Respekt und Toleranz gegenüber religiösen Symbolen
In der Initiative, die Segmüller kommende Woche einreichen will, plädiert er für eine Änderung der Bundesverfassung. Danach sollen «religiöse Zeichen und Symbole der Mehrheitsreligion von Minderheiten toleriert werden»; solche von Minderheitsreligionen seien «zu respektieren». Der Ausdruck «tolerieren» ist für den CVP-Politiker stärker als nur «respektieren».
Erweiterter Verfassungsschutz
Die Zeitung «Zentralschweiz am Sonntag» berichtete gestern Sonntag, dem 12. Dezember 2010, von diesen Überlegungen. Der ehemalige Kommandant der päpstlichen Schweizer Garde unterstütze zwar das Anliegen seiner Parteikollegin Ida Glanzmann, «Symbole der christlich-abendländischen Kultur im öffentlichen Raum» zuzulassen; er möchte aber auch anderen Religionen einen Verfassungsschutz bieten.
Glanzmann hatte in dieser Session eine entsprechende parlamentarische Initiative eingereicht, um den Kreuzstreit zu beenden. Sie möchte erreichen, dass auch andere christliche Symbole wie die Weihnachtskrippe, das Lamm oder der katholische Bildstock nicht mehr in Frage gestellt werden können, schreibt die Zeitung.
Das Kreuz ein Kulturzeuge
Mit der Initiative von Segmüller sollte es möglich sein, wie die Zeitung berichtet, Kruzifixe ohne Einschränkung in Klassenzimmern aufzuhängen. Den Davidstern beispielsweise soll es nur dann geben, wenn die Mehrheit der Schüler jüdischen Glaubens ist.
Für Ida Glanzmann ist das Kreuz «ein Symbol des Friedens, des sozialen Gedankens der Bergpredigt, des abendländischen Grundrechtsverständnisses und Zeuge unserer schweizerischen Kultur». Die meisten ihrer Fraktionskollegen sowie einige SVP-Mitgliedern würden ihre Initiative unterstützen.
Datum: 14.12.2010