Verbreitete Aggression gegen Christen in Südostasien
Obwohl Aggressionen gegen Christen in Brunei, Laos, auf den Malediven, in Malaysia, Myanmar und Indonesien allgegenwärtig sind, wird über das enorme Leid, das viele Anhänger Christi in diesen Ländern ertragen müssen, kaum berichtet. Die Unterdrückung einer freien Presse, religiöser Nationalismus und der Einfluss Chinas in diesen Ländern tragen dazu bei, dass Berichte über Druck auf Christen in Südostasien zu wenig im Westen bekannt werden.
Beispiel Myanmar
In Myanmar, wo religiöser Nationalismus einen aggressiven Buddhismus inspiriert, werden Christen regelmässig wegen ihres Glaubens angegriffen. Mehr als die Hälfte der burmesischen ethnischen Mehrheit des Landes bekennt sich zum Buddhismus. Ein beliebter Slogan in dem Land lautet: «Burmese sein heisst buddhistisch sein».
Im Jahr 2021 fiel Myanmar unter eine Militärdiktatur, nachdem die Streitkräfte durch einen Staatsstreich die Kontrolle über das Land übernommen hatten. Seit Beginn des Konflikts wurden schätzungsweise eine Million Christen gewaltsam aus ihren Häusern vertrieben, und Tausende ihrer Dörfer wurden zerstört. Im Jahr 2022 kam ans Licht, dass Soldaten 35 Menschen in einem überwiegend christlichen Gebiet in der Nähe des Dorfes Mo So erschossen und die Leichen verbrannten.
Brunei, die Malediven, Laos und Malaysia
Die politische Landschaft von Brunei, den Malediven, Laos und Malaysia führt oft zu Aggressionen gegen Christen. Brunei, wo der Islam Staatsreligion ist, wird von einem autoritären monarchischen System regiert. Weihnachten darf nicht öffentlich gefeiert werden, und Christen ist es verboten, mit Muslimen über ihren Glauben zu reden. Auch die Malediven und Malaysia sind islamische Staaten, in denen die islamische Scharia den rechtlichen Rahmen definiert, wobei in Malaysia neben der Scharia wenigstens auch das Zivilrecht gilt. Auf dem beliebten Ferienziel der Malediven muss man Muslim sein (oder werden), wenn man Bürger des Landes sein will. Kritik am Islam und die Konversion zu einer anderen Religion ist illegal, bestimmte Scharia-Strafen wie Geisselung, Steinigung oder die Amputation von Händen sind nach dem Gesetz möglich.
In Laos arbeitet die kommunistische Regierung mit buddhistischen Mönchen bei der Verfolgung von Christen zusammen, die regelmässig diskriminiert werden. Laut einer Erklärung der Laotischen Evangelischen Kirche wurden im Jahr 2023 79 christliche Familien aus der Provinz Khammouane aus ihren Häusern vertrieben und gezwungen, ihren Glauben zu verleugnen.
Aber der Glaube wächst
Anfang 2024 berichtete das «Center for the Study of Global Christianity», dass Asien mit mehr als 415 Millionen Christen eine der am schnellsten wachsenden christlichen Bevölkerungen hat. Seit 2020 ist das Christentum in Asien mit einer Rate von 2,11 Prozent gewachsen – an zweiter Stelle nach Afrika, wo die Wachstumsrate des christlichen Glaubens bei 2,64 Prozent lag. Diese Statistik ist eine ermutigende Erinnerung daran, dass Verfolgung das Wachstum der Kirche nicht aufhält. Sie treibt es eher noch an.
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Datum: 11.01.2025
Autor:
Reinhold Scharnowski
Quelle:
Livenet / International Christian Concern