Frieden statt Angst

Vom Zauberkult zum Glauben

Von Geburt an war David Ole Keretos Leben vorgezeichnet. Er sollte Hexenmeister werden, genau wie sein Vater. Doch dann hört der junge Kenianer von Jesus und es kommt ganz anders.
Kreuz

Mein Vater war der Medizinmann in unserem Dorf und hatte fünf Frauen. Ich war sein ältester Sohn und deswegen erwarteten alle von mir, dass auch ich eines Tages Hexenmeister werden würde, so wie mein Vater und mein Grossvater. Von klein auf lernte ich alle Flüche, Zauberformeln und Sprüche von meinem Vater. Er war ein geachteter Mann im Massai-Dorf und ich wollte auch so werden wie er.

Eine andere Weltanschauung

Ein Freund von mir wurde Christ und ich beobachtete, wie er sich veränderte. Er war viel fröhlicher und gelassener als vorher. Ständig wollte er mit mir über Jesus reden und stellte meine bisherige Weltanschauung ganz schön auf den Kopf. Er liess mir keine Ruhe und wollte, dass ich ihn zu einem Gottesdienst im anderen Dorf begleite. Ich erklärte ihm, dass Zauberei und der christliche Glaube nicht zusammen passen würden, aber das war ihm egal. Tatsächlich ging ich irgendwann mit. Unter zwei Bedingungen: Ich wollte in der letzten Reihe sitzen und keiner sollte wissen, dass ich der Sohn eines Hexenmeisters war.

Das erste Mal

Es war eigenartig, aber auf dem Weg in die Kirche bekam ich richtig Angst. Es war, als wollten mir Stimmen einflüstern, dass ich sterben werde, wenn ich das Gebäude betrete. Ich hatte auch Angst, dass die Christen mich - den Hexensohn - davonjagen würden. Mit zitternden Knien setzte ich mich in die Kirche.

Es war das erste Mal, dass ich erlebte, wie Christen singen und beten. Es war so anders als die Rituale meines Vaters. Aber am meisten berührten mich die Worte des Predigers, der von Jesus sprach. Immer noch schrien die Stimmen in mir, dass ich sterben müsse. Doch gleichzeitig erkannte ich, dass ich ohne Gott für immer verloren bin. Die Tatsache, dass Gott mich trotz meiner Schuld liebt und annimmt, bewegte mich zutiefst.

Am Ende des Gottesdienstes wusste ich, dass ich eine Entscheidung zu treffen habe. Ich ging nach vorne, fiel auf die Knie und lud Jesus in mein Leben ein. Ich glaubte, dass er mächtiger ist als die bösen Kräfte und die Zauberei. Und vor allem spürte ich, dass er die Wahrheit ist.

Die Leute konnten es nicht glauben, mich dort vorne zu sehen, aber das war mir egal. Denn ein tiefer Friede hatte mich erfüllt. Ich war ein anderer Mensch geworden.

Leben oder Sterben

Mein Vater war entsetzt, als er von meiner Entscheidung erfuhr. Er gab mir zwei Wochen Zeit, mich von Jesus loszusagen. Aber nachdem ich Jesus erlebt hatte, war klar, dass ich kein Hexenmeister mehr werden konnte. Ich wollte niemanden mehr verfluchen und keine Geister mehr beschwören.

Für meinen Vater war dies ein Problem, da in der Tradition unseres Volkes nur der älteste Sohn die Nachfolge eines Hexenmeisters antreten kann. Sobald ein anderer Sohn die Stelle einnimmt, glaubt man, dass der Vater seine Zauberkraft verliert. Es gab nur eine Lösung: Ich musste sterben.

Meine ganze Familie umringte mich und mein Vater fing an, mich zu verfluchen. Er sagte zur Sonne: «Wenn du heute untergehst, dann bringe meinem Sohn den Tod. Wenn du morgen aufgehst, wird er nicht mehr aufwachen.»

Die Nacht kam, aber ich spürte keine Angst. Ganz im Gegenteil, ich war erfüllt von tiefer Freude. Weil ich wusste, dass ich in Jesus die Wahrheit gefunden hatte. Am nächsten Morgen verabschiedete ich mich von meiner Mutter und verliess das Dorf. Ich zog in eine andere Stadt und begann als Christ ein ganz neues Leben.

Heute ist David Ole Kereto Pastor, gründet Gemeinden unter den Massai und setzt sich für humanitäre Hilfe ein.

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Datum: 22.04.2015
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / premierchristianity.com / rootedinjesus.net

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