«Frauen wünschen sich Wertschätzung und Anerkennung»
Livenet.ch: Frau Nielsen, Sie haben oft mit Frauen zu tun. Was wünschen
sich Frauen für diese Welt?
Jytte Nielsen: Diese Frage möchte ich in zwei
Antworten teilen:
1) Für die Welt: Frieden und Gerechtigkeit auf
allen Ebenen.
2) Für sich persönlich: Wertschätzung und
Anerkennung ihrer Person in Familie und Beruf.
Ist der Berufstand Familienfrau immer
noch zu wenig anerkannt?
Die Familiefrau beherrscht das „Multitasking“; sie vereint zig Berufe in einer Person: Mutter, Ehefrau, Organisatorin, Krankenschwester, Finanzberaterin, Coach, Sekretärin, Haushälterin usw. Diese Berufsgattung verdient noch mehr Anerkennung und Respekt.
Muttertag ist ein besonderer Tag für Frauen mit Kindern. Feiern Sie auch
mit Ihrer Mutter oder haben sie ihn jeweils gefeiert?
Als Kind/Teenager war der Muttertag für mich eine gute Gelegenheit meiner Mutter meine Liebe und Wertschätzung zu zeigen und ihr die „ach-so-selbstverständliche“ Hausarbeit abzunehmen. Dieses Verständnis und der Wunsch, ihr bei den Pflichten zu helfen, sind für mich als erwachsene Tochter selbstverständlich geworden. Seit vielen Jahren „feiern“ wir diesen Tag nicht mehr. Dafür ist jeder Tag ein Muttertag, wenn wir uns sehen.
Viele Frauen möchten nicht gefeiert werden, bleiben lieber im
Hintergrund. Soll man trotzdem die Mütter feiern?
Wer nicht gefeiert werden möchte, sollte mal das eigene Wertgefühl überdenken! Jede Frau, ob Mutter oder nicht, verdient ein ehrliches Dankeschön für geleistete Arbeit. Und das nicht nur einmal im Jahr! Kinder drücken gerne ihre Liebe aus. Wir sollten sie dazu ermutigen. Auch Frauen ohne Kinder verdienen gefeiert zu werden. Diese sind oft hundert Prozent berufstätig und erledigen dennoch den grössten Teil der Hausarbeit. Diese Frauen tragen eine doppelte Last und verdienen echt ein dickes Lob!
Zu Bedenken: Auch Männer freuen sich über ein ehrliches Lob und erledigen ihre Aufgaben im und ausserhalb des Hauses viel effizienter, wenn man sich hierfür bedankt.
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Datum: 08.05.2011
Autor: Iris Muhl
Quelle: Livenet.ch