Gottes Liebe hat Dächer und Wände
Der südafrikanische Ingenieur Don Cook ging in Frührente. Doch nicht, um sich auszuruhen – er verabschiedete sich nicht von seinen Bauprojekten. Im Jahr 2007 gründete er mit seiner Frau die Organisation «Hands on Houses». Nun sind sie wohl noch beschäftigter als vorher, doch es fühle sich laut eigenen Aussagen nicht so an, da es eine Arbeit der Liebe sei.
«Wir lebten in Südafrika als normale Familie mit vier Kindern», gibt Margie Cook einen Einblick in das Leben des Ehepaars. «Wir waren in der Gesellschaft und in der christlichen Gemeinde engagiert und dachten nie, dass wir Kapstadt und die Schönheit Südafrikas verlassen würden.»
Häuser für Witwen und Behinderte
Aber vor rund 25 Jahren folgte das Paar einem Traum, in dem Gott die beiden ermutigt hatte, nach Hawaii zu ziehen. Dort lebten sie für zehn Jahre. «Dann brachte uns Gott nach Südostindien. Dort bauten wir günstige Häuser, vor allem für Witwen und Behinderte.»
Bereits Dons Vater war im Bausektor tätig gewesen und hatte davon gesprochen, Zement unter anderem aus Meerwasser herzustellen. «Und als der Tsunami 2004 Indonesien traf, sagte ein Freund von mir: 'Lass uns aufhören, über Zement zu sprechen, die Menschen brauchen jetzt Häuser!' Zunächst wollten wir nach Indonesien gehen, doch das kam nicht zustande. Dann bat uns ein indischer Freund, nach Indien zu kommen und da Häuser zu errichten.»
Ein grosser Unterschied
Dort arbeitete das Paar mit einem Pastoren zusammen, der während 15 Jahren gebetet hatte, Häuser für die Armen bauen zu können. «Fünf Jahre, nachdem wir dort unsere Arbeit aufgenommen hatten, merkten wir, dass wir die Antwort auf seine Gebete waren.»
Viele der Witwen in Indien sind jung, beobachtet Margie. «Viele Männer begehen Selbstmord und hinterlassen junge Familien. Kürzlich bauten wir ein Haus für eine junge Frau, deren Mann sich das Leben nahm, als sie mit dem dritten Kind schwanger war.» Ein richtiges Dach über dem Kopf zu haben, mache einen grossen Unterschied für diese vier Menschen. «Die Kinder können normal zur Schule gehen.» Dies sei auch wichtig, weil es keine Altersvorsorge gebe, «die Kinder kümmern sich später um einen, wenn man alt ist».
290 Häuser gebaut
Manche lebten zuvor in Hütten, die keine Wände hatten. «Eine alte Frau konnte nachts jeweils nicht schlafen aus Angst, dass eine Schlange kommen und sie beissen würde. Nun kann sie die Türe schliessen und ist in Sicherheit.» In Gegenden wo, unter anderem, auch Skorpione unterwegs sind, können geschlossene Häuser einen prägenden Unterschied machen gegenüber Hütten mit einem Strohdach und fehlenden Wänden.
Das Ehepaar errichtete bislang rund 290 Häuser für bedürftige Menschen. «Dazu kommen drei Kirchen, gemeinsam mit dem Pastor, mit dem wir zusammenarbeiten», bilanziert Margie Cook. Ein solches Haus kostet rund 4'000 US-Dollar.
Menschen werden berührt
Die Gebäude werden von Volontären errichtet. Don Cook: «Wir lassen die Leute wissen, dass es letztlich ein Geschenk von Jesus ist. Mein Wunsch ist, dass sie auch die ewige Heimat kennenlernen. Viele der Empfänger sind Hindus und nicht Christen.» Wenn ein Haus gebaut wird, würden oft die Leute der Umgebung herbeiströmen, um zu schauen, was geschieht.
«Der Pastor, mit dem wir zusammenarbeiten, sagt, dass er nicht einfach hinausgehen könne, um den Leuten zu sagen, dass Gott sie liebt. Er müsse etwas Handfestes zeigen können», erklärt Margie Cook. Wichtig sei, für das Werk zu beten.
Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Neuauflage. Er erschien bereits am 17.01.2017 bei Livenet.
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Hands on Houses
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Datum: 04.10.2023
Autor:
Daniel Gerber
Quelle:
Livenet