Antike Syrer-Stadt baut Statue nach Rebellenabzug wieder auf
Mitglieder der syrischen «National Defense Forces» (NDF) posieren auf einem Bild hinter einer Maria-Statue, die über der antiken Christen-Stadt Maalula thront. Sie wurde in diesen Tagen an ihrem originalen Standort aufgestellt.
Sie gilt als Symbol des Friedens und ersetzt eine vorherige Statue, die bei Angriffen der Rebellen im Jahr 2013 zerstört worden war. Dutzende Familien sowie Offizielle der Regierung und religiöse Würdenträger waren beim Richtfest dabei, als das Tuch weggezogen wurde und den Blick auf die Statue freigab. Sie ist rund drei Meter hoch und hat die Hände zum Gebet erhoben.
Maalula liegt nördlich von Damaskus und gilt als eine der ältesten christlichen Siedlungen weltweit. Die Bewohner des Orts sprechen Aramäisch, die Sprache Jesu. Maalula beherbergt zwei der ältesten Klöster der Nation, Mar Sarkis und Mar Taqla.
«Ich kreierte die Statue als Botschaft des Friedens für die antike und einmalige Stadt von Maalula», wird der Skulpteur Buhaij al-Khoury zitiert.
Konvertieren oder sterben
2013, als die mit der Al-Qaida verbundenen Rebellen die Stadt einnahmen, mussten 5'000 Menschen fliehen. Bei den Kämpfen wurde Mar Sarkis zerstört. Und auch weitere Teile der Stadt-Infrastruktur, inklusive der Maria-Statue, wurden zerstört. Viele historische Artefakte wurden gestohlen. Einheimische behaupteten damals, die Militanten hätten ein Kalifat in der Region ausrufen wollen. Von den Christen sei gefordert worden, zum Islam zu konvertieren. Ein Zeuge berichtete: «Ihnen wurde gedroht: 'Entweder konvertiert ihr, oder ihr werdet geköpft'.»
Doch dann brachten Regierungstruppen den Ort zurück in staatliche Obhut. Durch den Wiederaufbau der Statue ist jetzt sogar ein Stück Normalität nach Maalula zurückgekehrt. Die Christen hoffen nun darauf, dass die Stadt mit dem Wiederaufbau an ihre glorreiche Vergangenheit anknüpfen kann.
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Datum: 18.06.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Gospel Herald