Von Noah lernen

Wie Christen in Zeiten des Terrorismus leben können

Manchmal ist es nicht einfach, als Christ in dieser Welt ein gottgefälliges Leben zu leben. Doch dass es möglich ist, zeigt Noah, denn vor der Sintflut war die Situation ähnlich wie heutzutage. Was können Christen – Endzeitgläubige – von einem anderen Endzeitgläubigen, nämlich Noah, lernen? Gedanken hierzu von US-Pastor Greg Laurie.
Anti-Terrorismus-Polizei
Noah
Arche Noah
Greg Laurie, Pastor der Harvest Christian Fellowship in Riverside.

Es ist mittlerweile fast jedem klar, dass wir uns in der Endzeit befinden. Ständig geschehen Dinge, die uns daran erinnern, dass Christus wiederkommt. Der Terrorismus scheint schlimmer und stärker als je zuvor – und er wird nicht vergehen, dazu muss man die Ideologie derjenigen verstehen, die beispielsweise die Attentate in Paris begingen. Sie möchten ein Kalifat errichten, bei dem jeder nach ihren Regeln lebt. Es ist also ein ideologischer Krieg. Und die islamischen Terroristen hassen das Christentum und das Judentum.

Wie zu Zeiten Noahs

Die Jünger von Jesus kamen zu ihm und fragten ihn: Was sind die Zeichen für dein Kommen und für das Ende der Welt? Und Jesus antwortete ihnen im Matthäusevangelium, Kapitel 24, Verse 37-39:  «Bei der Wiederkunft des Menschensohnes wird es wie in den Tagen Noahs sein. Damals vor der grossen Flut assen und tranken die Menschen, sie heirateten und wurden verheiratet – bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging. Sie merkten nichts, bis die Flut hereinbrach und sie alle hinwegraffte. So wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein.»

Mit diesen Worten bestätigte Jesus zunächst, dass es eine Flut gab, eine Arche, einen Mann namens Noah und dass die Arche mit Tieren gefüllt war. Dies ist keine Fabel, kein Märchen. Die Geschichte ist wahr! Aber Jesus ermutigt uns auch, genau darauf zu achten, wie die Situation vor der Flut war – denn genauso wird es sein, bevor der Menschensohn wiederkommt. Und es gibt einige bemerkenswerte Parallelen zwischen den Zeiten Noahs und unserer Zeit heute. Noah war in gewisser Weise ein Gläubiger der Endzeit, nämlich der Zeit vor der grossen Flut, welche den Planet komplett veränderte. Auch wir sind Gläubige der Endzeit, bevor die grosse Mühsal eintrifft, Christus als Richter kommt, und so weiter.

Gottgefälliges Leben in einer gottlosen Welt

Wir sehen einen Mann, der im Schatten des kommenden Gerichts lebte, inmitten von Bosheit, der es aber schaffte, in einer gottlosen Welt ein gottgefälliges Leben zu leben. 1. Mose, Kapitel 6, Verse 5-7 beschreibt die Welt von damals: «Der Herr sah, dass die Menschen auf der Erde völlig verdorben waren. Alles, was aus ihrem Herzen kam, ihr ganzes Denken und Planen, war durch und durch böse. Das tat ihm weh, und er bereute, dass er sie erschaffen hatte. Er sagte: 'Ich will die Menschen wieder von der Erde ausrotten – und nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere auf der Erde, von den grössten bis zu den kleinsten, und auch die Vögel in der Luft. Es wäre besser gewesen, wenn ich sie gar nicht erst erschaffen hätte.'» Es ist interessant, dass dort steht, dass ihr ganzes Denken durch und durch böse war. Eine bessere Übersetzung wäre, dass ihre Bosheit eine gewisse Höhe, ein gewisses Level erreicht hatte. Das Fass war am Überlaufen.

