«Europa wird unregierbar»
«Gottes Absicht ist es, Deutschland an sein Herz zu ziehen. Bevor er das tut, wird das Land aber durch schwierige Zeiten gehen», so Rust. Darunter versteht er Unruhen in Deutschland, ein Glaubwürdigkeitsverlust des politischen Systems und eine Situation, in der Europa nicht mehr regierbar ist.
Jüngste Landtagswahlen bestätigen prophetisches Wort
Wer sich Nachrichten der letzten Monate vergegenwärtigt, sieht etliches, was in die Richtung des prophetisches Wortes von Dr. Rust zeigt. Die Landtagswahlen in Deutschland vom vergangenen Sonntag sind eine weitere Bestätigung: Alle drei Regierungsbündnisse, die zur Wahl standen, wurden nicht bestätigt. Noch nie bekamen die beiden grossen Parteien so wenig Stimmen. Aus dem Stand holte die «Alternative für Deutschland» (AfD) Stimmenanteile zwischen 12,5 und 24,5 Prozent. Es ist eine Partei, die vor allem von Menschen gewählt wird, die sich von den anderen Parteien abwenden oder länger nicht mehr gewählt haben.
Mit den jüngsten Wahlen ist die Zahl der Parteien in den deutschen Parlamenten grösser und in der Folge die Regierungsbildung ungleich komplizierter geworden.
Von Unruhen im Sinne eines Strassenkampfes oder gar eines Bürgerkrieges kann in Deutschland nicht die Rede sein, aber Unmut und Verdrossenheit gegenüber den Politikern, den Parteien und dem politischen System nehmen zu. Auch eine Demütigung Deutschlands ist noch nicht zu erkennen. Was in diese Richtung allerdings geht, ist der stärkere Widerstand europäischer Regierungen gegenüber der deutschen Führungsrolle in Europa, und das gilt nicht nur für die Flüchtlinkspolitik.
Europa: Erst Schulden-, dann Flüchtlingskrise
Und auf europäischer Ebene? Da sprechen immer mehr Politiker ganz offen über die Gefahr und die Möglichkeit, dass die Europäische Union auseinanderbrechen könnte. Das begann mit der Schuldenkrise Griechenlands und nahm mit der Flüchtlingskrise noch an Vehemenz zu. Ein möglicher Austritt Grossbritanniens und die Zunahme der Parteien, die gegen das europäische System kämpfen, sind weitere Aspekte dieses Erosionsprozesses.
Bevor Gott handelt, brechen schwierige Zeiten an
Dr. Heinrich-Christian Rust hatte den Impuls zu seinem prophetischen Wort bereits im Jahr 2005. Nach Beratungen mit christlichen Leitern in Deutschland wartete er mit der Veröffentlichung bis 2008. Kerngedanke seiner Botschaft: Dem Handeln Gottes in Deutschland geht eine Zeit politischer Verwerfungen voraus.
Unruhen und Ablehnung der Parteien
Rust erwartet Unruhen auf Strassen und Plätzen bis hin zu «bürgerkriegsähnlichen Zuständen». «Menschen werden sich weigern, demokratische Parteien zu akzeptieren. Parteien und Regierungen sind sich einig, werden aber kaum noch Einfluss haben.» «Anarchistische Zustände» würden entstehen, «teilweise ausgehend vom östlichen Mitteleuropa».
Dies sei nicht auf Deutschland beschränkt, sondern betreffe auch andere europäische Länder. Zudem würden Christen «als Minderheit in vielen europäischen Ländern an Einfluss verlieren und unterdrückt werden.» «Man wird von einer neuen Freiheit reden, der Befreiung unserer Kultur von der Vorherrschaft christlicher Prägung, der es sich zu widersetzen gilt.»
Gott demütigt und schenkt geistliche Aufbrüche
So erschreckend diese Ankündigungen auch sind, so Rust gegenüber Livenet, sei es die Absicht Gottes, nicht die Angst der Christen zu verstärken, sondern genau das Gegenteil: Gott wolle mit einem solchen Wort zeigen, dass er alles in der Hand habe. «Wir sollten uns nicht kirre machen lassen, sondern auf Jesus schauen.»
