Die Zehn Gebote im 21. Jahrhundert: Das erste Gebot
Das erste Gebot lautet: «Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.»
Dieses Gebot ist Ausgangspunkt und Ziel aller Gebote in der Bibel, zugleich aber auch das am stärksten missachtete. Schliesslich ist jeder Anspruch auf Exklusivität verdächtig. Wenn es stimmt, dann gibt es keine Gleichgültigkeit von Religionen, nicht einmal eine Gleichwertigkeit. Natürlich sollen wir nun nicht zu christlichen Glaubenskämpfern mutieren und das Gespräch mit denen beenden, die an einen anderen Gott glauben. Aber die Beliebigkeit von Glaubensinhalten kann ebenso wenig richtig sein.
Einer an der Spitze
Gott – das ist letztlich das, was mir am Wichtigsten ist. Und an der Spitze einer Werteordnung kann immer nur einer stehen. Letztlich geht es immer um die alte Frage aus dem Paradies: Gott (und seine guten Gebote, die zum Leben führen) oder ich (und meine Vorstellungen, Wünsche und Lüste, die den Tod nach sich ziehen)? Wohin wir kommen, wenn wir uns selbst an die erste Stelle setzen, können wir in unserer Gesellschaft sehen. Deshalb ist das erste Gebot geradezu ein Ruf zur Umkehr an unsere Gesellschaft und uns selbst – eine Umkehr zum Leben!
Gott an die erste Stelle zu setzen, das hat ganz verschiedene Konsequenzen. Es bedeutet zum einen, sein Wort, die Bibel, wieder neu ernst zu nehmen und in unseren Alltag hinein zu übersetzen. Dann bedeutet es, das eigene Leben nach diesen Massstäben Gottes zu leben. Dabei ist wichtig, dass Gott sich nicht nur blinden Gehorsam wünscht, sondern Liebe. Diese Liebe sollte uns antreiben. Dann folgt auch automatisch der nächste Schritt, dass wir nämlich unseren Nächsten so sehr lieben wie uns selbst.
Links zum Thema:
Dossier "Die Zehn Gebote"
Mehr über die Bibel erfahren
Ein Gott in allen Religionen?
Religionen im Vergleich: Sind alle gleich?
Wie die Umkehr zum Leben funktionieren kann
Datum: 21.12.2008
Autor: Dr. Hans-Georg Wünch
Quelle: Neues Leben