Für die Türkei wäre es undenkbar, ohne den Halbmond auf der Brust anzutreten. Anders die Schweiz. Wie üblich spielten ihre Fussballer zwar in rot, aber ohne weisses Kreuz auf der Brust. Stattdessen findet man dort das Verbandslogo. Das kann einen irritieren. Der frühere Nationalspieler Norbert Eschmann etwa wird zitiert: «Wenn die Schweiz spielt, muss man rote Figuren sehen und von Zeit zu Zeit ein weisses Kreuz in Grossaufnahme.» Gabet Chapuisat, Vater von Stéphane Chapuisat, nennt es einen «grossen Irrtum»; es sehe dorfclubmässig aus. Wenigstens etwas Kleines hätte daran erinnern sollen, dass man Schweizer ist. Die Website «Politically Incorrect» mutmasst, ob die Schweiz das Kreuz gar wegliess, weil in den letzten Monaten ein Aufruhr um die Kreuz-Shirts von Inter Mailand und Eintracht Frankfurt entfacht wurde. Livenet.ch sprach mit Pierre Benoit, dem Pressesprecher des Schweizer Fussballverbandes Pierre Benoit, warum spielte die Schweiz ohne Kreuz auf der Brust? Rote Hemden mit grossem weissem Kreuz scheinen in zu sein. Da läuft das Nationalshirt dem Trend genau entgegen. Werden Sie oft darauf angesprochen? Wird es wieder ein Shirt mit Kreuz geben? Was sagen Sie zu der Einschätzung, dass ein christliches Symbol verschwindet, um Moslems nicht zu ärgern? Wie oft wechselt die Dress-Mode? Wäre es auch denkbar, in einer Farbe zu spielen, die nichts mit dem Wappen zu tun hat, so wie Deutschland oder Italien? Mehr zum Thema Glauben und Fussball: www.jesus.ch/euro08 Den Coach kennenlernen:
Pierre Benoit: Das neue Logo des Fussballverbandes ist auf der Brust. Es beinhaltet auch das Kreuz. Es ist auf dem Trikot, aber man sieht es nicht so gut. Es ist nicht so prägnant wie vor 30 Jahren.
Es ist sehr schön; die Marketingabteilung hat es entworfen. Aber die Meinungen gehen auseinander. Ich verstehe, dass es die Fans berührt. Patrioten hätten lieber ein Shirt, bei dem man das Kreuz besser sieht.
Hin und wieder schreibt jemand zum Beispiel ein Mail. Aber übermässig oft werde ich nicht darauf angesprochen.
Das kann ich nicht sagen, das hängt nicht mit der Medienabteilung zusammen.
Das hat überhaupt keinen Zusammenhang. Das ist grundfalsch. Man sieht das Kreuz, man muss nur genauer hinschauen.
Auf die Euro hatten wir ein neues Dress, das aber nur wenig geändert wurde, zum Beispiel die Rückennummer ist etwas anders gestaltet. Wann ein anderes Shirt kommt, kann ich nicht sagen.
Unsere Farben sind klar: Rot und Weiss. An der Euro spielten wir nur in rot. Einmal ist die Schweiz in Ungarn in hellblau angetreten – aber das war nur eine Notlösung.
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Euro08: Frei nach Matthäus
Datum: 28.06.2008
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch