7 Nehmt euch gegenseitig an, so wie ihr seid, denn auch Christus hat euch ohne Vorbehalte angenommen. Auf diese Weise wird Gott geehrt. 8 Kam doch Christus in diese Welt, um seinem Volk Israel zu zeigen, wie treu Gott seine Zusagen hält, die er Abraham, Isaak und Jakob gegeben hat. So diente Christus seinem Volk.5 9 Aber wie die Juden Gott wegen seiner Treue loben sollen, so müssen ihm die Heiden für seine Barmherzigkeit danken. Schon in den Psalmen lesen wir: «Ich will bei den Heiden deinen Namen loben und dich preisen.»6 10 Und bei Mose heisst es: «Jubelt, ihr Heidenvölker, zusammen mit seinem Volk Israel!»7 11 An einer anderen Stelle sagt der Psalmist: «Rühmt den Herrn, ihr Heiden! Alle Völker sollen ihn preisen!»8 12 Und Jesaja prophezeite: «Der versprochene Retter aus dem Stamm Isai wird kommen, um über die Heidenvölker zu herrschen. Er wird ihre einzige Hoffnung sein.»9 13 Deshalb bete ich für euch alle, dass Gott, der diese Hoffnung schenkt, euch in euerm Glauben mit grosser Freude und vollkommenem Frieden erfüllt, damit eure Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes immer stärker wird. Übersetzung: Hoffnung für Alle 15,7 Ein weiteres Prinzip ergibt sich aus all dem. Trotz vielleicht bestehender Differenzen, die über irgendwelche zweitrangigen Themen bestehen mögen, sollten wir "einander aufnehmen, wie auch der Christus euch aufgenommen hat". Hier haben wir die wirkliche Grundlage der Aufnahme in die Ortsgemeinde. Wir nehmen einen Menschen nicht auf, weil er einer bestimmten Konfession angehört, eine bestimmte geistliche Reife hat oder eine soziale Stellung bekleidet. Wir sollten diejenigen "aufnehmen", die "Christus" auch "aufgenommen hat", und zwar um "Gottes Herrlichkeit" zu vermehren. 15,8 In den nächsten sechs Versen erinnert der Apostel seine Leser daran, dass der Dienst Jesu Christi sowohl Juden als auch Heiden umfasst. Wir sollten daraus die Schlussfolgerung ziehen, dass auch unsere Herzen gross genug sein sollten, um beide aufzunehmen. Sicherlich kam "Christus", um "der Beschneidung" zu dienen - d. h. dem jüdischen Volk. Gott hat wiederholt verheissen, dass er Israel den Messias senden wolle, und das Kommen Christi bestätigte die Wahrheit dieser "Verheissung". 15,9 Doch Christus bringt auch den "Nationen" den Segen. Gott hatte vor, dass auch die Heiden das Evangelium hören sollten, und dass die Menschen, die daran glaubten, "Gott verherrlichen möchten" für seine grosse "Begnadigung". Das sollte die jüdischen Gläubigen nicht erstaunen, weil es in ihrer Heiligen Schrift mehrmals vorhergesagt wird. In Psalm 18,50 z. B. sieht David den Tag voraus, an dem der Messias Gott inmitten einer grossen Menge Gläubiger aus den Heiden "lobsingen" wird. 15,10 In 5. Mose 32,43 werden die Heiden dargestellt, wie sie sich am Segen der Erlösung "mit seinem Volk" Israel freuen. 15,11 In Psalm 117,1 hören wir, wie Israel die "Nationen" aufruft, "den Herrn" unter der tausendjährigen Herrschaft des Messias zu loben. 15,12 Schliesslich fügt auch noch "Jesaja" sein Zeugnis hinzu, dass die "Nationen" im Reich des Messias mit eingeschlossen sind (Jes 11,1.10). Es geht hier insbesondere darum, dass die "Nationen" Anteil an den Vorrechten des Messias und seines Evangeliums haben. Der Herr Jesus ist "die Wurzel Jesses" in dem Sinne, dass er sein Schöpfer war, nicht, indem er sein Nachfahre wurde (obwohl auch das stimmt). In Offenbarung 22,16 sagt Jesus von sich selbst, dass er die Wurzel und das Geschlecht Davids sei. In seiner Eigenschaft als Gott ist er Davids Schöpfer, in seiner Eigenschaft als Mensch ist er Davids Nachfahre. 15,13 Deshalb schliesst Paulus diesen Abschnitt mit einem schönen Segen. Er betet, dass "der Gott", der uns durch seine Gnade gute "Hoffnung" schenkt, durch seine Gnade die Heiligen "mit aller Freude und allem Frieden" erfüllt, wenn sie an ihn glauben. Vielleicht denkt er hier besonders an die Gläubigen aus den Heiden, doch das Gebet eignet sich für alle. Und es ist wahr, dass diejenigen, die "überreich" sind "in der Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes", keine Zeit haben, um über Nebensächliches zu streiten. Unsere gemeinsame Hoffnung ist eine mächtige vereinigende Kraft für unser christliches Leben.Die ganze Gemeinde lobt Gott
Kommentar
Datum: 26.08.2007
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald