Evangelisches Papua wehrt sich gegen Islamisierung
«nur» durch gezielte Ansiedlung von Muslimen entchristlicht.
Diese «Transmigrasi»-Politik hat in den letzten 50 Jahren immerhin eine halbe Million Mohammedaner nach Papua geschleust. Gegenüber nach wie vor 1,8 Millionen Christen schien das den militanten indonesischen Muslimen immer noch zu wenig zu sein.
Für Juni 2021 bereitete ihre Terrormiliz JAD mit dem vollen Namen «Jamaah Ansarut Daulah» (Helfergemeinde des Islamischen Staates) Selbstmordanschläge auf fünf Kirchen im Süden von West-Papua vor. Dank der Wachsamkeit von Pfarrern und Sigristen konnten zehn Attentäter überwältigt und der gesamtindonesischen Nationalpolizei übergeben werden, die seit Anfang des Jahres einen evangelischen Christen zum Oberbefehlshaber hat (Livenet berichtete).
Bibelübersetzer ermordet
Zu spät kam jede Hilfe für Pastor Yeremia Zanambani, Leiter der «Bible Tent Church» in der rein christlichen Zentralregion Hitadipa, genannt der «Garten Eden». Er wurde am 19. September 2020 ermordet. Er hatte die gesamte Bibel aus dem indonesischen Malaiisch «Bahasa» in die Papua-Sprache Moni übersetzt. Vermutlich waren indonesische Soldaten für seinen Tod verantwortlich. Seitdem fürchten auch in Manokwari, genannt «Kota Injil» (Stadt des Evangeliums), Vertreter der Evangelischen Kirche Papuas (Gereja Kristen Injili Di Tanah Papua), abgeschlachtet oder entführt zu werden.
Kirchen als Bindeglied zur Aussenwelt
Pastoren stehen auf Todeslisten und werden vom Indonesischen Geheimdienst observiert. Herman Awom, Stellvertretender Vorsitzender der Evangelischen Kirche, ist schon mehrmals entführt worden. Zwischen 2002 und 2005 hatte das indonesische Militär 23 Kirchen abgebrannt.
Doch die bedrängten, bisher nicht verbotenen Kirchen sind weiter das wichtigste Bindeglied für die Papua zum Ausland. So die «Fellowship of Baptist Churches of West Papua» oder die charismatische Pfingstkirche «Gereja Bethany Indonesia Jemaat». Der Glauben an Jesus darf in West-Neuguinea nicht untergehen!
Ein Russe und ein Russland-Schweizer
Es war ausnahmsweise ein Russe, der im 19. Jahrhundert die Botschaft vom Heiland zu den steinzeitlichen Papua-Stämmen brachte: Der Forscher Nikolai Miklucho-Maklai, den die Orthodoxen bis heute als ihren ersten Neuguinea-Missionar hochhalten. Aus Moskau kam dann auch der Russland-Schweizer Paul Wirz. Er erforschte die mythische Welt der Marind-amin an der Südküste. Von ihm stammt die Widerlegung der heute grassierenden Fehlanschauung, christliche Mission hätte Naturvölker um ihre «natürliche Unschuld» gebracht.
Wirz konnte nachweisen, dass sich bei den Marind-anim tatsächlich Reste einer monotheistischen Uroffenbarung erhalten haben. Dann aber erlangten regelrecht teuflische Kulte mit Kopfjagden, Totenzauber, Kannibalismus und abstossenden sexuellen Orgien die Überhand. In den letzten Jahrzehnten konnte diese Einsicht in Nord-Papua der Liebenzeller Missionar Karl Dalmbach bestätigen: Erlösung finden diese Naturvölker nicht aus Eigenem, sondern nur durch ihre Hinwendung zu Jesus.
«Dschungelkinder»
Diese Einsicht ist besonders den frühen Evangelisten Carl Wilhelm Ottow und Johann Gottlob Geissler zu verdanken. Sie waren 1855 auf Papuas westlichster Halbinsel gelandet. 120 Jahre später wirkte mitten im Urwald Neuguineas von der Wycliffe-Mission das Ehepaar Kuegler. Ihre dort aufgewachsene Tochter Sabine kam später in ein Internat bei Montreux und wurde mit ihrem Bestseller «Dschungelkind» berühmt.
Einer der heute bekanntesten Papua-Theologen ist Benny Giay von der Holy Cross Tabernacle Missionary Church. In der Schweiz hat deren kongregationalistische Gemeinde ihr Zentrum in Dietlikon. Auf Neuguinea verkündet ihr Benny Giay: «Bei uns wird Jesus dem Islam nicht weichen!»
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Datum: 02.07.2021
Autor: Heinz Gstrein
Quelle: Livenet