Das Interessante ist, dass es in jenen dunklen Zeiten einen Mann gab, der mit Gott lebte. In 1. Mose, Kapitel 6, Vers 6 lesen wir: «Nur Noah fand Gnade beim Herrn.» Was bedeutet das? Hatte Gott Gnade mit Noah, weil er ein gottgefälliges Leben lebte? Nein, es ist genau das Gegenteil. Das Wort «Gnade» bedeutet «Gottes unverdiente Gunst». Gott brachte Noah Gnade entgegen und Noah reagierte auf diese Gnade – auf diese Weise sind wir alle zu Gott gekommen. Gott liebte Noah nicht, weil er ein gutes Leben führte. Nein, Noah lebte ein gottgefälliges Leben, weil er verstand, wie sehr Gott ihn liebte. Und als Reaktion darauf tat er vier Dinge, die ein gläubiger Mensch in der Endzeit tun sollte. Und wir sollten diese Dinge heute ebenfalls umsetzen:

1. Noah wandelte mit Gott

Was bedeutet das, mit Gott zu wandeln, mit Gott zu gehen? Der Prophet Amos hilft uns weiter (Amos, Kapitel 3, Vers 3): «Gehen etwa zwei Menschen miteinander denselben Weg, ohne sich vorher verabredet zu haben?» Wenn Sie mit jemandem Essen gehen wollen, schreiben Sie ihm oder telefonieren Sie, besprechen den Ort, die Uhrzeit… und haben eine Verabredung. Mit Gott zu wandeln bedeutet, dass wir unsere Verabredung einhalten. Bei diesem Spaziergang laufen wir mit Gott, sprechen mit ihm und hören auf ihn. Wenn Sie mit jemandem gehen, beispielsweise mit ihrer Frau oder Freundin, dann laufen sie gleich schnell, nehmen ihre Hand und laufen nebeneinander. Sie laufen nicht hinterher, zerren aber auch nicht an ihrem Arm. Und so ist Gott auch, er läuft neben uns her und führt uns den Weg entlang.

2. Noah arbeitete für Gott

In Vers 14 sagt Gott: «Mache dir eine Arche aus Tannenholz». Das mag für Sie nichts Besonderes sein, aber Sie müssen verstehen: Gott befahl Noah, ein Boot zu bauen, obwohl es kein Wasser gab. Es gab auf der Erde keine Gewässer, wie wir sie heute kennen. Es hatte bis dahin noch nie geregnet, denn die Welt bewässerte sich in gewisser Weise wie ein Gewächshaus selbst. Als Noah den ersten Baum fällte, war das der grösste Glaubensschritt der gesamten Geschichte!

3. Noah war ein Zeuge für Gott

2. Petrus, Kapitel 2, Vers 5 bezeichnet Noah als «Verkündiger der Gerechtigkeit». Noah war ein Prediger. Aber obwohl Noah 120 Jahre lang lebte und predigte, bekehrte sich kein einziger Mensch. Das ist ganz schön frustrierend. Noah ist ein Beispiel für all die Menschen, die Samen säen und – zumindest nach aussen hin – keinerlei Erfolg zu haben scheinen. Ich las die Geschichte von einem Missionar in Afrika namens George Smith, der nach nur kurzer Zeit wieder den Kontinent verlassen musste und wenig später starb. Nur ein Mensch, eine arme Frau, hatte sich durch ihn bekehrt – ein scheinbar nutzloser Missionarseinsatz. Jahre später suchte eine Gruppe Männer den Wirkungsort des Missionars auf und recherchierte, was aus dieser einen Bekehrung entstanden war: Innerhalb von 100 Jahren waren 13'000 Menschen zum Glauben gekommen, die auf die eine Frau und auf George Smith zurückzuführen waren. 

Vielleicht sagen Sie: Ich bin ein Versager. Ich erzähle den Leuten von Jesus, aber sie sagen nein, gehen weg oder legen den Hörer auf. Haben Sie versagt? Gott verlangt Treue, nicht Erfolg! Denn der Erfolg kann dann eintreten, wenn Sie vielleicht schon lange nicht mehr leben. Was sollen wir also tun? Wir sollen das Evangelium predigen, egal, ob die Leute reagieren oder nicht. Eine Bekehrung hängt von Gott ab, nicht von mir.

Gott sagte also zu Noah: Baue das Boot! Und Noah ging hin und baute es. Und als die Arche fertig war, liess er die Tür sieben Tage lang offen stehen. Nicht so wie im Film «Noah», wo Russel Crowe die Leute umbringt, die versuchen, in die Arche zu gelangen. Das stimmt so nicht – die Tür war offen. Kommt rein! Aber niemand kam. Die Leute waren so böse und schlecht, dass sie kein Interesse daran hatten – bis es anfing zu regnen. Aber dann war es zu spät.

4. Noah lobte Gott

Ein Jahr lang schipperte Noah mit seiner Familie und den Tieren auf dem Meer. «Aber Gott hatte Noah nicht vergessen» (1. Mose, Kapitel 8, Vers 1). Und so ging das Wasser wieder zurück. Als sie endlich auf dem Trockenen landeten, baute Noah Gott zuerst einen Altar. Gott hatte Noah nicht vergessen und Noah hatte Gott nicht vergessen. In der Krise denken wir an Gott, beten, flehen, rufen bis er uns hilft und dann sagen wir: «Danke, Gott! Tschüss und bis zur nächsten Krise…» Nein, Gott möchte, dass wir immer dankbar sind und ihm danken. Und Noah hatte seine Prioritäten richtig gesetzt. Und es gibt ganz einfache Möglichkeiten, wie wir Gott unsere Dankbarkeit ausdrücken können:

  • Das Gebet vor dem Essen ist eine gute Möglichkeit zum Danke sagen. Jesus selbst machte das auch (Markusevangelium, Kapitel 8, Vers 6). Wir können danken für die Dinge, die man so oft als selbstverständlich annimmt, denn alles kommt von Gott.    
  • Danken Sie dafür, dass Ihre Gebete von Gott gehört werden. Vielleicht sagen Sie: Aber Gott beantwortet meine Gebete nicht… Nun, Gott beantwortet Gebete immer mit Ja, Nein oder Warte. Vielleicht hat er ihnen geantwortet, aber Sie mochten seine Antwort nicht. Wenn er mit Nein oder Warte antwortet, hat er das Gebet trotzdem beantwortet.
  • Eine andere Form des Dankes ist, wenn wir ihm treu unsere Finanzen geben. Wenn wir Gott unseren Zehnten zurückgeben und in diesem Bereich treu sind, verspricht er uns, dass er die Türen des Himmels öffnen wird und Ströme des Segens über uns fliessen lässt (Sprüche, Kapitel 3, Verse 9-10). Und dennoch ist es häufig einer der letzten Bereiche, die manche Christen Gott überlassen.
  • Danken kann man auch dadurch, dass man sich jeden Tag Zeit nimmt für das Bibellesen und das Gebet. Jetzt sagen Sie: Aber ich arbeite den ganzen Tag… Haben Sie Zeit für Fernsehen? Für Facebook und soziale Medien? Für Hobbies? Ich glaube, dass es einfach eine Disziplin ist, früh aufzustehen und in Gottes Wort zu lesen.
  • Wir sollten auch dann danken, wenn wir schwere Zeiten durchleben. Als Daniel davon hörte, dass das Gebet verboten worden war (Daniel, Kapitel 16), ging er nach Hause und betete wie gewohnt. Er hatte einfach die Gewohnheit, Gott zu danken. Wir sollten Gott nicht nur danken, wenn die Dinge gut aussehen, sondern vielmehr, weil Gott gut ist und weil er alles zu unserem Besten wirkt.

Die Predigt von Greg Laurie wurde von Livenet übersetzt und gekürzt. Die komplette Predigt auf Englisch können Sie hier sehen.

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Datum: 30.11.2015
Autor: Rebekka Schmidt / Greg Laurie
Quelle: Livenet / harvest.org

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