Gedenkgottesdienst für Geschwister Scholl
Am 22. Februar 1943 wurden Hans Scholl und die anderen Mitglieder der Widerstandsgruppe «Weisse Rose» von den Nazis ermordet. In einem ökumenischen Gottesdienst in München erinnerten der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Kardinal Reinhard Marx am Freitag daran. Der Gottesdienst fand im Gefängnis Stadelheim statt, wo die Geschwister nach einem Schauprozess hingerichtet wurden.
Mit Hans und Sophie Scholl starb Christoph Probst, wie die Geschwister Mitglied der studentischen Widerstandsgruppe der «Weissen Rose», die in Flugblättern zum Widerstand gegen das NS-Regime aufgerufen hatte. Seiner Predigt legte Landesbischof Bedford-Strohm das «Hohelied der Liebe» aus dem Neuen Testament zugrunde, das sich Hans Scholl kurz vor seiner Hinrichtung von dem Gefängnispfarrer hatte vorlesen lassen.
Zeichen der Menschlichkeit
Christoph Probst und die Geschwister Scholl seien «wunderbare junge Menschen gewesen», die der Welt noch so viel hätten geben können, sagte Bedford-Strohm. Sie seien für Gerechtigkeit und die Würde des Menschen eingetreten und hätten so Zeichen gesetzt, die unzählige Menschen seitdem tief beeindruckt und inspiriert hätten. Der christliche Glaube habe den jungen Widerstandskämpfern die Kraft gegeben, ohne Hass, sondern im Geist der Liebe für ihre Überzeugung einzutreten.
Kardinal Marx sagte in seiner Predigt, dass Hitler für die jungen Widerstandskämpfer der «Antichrist» gewesen sei, der gegen Gott, die Grundlage für Freiheit und Würde des Menschen, gewütet habe. Die Gedenkfeier wurde von der Katholischen Hochschulgemeinde und der Evangelischen Studentengemeinde an der Ludwig-Maximilians-Universität, den Anstaltsseelsorgern der JVA Stadelheim sowie vom Weisse-Rose-Institut veranstaltet.
Datum: 26.02.2013
Quelle: Epd