Nobelpreisträger hat Bezug zu Herzogenbuchsee
Somit hat der künftige Nobelpreisträger einen Bezug zu Herzogenbuchsee. «Ja, dem ist so», erklärt Markus Freudiger, Geschäftsleiter der Lepra-Mission Schweiz. «Hier in Herzogenbuchsee ist der Sitz der Lepra-Mission Schweiz. Wir unterstützen seit vielen Jahren Projekte im Kongo. Das ist auch der Grund, warum ich im vergangenen Jahr da war. Dort läuft ein grosses Projekt von uns, welches den Ärmsten der Armen – den Lepra-Kranken und Leuten, die an Tropenkrankheiten leiden – zugutekommt.»
Indirekt existiert im Übrigen sogar ein zweiter Bezug zum Kanton Bern: «Unser Projekt vor Ort wird auch vom Lotterie-Fonds des Kantons Bern unterstützt. Auch hier ergibt sich seit einigen Jahren ein Bezug zur Schweiz.»
«Ein eindrückliches Treffen!»
«Ich habe ihn getroffen, als ich im August 2017 für ein Treffen mit der Lepra-Mission nach Bukawu in die DR Kongo gereist war», erinnert sich Markus Freudiger an seine erste Begegnung mit Doktor Mukwege. «Es war ein sehr eindrückliches Treffen. Ich wusste nicht, was uns erwartet und ich war sehr überrascht von ihm.»
Er hatte der Delegation eine Stunde Zeit gegeben und ihr geschildert, wie seine Arbeit aussieht und wie es um die Situation im Kongo steht. «Wir merkten, dass er hoch-intelligent ist und ein über ein grosses Wissen verfügt.» Gleichzeitig habe er sehr emotional Geschichten erzählt, die unter die Haut gingen. «Es ist unglaublich, was da vor sich geht. Doch er kann als Arzt, als Gynäkologe, den Menschen helfen.»
«Absolut schockierend!»
Für seinen Einsatz für Frauen und Kinder, die sexuell missbraucht worden sind, erhält Denis Mukwege nun am 10. Dezember den Friedensnobelpreis.
«Er war auch für die Lepra-Mission im Kongo tätig und er ist heute ein Botschafter für die Leprakranken. Er setzte sich stets für die Schwächsten der Schwachen ein», bilanziert Markus Freudiger. «Darunter Leprakranke oder Frauen, die vergewaltigt oder verstümmelt worden sind. Er hat uns erzählt, dass er vermehrt mit Fällen zu tun hatte von Kindern, die weniger als fünf Jahre alt sind und schon vergewaltigt wurden. Das ist absolut schockierend...»
Auch künftig für Leprakranke einstehen
«Doktor Mukwege ist bekennender Christ», weiss Markus Freudiger. Er wirke neben seinem gesundheitlichen Engagement auch als Pastor. «Er war involviert in die Arbeit der Lepra-Mission in der DR Kongo. Ich habe ihn mit einem Team der Lepra-Mission vor Ort besucht. Dabei wurden Erinnerungen aufgefrischt über die frühere Zusammenarbeit. Heute ist er Botschafter der Lepra-Mission. Er werde auch künftig für die Leprakranken einstehen.»
Zur Webseite:
Lepra Mission
Zum Thema:
Frieden stiften im Kleinen: Ein Nobelpreis für uns Christen?
«Dürfen nicht vergessen gehen»: Ruedi Josuran besuchte Lepra-Betroffene in Indien
Früher geächtet, heute geliebt: «Die Medizin heilt die Haut, aber nur Liebe kann das Herz heilen»
Datum: 31.10.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet