Welches Image braucht eine Freikirche?
Die Projektgruppe unter EMK-Laienprediger Gere Luder hat eine eigene Analyse der Freikirchen und ihres Images mit Feststellungen im Buch «Phänomen Freikirchen» verglichen, das den Freikirchen Erfolg bescheinigt und diesen auch ausführlich begründet. Sie stellte sich die Frage: Ist die EMK ein Erfolgsmodell, das sich nur schlecht verkauft, oder ist sie eine angeschlagene, gar sterbende Kirche?
Verunsicherung – aber auch Engagement
Für letzteres sprechen laut der Projektgruppe die abnehmende Mitgliederzahl, knappe Finanzen sowie eine gewisse Verunsicherung und Resignation. Die Gruppe erkennt aber auch Chancen, denn die EMK sei gut vernetzt und arbeite mit andern Kirchen zusammen. Zudem gebe es in der Kirche moderne Glaubensformen, persönliches Engagement und Offenheit. Diese Aspekte würden auch in der Öffentlichkeit positiv wahrgenommen. Insbesondere auch das Potential an Mitarbeitenden und Ideen für das Engagement in der Gesellschaft.
Mögliche Kriterien
Laut dem Buch «Phänomen Freikirchen» gehört zum Erfolg der Freikirchen, dass sie ihre Mitglieder behalten und neue gewinnen können. Noch wichtiger: Es gelingt ihnen, die eigenen Werte den Mitgliedern zu vermitteln und das Gefühl der Zugehörigkeit zu stärken.
Die Gruppe um Gere Luder ist sich einig, dass die EMK nicht zu den erfolgreichsten unter den Freikirchen gehört. Dennoch fänden sich in der EMK viele positive Ansätze: Das starke Gefühl der Zugehörigkeit, die Verbundenheit der Mitglieder untereinander, die gegenseitige Hilfe und Unterstützung im Alltag. Und nicht zuletzt die Angebote für Kinder und Jugendliche. Es gelte, diese Stärken zu sehen und zu kommunizieren.
Was ist Erfolg?
Gere Luder fordert schliesslich die Leserschaft auf, darüber nachzudenken, was Erfolg für eine Kirche bedeutet: Ist Erfolg für die EMK, wenn die Mitgliederzahlen zunehmen? Wenn sie in den Medien positiv dargestellt wird? Wenn sie den Armen hilft und sozial Ausgegrenzten ein Zuhause gibt? «Oder ist es Erfolg, wenn in einer Kirche Menschen dem lebendigen Gott begegnen und dadurch in ihrem Leben verändert werden? – Vielleicht müsste die Diskussion an diesem Punkt beginnen...»
Zum Thema:
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Datum: 03.06.2015
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet