Die Frage nach dem Leid

Oxford-Professor John Lennox fordert Atheisten-Papst heraus

John Lennox
In der Debatte über Leid und Gerechtigkeit konfrontiert John Lennox den Atheisten Richard Dawkins. Während Dawkins eine sinnlose, gleichgültige Welt beschreibt, verweist Lennox auf das Kreuz und die Auferstehung als Hoffnung auf Gerechtigkeit.

Professor John Lennox, Präsident des «Oxford Centre for Christian Apologetics», reagiert in einer öffentlichen Stellungnahme auf die Aussagen des prominenten – einmal mehr: excusez l'expression – Atheisten-Papsts Richard Dawkins.

Der Hirte der ungläubigen Schafe beschreibt in seinem «River Out of Eden» eine Welt ohne göttliches Eingreifen. In dieser Welt, so Dawkins, der im Übrigen den Niedergang des kulturellen Christentums bedauert, herrschen blinde physikalische Kräfte, es gibt weder Gerechtigkeit noch einen höheren Sinn (und auch keine Verantwortung, was auch Dawkins selbst bewusst ist). «DNA weiss nichts und kümmert sich um nichts», schreibt Dawkins, «wir tanzen einfach nach ihrer Melodie.»

Herz schreit nach Gerechtigkeit

John Lennox hingegen hält dieser Sichtweise die tiefe Sehnsucht des Menschen nach Gerechtigkeit entgegen: «Mein Herz schreit nach Gerechtigkeit», sagt der Mathematiker und stützt sich dabei auf seinen Glauben.

«Atheismus mag wie eine Lösung erscheinen, weil er Gott aus der Gleichung nimmt, aber er nimmt auch alle Hoffnung. Ohne Gott gibt es keine letzte Gerechtigkeit, kein Leben nach dem Tod. Atheismus ist ein Glaube ohne Hoffnung.»

Auschwitz und das Kreuz – eine Antwort auf das Leiden

John Lennox erinnerte an seine Besuche in Auschwitz, wo ihm die Schrecken des Holocaust unmittelbar vor Augen geführt wurden. «Ich habe dort viele Male geweint», erinnert er sich. «Und ich verstehe, warum Menschen angesichts solchen Leids zu Atheisten werden.»

Dennoch hält er daran fest, dass die Antwort auf das Leid nicht in der Ablehnung Gottes liege, sondern im christlichen Verständnis des Kreuzes: «Im Zentrum des Christentums steht das Kreuz, verbunden mit Leid und extremen Schmerzen.»

Für Lennox ist die Frage, warum Gott am Kreuz gelitten hat, entscheidend: «Gott ist unserem Leiden nicht fern, er hat es durch Jesus Christus selbst erfahren. Aber das ist nicht das Ende – die Auferstehung Jesu zeigt, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Das ändert alles.»

Persönliches Leid und die Hoffnung des Glaubens

Um seine Argumentation zu unterstreichen, erzählt Lennox eine bewegende persönliche Geschichte. Seine 22-jährige Nichte starb kurz nach ihrer Hochzeit an einem Gehirntumor. Es war eine Zeit «tiefen Leidens» für die Familie, doch seine Nichte hatte trotz ihrer Krankheit an ihrem Glauben festgehalten.

Für John Lennox ist das der Kern der christlichen Botschaft: «Jesus bringt Hoffnung. Er garantiert nicht die Befreiung vom physischen Tod, aber er bietet eine Erlösung an, die über den Tod hinausgeht.»

Während Dawkins' Weltbild (die rechte Hand des Atheisten fand übrigens zum christlichen Glauben und ebenso andere, die sich stark mit der Materie befassten) laut Lennox in Momenten des Leidens keinen Trost und keine Hoffnung bietet, sieht der christliche Apologet die Stärke des Glaubens darin, dass er über das Leiden hinausweist: «Der Atheismus hat nichts Vergleichbares zu bieten.»

Zum Thema:
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Drei einfache Schritte: «Was mich als Atheist vom Glauben überzeugt hat»
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Datum: 17.10.2024
Autor: Christian Daily / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / leicht ergänzte Übersetzung: Livenet

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