Laut Francis diffamieren radikale Muslime Christen häufig als Agenten des Westens und behaupten, sie lästerten Mohammed. Die christliche Minderheit werde von der Polizei unzureichend geschützt und bei Gerichtsprozessen benachteiligt, sagte der Leiter der Menschenrechtsorganisation CLAAS. Sie unterhält ein geheim gehaltenes Schutzhaus für christliche Frauen und Mädchen, die von Muslimen entführt und zwangsverheiratet wurden, aber entkommen konnten. Von 165,8 Millionen Einwohnern sind rund drei Prozent Christen – mit wachsender Tendenz trotz Verfolgung. In den labilen Machtverhältnissen des jungen Staats verlangen Islamisten freie Hand gegen die Christen. Ihre Stärke und Militanz zeitigt erschreckende Folgen: Von September 2001 bis Juni 2008 wurden in Pakistan 45 Kirchen zerstört, 53 Christen ermordet und 275 schwer verletzt. Vor kurzem sei eine Gruppe von 35 Christen aus einer Gebetsversammlung heraus von Taliban-Anhängern verschleppt worden, sagte Francis in Frankfurt. 16 seien wieder auf freiem Fuss, 19 würden immer noch vermisst. Der katholische Bürgerrechtler berichtete ferner, dass in einem Rüstungsbetrieb Arbeiter einen christlichen Kollegen bei lebendigem Leib verbrennen wollten. Er hatte sich geweigert, zum Islam überzutreten. Dem Firmenchef sei es in letzter Minute gelungen, die Polizei zu rufen und so das Leben des Christen zu retten. Laut Francis gibt es in Pakistan einen hohen Prozentsatz gemäßigter Muslime, vor allem in der jüngeren Generation. Sie setzten sich zusammen mit christlichen Menschenrechtsgruppen dafür ein, dass in Pakistan eine zivile, tolerante Gesellschaft entsteht. Obwohl Pakistan islamistisch unterwandert sei, unterhalte die Regierung von General Pervez Musharraf nach wie vor gute Beziehungen zu den USA. Sehr hilfreich seien Briefe und Petitionen aus westlichen Ländern zugunsten gefangener pakistanischer Christen. Die wichtigste Unterstützung aber sei das Gebet.Dschihad-Begeisterte verlangen Selbstjustiz
Die wichtigste Unterstützung: das Gebet
Datum: 04.07.2008
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch / idea