«Mainstream ist für die Ewigkeit irrelevant»
Erstmals in der Geschichte des Christustags und des Deutschen Evangelischen Kirchentags finden beide Veranstaltungen zur gleichen Zeit am selben Ort statt. Aus diesem Grund gibt es in Stuttgart eine organisatorische Kooperation mit dem Kirchentag. Das Christustag-Motto «Dein Wort macht mich klug» lehnt sich am Kirchentags-Motto «Damit wir klug werden» an (Livenet berichtete).
Der Vorsitzende des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Württemberg «Die Apis», Steffen Kern, sagte in der Bibelarbeit über den unehrlichen Verwalter (Lukas 16): «Klug ist, wer treu ist.» Die FIFA, Joseph Blatter und Co., das «sind nicht die Vorbilder für unser Leben». «Weise ist, wer sich ganz auf Jesus verlässt.» Kern stellte die Frage danach, wem wir als Menschen gehören. Der Mensch könne nicht Gott und gleichzeitig dem Geld dienen. «Der Glaube an Jesus Christus macht aus uns Menschen mit Rückgrat.» Entscheidend sei, sich auf Jesus Christus zu verlassen.
Gebetshaus-Leiter Hartl sagte, in dieser Welt gelten andere Werte, als die Werte Gottes: «Es gelten andere Regeln in der Ewigkeit.» Er habe oft den Eindruck, dass die Meinung der Masse das ist, was zählte. Jesus sagte aber sinngemäss: «Was der Mainstream ist, ist für das, was danach kommt, irrelevant.»
Der unehrliche Verwalter, über den Lukas in der Bibel schreibt, habe gewusst, dass Geld nicht relevant ist für das, was später kommt. Hartl sagte, das erste und wichtigste im Leben sei die Beziehung zu Gott. «Das wird häufig heissen, dass wir gegen die Spielregeln handeln.»
Messianische Juden beim Christustag
Messianische Juden dürfen sich im offiziellen Programm des Kirchentags nicht präsentieren. Im Podium «Echt klug» während des Christustags sagte der Vorsitzende der Christus-Bewegung, Ralf Albrecht, «Judenmission» sei ein «Thema, das viele von uns beschwert».
Auch ein messianischer Jude sprach während des Penals. Anatoli Uschomirski, Referent beim «Evangeliumsdienst für Israel» und Leiter einer messianischen Gemeinde, antwortete auf die Frage, ob man das Jude sein und den Glauben an Jesus als den Messias vereinbaren kann: «Ich denke, es ist das selbstverständlichste, an einen jüdischen Messias zu glauben.»
Ihm bereite Sorge, dass die messianischen Juden keinen Platz auf dem Kirchentag hätten. Er ist besorgt, dass die Kirche sich in eine falsche Richtung bewege. Es sei wichtig, die «Gemeinschaft aus Juden und Nichtjuden als untrennbaren Teil des Leibes Christi zu sehen».
Deichmann: Kirche soll sich auf Evangelium fokussieren
Der Unternehmer Heinrich Deichmann wurde während der Veranstaltung gefragt, was wichtig sei, um ein Unternehmen gut zu führen. «Es ist nie genug, einfach nur Umsatz und Gewinn zu machen.» Das Unternehmen müsse auch dem Menschen dienen. Seine Firma möchte er «in Verantwortung vor Gott und den Menschen führen».
Natürlich bestehe die Gefahr, sich dem Mammon zu verschreiben. In Bezug auf die Kirchentagslosung in voller Länge, «Lehre uns zu bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden», sagte er: «Wir können unsere Firmengrösse und Reichtum nicht mit in die Ewigkeit nehmen.» Jesus Christus sei das Zentrale in seinem Leben, er spende ihm Trost und helfe bei Entscheidungen: «Ich kann nur bei Christus annehmen, dass er die Wahrheit ist.»
Deichmann mache sich «etwas Sorgen», dass die Anzahl der Kirchenmitglieder sinke. Natürlich sei es wichtig, sich zu positionieren und Stellung zu gesellschaftlichen Entwicklungen zu beziehen. Er glaube aber auch, dass sich die Kirche auf ihre zentrale Aufgabe fokussieren soll, «und das ist das Evangelium».
Seit 1956 treffen sich zum Christustag jährlich an Fronleichnam evangelische Christen aus allen Generationen, um gemeinsam auf die Bibel zu hören. Zum Christustag laden die Christus-Bewegung «Lebendige Gemeinde» in Württemberg und die Christus-Bewegung Baden an unterschiedliche Orte im Bundesland ein.
Zum Thema: Datum: 05.06.2015
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet / PRO Medienmagazin