. Aas, Gründer und Leiter des «Oslo Gospel Choir».

Moderne Arrangements machen das Besondere dieses Chores aus. Sie geben dem herkömmlichen Gospel eine Mischung aus Pop, Jazz und Blues. Zwanzig Alben mit einer Gesamtauflage von mehr als einer Million Exemplare weisen die Skandinavier in ihrem «Palmares» aus.

Dies ist auch darum bemerkenswert, weil bei diesem Chor niemand von den rund zwanzig Sängerinnen und Sängern als Solist heraussticht. Mehrfach wurden die Norweger für ihr musikalisches Schaffen ausgezeichnet, sie tourten durch Europa und die USA und waren in verschiedenen Fernsehsendungen zu sehen.

Da und dort trat der Chor bei speziellen Anlässen mit Gastsängern auf, etwa unter anderem zusammen mit Opern-Legende Placido Domingo oder 1994 bei den Winterspielen in Lillehammer (Norwegen), als er gemeinsam mit der norwegischen Sängerin Sissel den Olympia-Song zum besten gab.

Live-DVD aus der Schweiz

Die jüngste DVD stammt von einem Live-Auftritt in der Westschweiz, in Montreux. Daneben unterstützte der Chor durch viele Projekte die Arbeit verschiedener Wohltätigkeitsorganisationen. Rund eine Million US-Doller sammelten die Musiker, zum Beispiel für eine Augenklinik in Kalkutta (Indien), Bürgerkriegsflüchtlinge in Ruanda oder die Tsunami-Opfer in Asien.

Die Stücke des «Oslo Gospel Choir» können mit schwarzer amerikanischer Gospelmusik verglichen werden, «ein Genre, das niemals aus der Mode sein wird», versichert Chorleiter Tore W. Aas. «Mit ihrem treibenden, dynamischen und lebendigen Stil kann Gospel ohne weiteres mit der Zeitlosigkeit klassischer Musik verglichen werden.»
Wir unterhielten uns mit Tore W. Aas über «seinen» Chor.

Tore W. Aas, der Oslo-Gospelchor ist seit 1988 unterwegs. In wie vielen Ländern war er schon?
Tore W. Aas:
Der Chor reiste oft durch Europa, und wir besuchten sowohl Südamerika wie auch die USA. Ich schätze, dass wir in mehr als zwanzig Ländern aufgetreten sind.

Normalerweise kommen Gospel-Gruppen ja aus den Staaten zu uns. Ihr geht den umgekehrten Weg?

Ja genau. Vor ein paar Jahren waren wir in Chicago und haben dort sogar ein Album aufgenommen, und zwar mit dem Gospel-Musiker Calvin Bridges.

Und brechen Sie demnächst zu neuen Ufern auf – also auch in Länder, in denen der Chor noch nicht auf der Bühne gestanden ist?
Ja, solche Auftritte stehen an. Wir  wurden erneut in die USA eingeladen, aber die Reise soll auch nach Südafrika und Lateinamerika gehen.

In euren Reihen stehen sehr talentierte Sänger. Wie findet ihr die und wie lange bleiben sie bei euch?
Die Sänger stammen aus verschiedenen Gemeinden von Norwegen. Die meisten leben in Oslo, andere sind aber auch in Skien, Kristiansand oder Gøteborg in Sweden daheim. Manche sind bereits seit dem Beginn vor über zwanzig Jahren dabei, andere singen seit eben erst im Chor mit.

Ist es schwierig, Lieder zu komponieren, die sowohl den Sängern wie auch den Fans gefallen? Oder sind Ihnen solche Gedanken fremd?
Nun, oft kommen mir die Ideen zu den Songs gerade dann, wenn ich es am wenigsten erwarte. Aber auch die Arbeit mit den wunderbaren Sängern und die Begegnungen mit den unterschiedlichen Konzertbesuchern wirken inspirierend.

Was genau tun Sie beim Oslo-Gospelchor? Wir sehen Sie oft vorne stehen, aber da gibt es sicher noch mehr zu tun.
Ich bin neben der Musik auch für die Sänger und die Band verantwortlich wie auch für das Produzieren der Alben und das Arrangement der Songs. Allerdings versuche ich mich rauszuhalten, wenn es um die Detailplanung geht, sei es das Reisen, den Terminplan, Verträge und all diese Sachen. Ich will mich ganz auf die Konzerte und die Musik konzentrieren zu können.

Welches sind die Höhepunkte des Chors?
Wieder in die Schweiz zu kommen!

Anm. d. Red.: Der «Oslo Gospel Choir» blickt auf eine langjährige Konzerttradition sowohl in der deutschen wie der welschen Schweiz zurück.

Ist Gospel heute noch «in»? Wenn ja, wird das so bleiben?

Gospel wird mich ebenso überleben wie den Chor. Diese Musik lebt für immer.

Was bedeutet Ihnen dieser Musikstil?
Für mich heisst Gospel-Musik meinen Glauben und meine Hoffnung anderen weitergeben zu können, nämlich die Gute Nachricht, dass Jesus Christus ein enger Freund von mir ist und auch mein Erlöser.


Datum: 03.11.2010
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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