Gassenweihnacht in Bern, Luzern und Zürich
Keiner soll zu Weihnachten allein sein – unter diesem Leitsatz lud der Verein «Fingerprint» an drei Standorten zur Gassenweihnachtsfeier. Vereinsleiter Stephan Maag: «In Zürich schwärmten um die 50 Helfer aus und luden Menschen zu diesem besonderen Fest ein. Die Atmosphäre, die aufkommt, wenn Menschen so zum gemeinsamen Essen und Feiern zusammengerufen werden, ist einzigartig. Bei einem feinen Viergangmenü entstanden spannende Gespräche.»
Dazwischen hielt Stephan Maag eine Weihnachtspredigt zur Bedeutung dieses Festes. Und eine Musikgruppe spielte Weihnachtslieder. «Einige hörten die Weihnachtsgeschichte wohl zum ersten Mal.»
In Zürich allein erschienen rund 200 Besucher. Arm und reich, Schweizer und Migranten, gesund und krank, süchtig und frei, Christ und Atheist, alt und jung waren dabei, stellen die Organisatoren fest. Weitere 200 verteilten sich auf die beiden anderen Standorte Bern und Luzern.
Liebe praktisch zeigen
Durch das Fest wurde Menschen Würde gegeben. Zudem wurde die Hoffnung und Liebe von Jesus für sie praktisch erfahrbar. Maag: «Wir konnten für sehr viele Menschen beten, einige habe sich für ein Leben als Nachfolger von Jesus entschieden.»
Ein alter Mann sei während dem Singen hinausgegangen. Stephan Maag: «Anschliessend sagte er mir, dass er einfach weinen musste, weil er seit fünf Jahren nicht mehr Weihnachten gefeiert habe; seine Brüder haben sich umgebracht, sein Sohn ist vor einigen Wochen gestorben und er selber hat Krebs mit Metastasen. Diesen Mann mit den Tränen in den Augen zu sehen hat mich sehr bewegt. Wir haben zusammen gebetet.»
Bewegende Szenen
Diese Begegnung steht stellvertretend für viele: Menschen im Rollstuhl wurden von den Helfern nach oben getragen. «Es war eine einmalige Atmosphäre und einfach Weihnachten, wie sie die Herzen bewegt.» In Bern sei der Saal ebenfalls bis zum letzten Platz voll geworden, berichtet Maag. «Viele Menschen aus verschiedenen Flüchtlingsheimen und von den Strassen wurden von einem herzlichen Team willkommen geheissen und durften eine tolle Feier erleben.»
Schön gewesen sei beispielsweise, wie Flüchtlingsfamilien zusammen mit lokalen Leuten am Tisch sassen und die Kinder über die Geschenke strahlten. «Das ist praktisch gelebte Liebe, die mehr sagt als tausend Worte.»
«Schaffe ich es alleine?»
In Luzern organisierte der Verein «Windrad» das Fest. Es kamen viele Randständige zusammen. Die Stimmung während der Kurzpredigt war andächtig. «Eine Person wünschte Gebet, unter anderem für Freiheit von Drogen.»
Eine andere Person sass während dem Geschenkeverteilen andächtig vor dem Weihnachtsbaum. Der Mann sagte auf die Frage, was er überlege: «Ich geniesse den Frieden, der hier ist und bin am Beten.» Danach fragte er die Gastgeber des Weihnachtsfests, ob sie denken, dass er den Ausstieg aus den Drogen alleine schaffe. Er wurde ermutigt, eine stationäre Therapie in Angriff zu nehmen.
Ein anderer war betrunken, durch das Gebet wurde er jedoch auf einen Schlag nüchtern und konnte so den Input aufnehmen.
Für Randständige da
Der Verein «Fingerprint» führt regelmässige Einsätze in der Schweiz und im Ausland durch und bietet Menschen am Rande der Gesellschaft ein Dach über dem Kopf an. Der Kernwert des Vereins ist es, die Apostelgeschichte zu leben - sei es durch Zeichen und Wunder oder Nächstenliebe im Alltag.
Videoinput zu Gassenweihnacht:
Zum Thema:
Videoinput: Heilung an Weihnachten
Bewegende Begegnungen: Gassenweihnacht in drei Schweizer Städten
Datum: 28.12.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Fingerprint / Windrad