Glauben Sie, dass Gott unser Glück will? Der Theologe Christian A. Schwarz sagte einmal dazu: „Gott will, dass wir ein schönes Leben haben, er will, dass wir uns herrlich lebendig fühlen – körperlich, geistig und seelisch. Mir scheint, davon sind wir in unserer gemässigt wohltemperierten Christlichkeit noch Lichtjahre entfernt!” Es gibt eine alte Geschichte von einem kleinen Jungen, der weinend zu seinem Grossvater gelaufen kommt, einem Rabbi. Der Grossvater nimmt ihn auf den Schoss und versucht, ihn zu beruhigen. Er fragt ihn: „Mein Junge, was ist los? Was ist nicht in Ordnung?” Und der Junge sagt: „Mein Spielkamerad und ich, wir wollten Verstecken spielen.” „Ja, und?” „Ich soll derjenige sein, der sich versteckt.” „Ja, und?” Der Junge weint herzerweichend und sagt: „Er hat aufgehört, mich zu suchen.” Und der weise, alte Rabbi sagte: „Mein Junge, das ist der Grund, warum auch Gott weint. Weil wir aufgehört haben, ihn zu suchen.” Hier liegt der Schlüssel zu wahrem Glück! Gott will von ganzem Herzen von uns gesucht werden. Niemand kann sich herausreden, er hätte Gott nicht gefunden. Gott lässt sich finden – unter einer Bedingung: Dass wir ihn von ganzem Herzen suchen. Nicht mit links, so nebenbei. Nicht unter der Devise: „Ein bisschen Christentum gehört einfach zum Leben in dieser Kultur.” Das ist Selbstbetrug. Es ist selbstverständlich, dass die Bibel Glück als geistliches und leibliches Glück versteht. Menschliches und Geistliches gehören zusammen. Doch im Laufe der Kirchengeschichte wurde immer wieder versucht, den weltlichen und geistlichen Segen voneinander zu trennen. Viele meinen, dass der Segen der Glückseligkeit nichts mit dem Genuss weltlicher Genüsse zu tun habe. Doch der Gott, der selig spricht, ist auch der, der Segen schenkt. Und der ist immer ganzheitlich zu verstehen: Gott meint himmlische und irdische Gaben. Glück umfasst alle Bereiche: die Gesundheit, den Verstand, das Vermögen und die Beziehungen. Es hat eine enge Verbindung zum Sinn des Lebens. Doch nicht wir schmieden unser Glück. Jesus hat den Menschen die Masken der Illusion vom Gesicht gerissen. Er hat uns klar gemacht, dass das wahre Glück in erlösten Menschen wohnt, der von ihm zur Zufriedenheit, zur Sinnerfüllung befreit wurde. Dieses Glück ist nicht aufgesetzt und dick aufgetragen, es strahlt von innen nach aussen. Und es ist etwas völlig anderes, als wenn wir sagen: „Ich habe das grosse Los gezogen. Ich habe unwahrscheinliches Glück gehabt.“ – „Ich habe auf der Autobahn Schwein gehabt.“ – „Ich habe mit dem Haus auf Mallorca ein Glücksschnäppchen erwischt.“ Martin Luther hat das einmal so ausgedrückt: „Heiland ist der, der Glück und Heil bringt, und den Menschen in aller Not – körperlicher wie geistlicher – beistehen kann.” Keine Frage, jeder Mensch kennt glückliche Augenblicke. Aber das Glück, das Gott schenkt, wohnt im Menschen. Es ist bei ihm. Es umgibt ihn. Gott geht überall mit hin: in die Einsamkeit, in die Krankheit, in die Krise, in den Tod. Nirgendwo ist ein Mensch, der Gott gefunden hat, ohne ihn. Das ist Glück! Der Autor Reinhold Ruthe ist Psychotherapeut für Kinder und Jugendliche und Eheberater.Das Ende der Suche
Suche mit ganzem Herzen
Ganzheitliches Glück
Mehr als Schwein gehabt
Nie alleine
Datum: 01.03.2006
Autor: Reinhold Ruthe
Quelle: Neues Leben