Topmodel mit Plan B

Vom Laufsteg auf die Kanzel

Die Teilnahme bei der Castingshow «Germany‘s Next Topmodel» (GNTM) war schon immer ihr Traum. Jetzt hat sie es unter die letzten 25 geschafft und hofft auf den Sieg. Wenn das nicht klappt, hat die 16-jährige Jacqueline Thiessen aus Hamburg aber schon einen Plan B: Pastorin werden.
GNTM-Finalistin Jacqueline kann sich auch eine Laufbahn als Pastorin vorstellen.

Ein gläubiges Elternhaus und der Konfirmandenunterricht haben bei Jacqueline das Interesse für Glaube und Kirche geweckt. Nach einem dreiwöchigen Praktikum war für sie klar: Pastorin ist der Traumberuf. Besonders fasziniert sie daran die Kombination aus dem Glauben und dem Kontakt zu Menschen. «Es geht auch um die Aufgabe, Menschen in guten wie in schlechten Zeiten beizustehen und ihnen zu helfen», sagte die Schülerin aus Hamburg.

Mittlerweile ist Kirche zum festen Bestandteil ihres Lebens geworden. «Ich helfe ehrenamtlich in unserer Kinderkirche mit, wir gestalten einen Kindergottesdienst, bereiten Bastelaktionen und das gemeinsame Essen vor und betreuen die Kinder», erzählt sie. Ausserdem singt das angehende Model im Kirchenchor und engagiert sich im Kindermusiktheater ihrer Gemeinde.

Die Castingshow «Germany‘s Next Topmodel» wird dieses Jahr bereits zum achten Mal ausgestrahlt. Seit 2006 sucht Supermodel Heidi Klum jedes Jahr ihre Nachfolgerin. In verschiedenen Prüfungen, den sogenannten «Challenges», müssen die Mädchen ihr Model-Können unter Beweis stellen. Die erste der insgesamt 14 neuen Folgen lief bereits am 28. Februar auf ProSieben. Ein Termin für das Finale steht bis jetzt noch nicht fest.

Gott existiert

Die GNTM-Kandidatin ist von der Existenz Gottes fest überzeugt. «Ich bete nicht ständig, aber ich glaube, dass Gott für uns da ist, uns begleitet und beschützt», sagte sie. Der Glaube sei für viele Menschen eine Stütze im Alltag. Sie ist überzeugt, dass das auch für die Menschen gilt, die vorgäben, nicht zu glauben. Spätestens in Schwierigkeiten oder Gefahr würde jeder Gott um Hilfe bitten. Mit ihren Mitbewerberinnen um den Titel «Germany‘s Next Topmodel 2013» rede sie selbstverständlich über ihren Glauben, sagt Jacqueline. Jeder wisse dort, dass das ein Teil ihres Lebens sei. Bis jetzt hätten auch alle sehr positiv darauf reagiert. Ausserdem möchte Jacqueline für die anderen Mädchen da sein. Angst davor, in einen «Zickenkrieg» involviert zu werden – der bekanntlich in jeder Staffel einmal ausbricht –, hat sie deshalb nicht.

Bikini ja, Nackfotos nein

Und wie wird Jacqueline als Christ mit heiklen Situationen umgehen, wenn wieder einmal eine «Challenge» ansteht, bei der sich die Mädchen vor der Kamera ausziehen müssen? «Es würde mir nicht schwer fallen, freizügige Outfits oder einen Bikini zu tragen, so lange darauf geachtet wird, dass die Fotos geschmackvoll und nicht ordinär werden», antwortete sie. Gott habe sie so geschaffen, wie sie ist. Nacktfotos kämen aber definitiv nicht in Frage. Sie sieht ausserdem keinen Widerspruch darin, dass es bei GNTM nur um Äußerlichkeiten und Darstellung nach außen gehe, beim Christentum aber die inneren Werte eines Menschen zählten. Auch in dem Beruf der Pastorin müsse sie sich nach aussen hin präsentieren, habe viel mit Menschen zu tun und ihr Glauben spiele sich ja nicht nur in ihrem Inneren ab, sagt die 16-Jährige.

Darauf, wie es in Zukunft genau weitergeht, möchte sich Jacqueline aber dennoch nicht festlegen. Wenn es mit der Modelkarriere nicht sofort klappt, stehe erst einmal das Abitur an. Ob sie dann tatsächlich Pastorin wird, «weiss nur Gott allein».

Datum: 08.03.2013
Quelle: PRO Medienmagazin

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