Rust ist fest überzeugt: «Gott lässt die Dinge nicht einfach laufen. Wenn er demütigt, dann heisst das auch, dass er eingreift. Gott rüttelt dadurch die Christen wach. Erweckliche Aufbrüche werden durch das Sieb des Leides fliessen. Gott reisst Deutschland viele Sicherheiten weg.» Sein Blick sei nicht auf die schweren Ereignisse gerichtet, sondern darauf, dass dies auch eine Erweckung hervorbringe, die er fest erwarte. «Für Deutschland und Europa erwarte ich eine Gnadenzeit und eine Reformation, aber zunächst geht es durch einen Zerbruch. Bevor Neues passieren kann, kommen Dinge an ihr Ende», so Rust.
Dr. Heinrich-Christian Rust ist Mitglied im «Kreis charismatischer Leiter» in Deutschland, von 1995 bis 2005 war er dessen Sprecher. Rust gehört ausserdem zum Redaktionsbeirat der Zeitschrift «Aufatmen».
Der vollständige Wortlaut des prophetischen Wortes:
«Am 1. Februar 2005 während eines Gottesdienstes bei einer Mitarbeitertagung der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung im BEFG in Dorfweil empfing ich in einer Zeit der Fürbitte für unser Land den folgenden prophetischen Impuls. Nachdem ich diesen an den Leitungskreis weitergeleitet habe, blieb der Eindruck, dass dieser Impuls so noch nicht weitergegeben werden solle. Aufgrund der kürzlich aufkommenden prophetischen Äusserungen zur Situation in Deutschland sehe ich nun den Zeitpunkt gekommen, diesen Impuls auch zur weiteren Prüfung öffentlich zu machen. Es ist mein Gebet, dass das Gute, was Gottes Geist dadurch auslösen und aussagen will, erkannt wird. Es geht, nach meinem Empfinden, hierbei um eine innere gezielte Vorbereitung in Bezug auf gesellschaftliche Entwicklungen und auch um den Zuspruch des Trostes, den Gott für solche Situationen seiner Gemeinde geben will.
Folgender Eindruck wurde mir im Gebet gegeben:
Es wird eine Zeit kommen, da werden auf Deutschlands Strassen und Plätzen Tausende Menschen kämpfen und demonstrieren. Im Geist sah ich bürgerkriegsähnliche Zustände, die das Land erschüttern werden. Menschen werden sich weigern, demokratische Parteien zu akzeptieren. Parteien und Regierungen sind sich einig, werden aber kaum noch Einfluss haben. Es werden unterschiedliche Themen sein, die das Volk aufbringt. Anarchistische Zustände entstehen – teilweise ausgehend vom östlichen Mitteleuropa. Auch in anderen europäischen Ländern wird es ähnliche Entwicklungen geben. Man wird von der «Unregierbarkeit des neuen Europa» sprechen. Christen werden als Minderheit in vielen europäischen Ländern an Einfluss verlieren und unterdrückt werden. Man wird von einer neuen Freiheit reden, der Befreiung unserer Kultur von der Vorherrschaft christlicher Prägung, der es sich zu widersetzen gilt.
Gott rüttelt dadurch die Christen wach. Erweckliche Aufbrüche werden durch das Sieb des Leides fliessen. Gott reisst Deutschland viele Sicherheiten weg. Zwei Hitzewellen, die kurz hintereinander kommen werden, erschüttern das Land und zeigen deutlich die eigene Ohnmacht auf. Ich höre, wie Gottes Stimme sagt: «Wenn das geschieht, so ist es ein Zeichen dafür, dass ich das stolze Land demütigen werde, um es neu an mein Herz zu ziehen. Die Erschütterungen sind Zeichen meiner Gnade. Ihr sollt wissen: Ich habe euch nicht verlassen; ich suche euch! Wache auf, der du schläfst!»
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Datum: 15.03.2016
Autor: Norbert Abt