Staatsanwalt führt Prozess nicht weiter
Sechs Jahre lang musste sich der US-amerikanische Konditor Jack Phillips vor Gerichten verantworten. Der Grund: Er hatte sich aufgrund seiner christlichen Überzeugungen geweigert, die Hochzeitstorte für ein homosexuelles Pärchen zu machen. Im Juni 2018 war er gerade erst freigesprochen worden (Livenet berichtete), da wurde er erneut verklagt, diesmal von einem Transgender, dem Philipps keine Torte zur Geschlechtsumwandlungsparty machen wollte. Diese Anfrage war aber nachweislich von einem Anwalt gestartet worden, der Phillips Geschäft scheinbar auf Biegen und Brechen zerstören wollte. Man könnte sich fragen: Hat dieser Albtraum denn nie ein Ende?
Die gute Nachricht kam jetzt von der Alliance Defending Freedom (ADF), auf Deutsch Allianz zur Verteidigung der Freiheit, von der Phillips vertreten wurde: Der Fall wurde fallengelassen. Es sei nichts mehr als antireligiöse Schikane gewesen, erklärte die ADF. Den Mitgliedern der Kommission für Zivilrechte des Staates Colorado (CCRC), die hinter der Klage standen, konnte ihre ablehnende Haltung gegenüber der Glaubensfreiheit nachgewiesen werden.
Glaubensfreiheit: «abscheuliche Rhetorik»?
«Jacks Sieg ist eine gute Nachricht für jeden», erklärte Kristen Waggoner der ADF, die Phillips vor dem Obersten Gerichtshof vertreten hatte. «Toleranz und Respekt gegenüber Meinungsunterschieden sind essentiell in einer so vielfältigen Gesellschaft wie unserer. Aber es ist eindeutig, dass der Staat eine fortlaufende Feinseligkeit gegenüber Jack und seinen Glaubensüberzeugungen gezeigt hat.» Ein Kommissionsmitglied der CCRC hatte den Konditor auf Twitter als «Hasser» bezeichnet, ein anderes Mitglied bezeichnete Glaubensfreiheit gar als «abscheuliches Stück Rhetorik». Auf diesem Hintergrund beschloss der Staatsanwalt Colorados, den Fall nicht weiterzuführen.
ADF-Anwalt Jim Campbell dazu: «Er sollte nicht aus dem Geschäft gedrängt werden, einfach nur weil ein paar Leute mit seinen religiösen Überzeugungen und seinem Wunsch, den Überzeugungen nach zu leben, nicht übereinstimmen. Wir freuen uns auf den Tag, an dem Jack keine Angst mehr vor einer Strafe Seitens der Regierung haben muss aufgrund seines Glaubens oder Belästigung von Menschen, die gegen seine Überzeugungen sind.»
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Datum: 11.03.2019
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / CBN