Seine Geschichte ging 2008 um die Welt: Mosab Hassan Yousef wurde in Ramallah als ältester Sohn des Hamas-Mitgründers Hassan Yousef geboren. Schon als Kind und Kämpfer für die Hamas begann er, deren Brutalität und Machtmissbrauch zu hinterfragen. Insgesamt verbrachte er über zwei Jahre in israelischen Gefängnissen, wo er auch von Hamas-Mitgliedern gefoltert wurde. «Dort begann ich, die Hamas-Bewegung zu hinterfragen», erklärte er in einem Interview mit CNN vor wenigen Tagen. Er arbeitete zehn Jahre lang als Spion für den israelischen Sicherheitsdienst Shin Bet, ist heute US-Amerikaner und lebt im Untergrund.

Der Angriff vom 7. Oktober, insbesondere die Brutalität der Hamas sei für ihn keine Überraschung gewesen. Doch er ist überzeugt: Israel muss die Hamas endgültig stoppen. «Hamas beginnt alle paar Jahre einen neuen Krieg, immer dann, wenn sie wieder Geld brauchen – dann vergiessen sie das Blut unschuldiger Kinder. Und das muss enden!», so Yousef gegenüber CNN. Ein Bodeneinsatz sei jetzt notwendig, doch er wisse nicht, wie viele israelische Soldaten dabei ums Leben kommen werden. «Das ist die komplizierteste Mission einer Armee in unserer Zeit.»

Diplomatische Lösung?

An eine diplomatische Lösung des Konflikts glaubt er nicht. Der Grund: «Hamas ist eine religiöse Bewegung, keine politische Bewegung, die an politische Grenzen glaubt. Sie möchten einen islamischen Staat auf den Trümmern Israels aufbauen. Sie wollen das jüdische Volk und den jüdischen Staat eliminieren.» Doch dies sei nicht alles; ihr Ziel sei nicht nur die Zerstörung Israels, sondern ein globaler islamischer Staat.

«Es reicht!»

Auch gegenüber dem australischen Sender Sky-News erklärte er: «Als ex-Mitglied und Sohn eines Hamas-Gründers ist meine Botschaft: Es reicht! Wenn wir sie jetzt nicht stoppen, wird der nächste Krieg noch tödlicher sein und Gott allein weiss, was als nächstes passieren wird, wenn die Hamas jetzt nicht erledigt wird.»

Sein Vorschlag wäre, die palästinischen Zivilisten in Ägypten in Sicherheit zu bringen und dann durch Bodeneinsätze die Hamas zu stoppen. «Ich befürchte, dass der Krieg der einzige Weg zum Frieden ist, denn wenn der Hamas nicht die Macht entzogen wird, dann wird sie ihre Militärkraft verstärken, sich weitreichendere Raketen bauen und der nächste Krieg wird dann noch tödlicher sein. (…) Leider hat die Hamas Israel und der freien Welt keine andere Möglichkeit gelassen, als sie zu bekämpfen und ihrer Gewalt ein Ende zu setzen. Ich weiss, dass viele Zivilisten sterben – ihr Blut klebt einzig an den Händen der Hamas.»

Kein Verständnis für pro-palästinensische Demos

Yousef ist überzeugt, dass nach dem Sieg über die Hamas viele Palästinenser auf den Strassen Gazas feiern und sogar Israel danken werden. Für die vielen pro-palästinensischen Demonstrationen weltweit hat er dagegen kein Verständnis. Gegenüber Sky-News erklärte er: «All die Leute, die ‘Befreit Palästina’ fordern, wissen gar nicht, was das ist. Ich bin Palästinenser – und ich sage: Wir haben die Hamas satt! Wir haben die korrupten Leiter satt, die unser Volk töten! Wir wollen keinen palästinensischen Staat. Palästinensische Kinder brauchen Bildung, Sicherheit und Leben – sie brauchen kein weiteres korruptes arabisches Regime.»

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