Unihockey in Kenia

Sport als Kraft für Veränderung

Paul Maina erreicht junge Menschen mit Unihockey
Paul Maina hat Unihockey in Kenia etabliert und er nutzt den Sport als Werkzeug für sozialen Wandel und Glaubensvermittlung: Mit «Floorball4all» erreicht er junge Menschen in Nairobi und darüber hinaus.

Quer durch Nairobi geht es zur «Glory Outreach Assembly» (kurz GOA). Die pulsierende Millionenstadt entpuppt sich als Kaleidoskop von Farben und Geräuschen.

Die Hauptverkehrsader ist gesäumt von modernen Wolkenkratzern, deren Glasfassaden das Sonnenlicht reflektieren und der Stadt ein futuristisches Aussehen verleihen.

Die Strasse ist voller künstlerisch gestalteter Minibusse, die das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs bilden. Oft prangen christliche Slogans auf den bunten Fahrzeugen.

Irgendwann biegen wir in eine holprige Nebenstrasse ein, die zum GOA-Gelände führt.

Vom Tischtennis zum Unihockey

Hier gibt Paul Maina im Gespräch mit Livenet tiefe Einblicke in die Arbeit von «Floorball4all» in Kenia. «Ich habe einen sportlichen Hintergrund von der Kenyatta Universität», erklärt Paul Maina, Leiter von «Floorball4all» und Mitarbeiter von GOA.

«Ich habe Basketball gespielt und war kenianischer High-School-Meister im Tischtennis.» Nach seinem Abschluss begann Maina als Freiwilliger bei GOA, einer christlichen Organisation. «Ich erkannte, dass sie mein sportliches Talent nutzen wollten, um Jugendliche zu erreichen. Ich wollte das für sechs Monate machen, um mein Talent zu entwickeln.»

Unihockey wächst in Kenia

Daraus sind längst mehrere Jahre geworden. Paul Maina und sein Team kamen in Kontakt mit «Floorball4all» aus der Schweiz. Erste Kurse für Trainer und Multiplikatoren wurden angeboten, um Kinder auf der Strasse mit Unihockey anzusprechen.

«Im August 2015 hatten wir 49 Trainer aus Kenia und elf aus der Schweiz. Wir haben in Kenia Pionierarbeit geleistet», erinnert sich Maina. Heute ist Floorball in Kenia mit 110 Mannschaften an Universitäten, Kirchen, Kinderheimen, Gymnasien und Primarschulen weit verbreitet.

Unihockey als Werkzeug des Wandels

«Ich liebe Unihockey, weil es so einfach zu spielen ist. Man kann es überall spielen, es ist schnell und macht Spass», sagt Maina. Die Farben des Balls und die Dynamik des Spiels ziehen die Kinder an. Aber es ist mehr als ein Spiel. Es ist ein Weg, positive Werte zu vermitteln und Gemeinschaften zu stärken.

«Wir versuchen, die Kirche in die Gemeinschaft einzubinden», erklärt Maina. Mit rund 200 Trainern trainiert GOA Jugendliche in Unihockey, Fussball, Volleyball, Leichtathletik und Tischtennis.

Maina betont die Bedeutung von Disziplin und Gemeinschaftssinn, dies gemäss dem Leitsatz: «We pray and play in Jesus Name.» («Wir beten und spielen im Namen Jesu.»)

Glaube als Fundament

Der christliche Glaube spielt in Mainas Arbeit eine zentrale Rolle. «Vor den Spielen beten die Spieler zusammen, und einmal in der Woche trainieren wir nicht, sondern haben Gemeinschaft, beten zusammen und kümmern uns um den Alltag der Spieler», sagt Maina. Wenn nötig, hilft die Organisation mit praktischer Unterstützung wie der Übernahme von Schulgebühren oder medizinischen Kosten. «Darüber hinaus stehen wir ihnen zur Seite», erklärt Maina.

Die Arbeit von «Floorball4all» beschränkt sich nicht nur auf Kenia: «Von Kenia aus konnten wir auch nach Uganda, Burundi, Tansania und Malawi expandieren. Vor ein paar Monaten haben wir einen Ableger in Sierra Leone eröffnet und das Evangelium durch Unihockey dorthin gebracht», freut sich Maina.

Durch die Kombination von Sport und Glaube schafft Floorball4all in Kenia eine einzigartige Plattform für positive Veränderungen.

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Datum: 19.08.2024
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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