14 Wenig später erschien Jesus den elf Jüngern, während sie gemeinsam assen. Er wies sie zurecht, weil sie in ihrem Unglauben und Starrsinn nicht einmal denen glauben wollten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. 15 Dann sagte er zu ihnen: «Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet allen Menschen die Heilsbotschaft. 16 Denn wer glaubt und sich taufen lässt, der wird gerettet werden. Wer aber nicht glaubt, der wird verurteilt werden. 17 Die Glaubenden aber werde ich durch folgende Zeichen bestätigen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben und in neuen Sprachen1 reden. 18 Gefährliche Schlangen und tödliches Gift werden ihnen nicht schaden. Den Kranken werden sie die Hände auflegen und sie heilen.» Übersetzung: Hoffnung für Alle 16,12 Der vollständige Bericht über dieses Ereignis finden wir in Lukas 24,13-31. Hier lesen wir nur, dass "er sich zweien von ihnen in anderer Gestalt unterwegs" auf dem Weg nach Emmaus offenbarte. Maria erschien er als Gärtner. Hier erschien er nun als Mitreisender. Aber es war derselbe Jesus, der in seinem verherrlichten Leib erschien. 16,13 Als die beiden Jünger nach Jerusalem zurückkehrten und über ihre Gemeinschaft mit dem Auferstandenen berichteten, trafen sie auf denselben Unglauben wie vorher Maria. 16,14 Diese Erscheinung vor den Elfen fand noch am gleichen Sonntagabend statt (Lk 24,36; Joh 20,19-24; 1. Kor 15,5). Obwohl die Jünger mit "die Elf" bezeichnet werden, waren doch nur zehn von ihnen anwesend. Thomas war diesmal nicht dabei. Jesus tadelte die Seinen für ihre Weigerung, die Berichte seiner Auferstehung von Maria und den anderen anzunehmen. 16,15 Dieser Vers berichtet von der Sendung, die der Herr am Abend seiner Himmelfahrt aussprach. Deshalb liegt zwischen Vers 14 und 15 eine längere Zeitspanne. Die Jünger wurden beauftragt, "das Evangelium der ganzen Schöpfung" zu predigen. Das Ziel des Herrn war die Evangelisation der ganzen Welt. Er wollte es mit elf Jüngern erreichten, die im wahrsten Sinne des Wortes alles verlassen sollten, um ihm nachzufolgen. 16,16 Ihre Predigt würde zweierlei Auswirkung haben. Einige würden glauben, getauft und errettet werden, einige würden nicht glauben und verdammt werden. Vers 16 wird von manchen benutzt, um die Heilsnotwendigkeit der Wassertaufe zu begründen. Wir wissen jedoch aus folgenden Gründen, dass dies nicht richtig sein kann: 1. 1. Der Schächer am Kreuz war nicht getauft, dennoch wurde ihm versichert, dass er mit Christus ins Paradies käme (Lk 23,43). 2. 2. Die Heiden in Cäsarea wurden getauft, nachdem sie errettet wurden (Apg 10,44-48). 3. 3. Jesus selbst taufte nicht (Joh 4,1.2) - ein seltsames Verhalten, wenn Taufe zur Rettung notwendig wäre. 4. 4. Paulus dankte Gott, dass er nur wenige Korinther getauft habe (1. Kor 1, 14-16) - ein unmögliches Dankgebet, wenn die Taufe zur Errettung notwendig wäre. 5. 5. Etwa 150 Stellen im NT sagen aus, dass die Rettung allein aus Glauben geschieht. Kein einzelner Vers oder Abschnitt könnte dieses überragende Zeugnis ungültig machen. Aber was bedeutet Vers 16 dann? Wir sind der Meinung, dass er die Taufe als das normale äussere Zeichen des Glaubens erwähnt. Taufe ist keine Bedingung für die Errettung, sondern die äussere Verkündigung, dass der Betreffende errettet ist. 16,17.18 Jesus beschreibt hier bestimmte Wunder, die denjenigen, die dem Evangelium glauben, folgen werden. Wenn wir diese Verse lesen, ist sicherlich die erste Frage: "Gibt es diese Zeichen noch heute?" Wir glauben, dass diese Zeichen in erster Linie für das apostolische Zeitalter bestimmt waren, ehe die ganze Bibel in geschriebener Form zugänglich war. Die meisten dieser Zeichen finden sich in der Apostelgeschichte: 2. 2. Andere Sprachen (Apg 2,4-11; 10,46; 19,6). 3. 3. Schlangen aufheben (Apg 28,5). 4. 4. Gift trinken, ohne Schaden zu nehmen - dies ist in der Apostelgeschichte nicht überliefert. Allerdings berichtet der Geschichtsschreiber Eusebius, dass Johannes und Barnabas das erlebt haben. 5. 5. Schwachen die Hände auflegen, um sie zu heilen (Apg 3,7; 19,11; 28,8.9). Was war der Zweck dieser Wunder? Wir glauben, dass wir die Antwort in Hebräer 2,3.4 finden: Ehe das NT vollendet war, würden die Menschen die Apostel und andere um Beweise bitten, dass das Evangelium von Gott ist. Um die Predigt zu bestärken, gab Gott mit Zeichen, Wundern und verschiedenen Geistesgaben davon Zeugnis. Diese Wunder werden heute nicht mehr benötigt. Wir haben die gesamte, vollständige Bibel. Wenn die Menschen der nicht glauben, werden sie sowieso nicht glauben. Markus sagte nicht, dass diese Wunder andauern würden. Die Worte "bis zur Vollendung des Zeitalters" finden sich hier nicht wie in Matthäus 28,18-20. Dennoch schlug Martin Luther vor, dass "diese Zeichen je nach Bedürfnis noch in Anspruch genommen werden können. Wenn Not da ist und das Evangelium hart verfolgt wird, dann müssen wir diese Wunder wirken, ehe wir erlauben, dass das Evangelium schlechtgemacht und niedergestürzt wird".Der Auftrag an die Jünger
Kommentar
6. 6. Die Taufe ist im NT mit Tod und Begräbnis des alten Menschen verbunden, nicht jedoch mit der geistlichen Wiedergeburt.
1. 1. Dämonenaustreibung (Apg 8,7; 16,18; 19,11-16).
Datum: 03.12.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald