SAT-7 Academy

«Manche können seit sechs Jahren nicht in die Schule»

Das christliche Nahost-TV-Unternehmen «SAT-7» strahlt ab dem 1. September ein zusätzliches Programm aus: Mit «SAT-7 Academy» wird Flüchtlingskindern ein Schulprogramm übers Fernsehen geboten.
Mitarbeiterin von SAT-7 besucht Flüchtlingscamp

Im Nahen Osten und in Nordafrika wird ab dem 1. September das Programm «SAT-7 Academy» ausgestrahlt. Mit diesem Bildungsfernsehen soll Flüchtlingskindern und vertriebenen Kindern Schulunterricht auf diesem Weg geboten werden.

Rex Rogers, Mitarbeiter des Senders, spricht von 13 Millionen arabischen Kindern, die nicht zur Schule gehen können oder deren schulische Situation unzureichend ist; «ihre Schule ist zum Beispiel zerstört worden», so Rogers. Der Einsatz von «SAT-7 Academy» gelte der Zukunft der Kinder und der Zukunft des Nahen Ostens. Rund um die Uhr sollen Lektionen in Arabisch, Englisch, Mathematik und anderen Fächern gesendet werden.

Neuland

Schulisches Fernsehen sei zwar schon bekannt, räumt Rogers ein. «Aber nicht in Gegenden mit solchen ökonomischen, sozialen und schulischen Bedürfnissen – das ist bisher kaum geschehen.» Auf dem «SAT-7 Kids»-Kanal werden bereits Bildungsstunden übertragen, die Feedbacks von Kindern, Eltern und anderen NGOs seien gut.

Der Vorteil ist, dass über das Satellitenfernsehen Menschen erreicht werden, die sonst keinen Zugang zu anderen Übermittlungswegen haben. Im Nahen Osten und in Nordafrika hat laut «SAT-7» fast jeder Zugang zu Satelliten-TV.

«Grosse Bedeutung»

Durch das Programm können auch Kinder unterrichtet werden, die noch nicht lesen gelernt haben. «Es gibt da Kinder, die seit sechs Jahren nicht mehr in die Schule gehen konnten. Bildung ist für ihre Lebensqualität aber von grosser Bedeutung und wir wollten Teil davon sein, dieses Bedürfnis zu stillen.»

Viele würden zudem von Traumata geplagt, ein Aufwachsen ohne Bildung verstärke dieses Problem. Ausserdem sei die Gefahr dadurch grösser, später keine Arbeit zu finden. «Sie können nicht für sich selbst und ihre Familien sorgen, das kreiert Frustration, woraus eine Reaktion folgt.»

Anders als bei den anderen Kanälen von «SAT-7» sollen keine biblischen Themen behandelt werden. Christen seien schon immer motiviert gewesen, Bildung zu verbreiten, weil sie «Menschen des Buches» sind.

Zum Thema:
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Datum: 29.08.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / MNN / SAT-7

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