Für die virtuelle Beratung loggen sich Patienten in einer Webpage wie z.B. Medem www.medem.com ein, geben die Kreditkartennummer an und richten ihre Anfrage per E-Mail an den Arzt. Innerhalb von Stunden, so heißt es, soll der Mediziner antworten. Ed Fotsch, CEO von Medem, einem "Online-Sprechstunden-Unternehmen", das von der American Medical Association gegründet wurde, erklärte: "Die Authentifizierung ist ein wesentlicher Teil in diesem Vorhaben. In anderen Worten, beide Seiten müssen wissen, mit wem sie es zu tun haben." Das Schlimmste sei, wenn der Arzt nicht antwortet. "Die Information für den Patienten wird verschlüsselt verschickt. Wird das E-Mail fehlgeleitet, kann es vom Empfänger nicht gelesen werden. Dazu benötigt jede Kommunikation im Netzwerk ein Login und eine ID", ergänzt Fotsch.
"Online-Sprechstunden sind nicht für Notfälle gedacht", so der CEO. Der E-Mail-Verkehr zwischen Arzt und Patient sei eine Art "Convinience-Dienstleistung", eine bequeme Beratungsmöglichkeit, die dem Patienten Zeit erspare. Außerdem sei ein derartiger Dienst kostengünstig, da Sprechstundenhilfen keine Telefonanfragen mehr beantworten müssen. "Patienten fordern Medikamenten-Nachschub an und erfragen Arzttermine online", führt der Allergie-Experte Alan Meadows die Vorteile des Systems näher aus. Meadows kann auch Patienten mit chronischen Problemen wie z.B. einem Nesselausschlag, die medikamentös behandelt werden, online überwachen. Dabei werden die selben Fragen gestellt und beantwortet wie bei einer persönlichen Sprechstunde, so Meadows, der auch mit dem Monitoring des Gesundheitszustandes seiner ehemaligen Patienten, die heute in Sibirien und auf den Philippinen arbeiten, keine Schwierigkeiten hat.
Datum: 15.07.2002
Quelle: pte online