Terror gegen Christen

70 Kirchen in Nigeria zu Schliessung gezwungen

Eine Kirche in Nigeria
Inmitten von Terror und Gewalt in Zentral- und Nordwestnigeria halten die Christen stand. Der anhaltende Terrorismus hat 70 Kirchen zur Schliessung gezwungen, doch die Hoffnung lebt weiter.

Die «Church of Christ in Nations» (COCIN) steht vor beispiellosen Herausforderungen. Pastor Amos Mohzo berichtet von Angriffen durch Fulani-Extremisten und andere Terroristen, die in den vergangenen zwei Jahren 70 Kirchen in den Bezirken Mangu und Bokkos im Bundesstaat Plateau zur Schliessung zwangen.

«Unsere Mitglieder wurden getötet, Menschen verloren ihre Häuser, viele sind traumatisiert», bilanziert Pastor Mohzo. «Trotzdem haben wir Weihnachten in Lagern für Binnenflüchtlinge gefeiert.»

In der Region Mangu mussten mindestens 40 COCIN-Gemeinden schliessen. «Viele unserer Gemeindemitglieder leben jetzt in Lagern ausserhalb ihrer Heimatgemeinden», erklärt Mohzo. Ähnlich erging es den Gemeinden in der Region Bokko, wo etwa 30 Kirchen niedergebrannt wurden. Die Bauern unter den Vertriebenen können aus Angst vor neuen Angriffen ihre Felder nicht bestellen.

«Befreit meinen Vater»

Die ständigen Angriffe erschweren ein produktives Leben. «Wir müssen nicht nur die Kirchen wieder aufbauen, sondern auch die verbrannten Häuser der Flüchtlinge.»

Unterdessen erschweren die Angriffe von Boko Haram und dem Islamischen Staat Westafrika die evangelistischen Bemühungen im Nordosten Nigerias. «Mein Dorf wurde vor Jahren von Boko Haram eingenommen, und sie sind immer noch dort», berichtet Pastor Mohzo.

«Wir können nicht ständig Lösegeld zahlen»

Das Grauen endet nicht mit Vertreibung und Zerstörung. Entführungen sind an der Tagesordnung. Pastor Paul Musa und seine Frau wurden im März 2023 von Boko Haram entführt. Die Gemeinde kämpft verzweifelt um das Lösegeld.

«Es ist unmöglich, ständig Lösegeld zu zahlen», sagt Mohzo und schildert das Leid der Kinder des entführten Pastors: «Sie sind traumatisiert und flehen mich an, ihre Eltern freizulassen. Es bricht mir das Herz.»

Noch immer – seit nun über zehn Jahren – befinden sich rund 90 «Chibok-Mädchen» in Gefangenschaft. Sie gehören zu den prominenten Beispielen von Entführungs-Opfern, gleich wie Leah Sharibu, die seit mehr als sechs Jahren in den Händen ihrer Entführer ist.

Lichtblick: Freilassung des Priesters Mikah Suleiman

Trotz aller Widrigkeiten gibt es auch Lichtblicke. Im nordwestlichen Bundesstaat Zamfara wurde der römisch-katholische Priester Mikah Suleiman nach zweiwöchiger Gefangenschaft freigelassen.

Laut dem Weltverfolgungsindex von Open Doors bleibt Nigeria das tödlichste Land für Christen. Im Jahr 2023 wurden rund 8'000 Christen wegen ihres Glaubens ermordet. Trotz der unvorstellbaren Herausforderungen bleiben die Christen in Nigeria stark. Ihr Glaube und ihre Gemeinschaft geben ihnen die Kraft, weiterzumachen.

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Datum: 14.07.2024
Autor: Morning Star News / Daniel Gerber
Quelle: Christian Today / gekürzt und ergänzt durch Livenet

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