Best of 2016

Platz 4: Saudische Journalistin stellt nagende Fragen

Zum Jahresende präsentiert Livenet die fünf Texte, die 2016 am meisten Leserinnen und Leser erreicht haben. Auf dem vierten Platz ist der Bericht der saudischen Journalistin, die ihren muslimischen Glaubengeschwistern provokative Fragen stellte.
Nadine Al-Budair, saudische Journalistin

Die nagenden Fragen, die Nadine Al-Budair im Frühjahr in einer kuwaitischen Zeitung stellte, haben nichts an Aktualität verloren. «Was würdet ihr tun, wenn eure Religion jeden Sonntag öffentlich verflucht würde, so wie es unsere Imame jeden Freitag aber auch an den anderen Tagen tun?» Oder was man davon halten würde, wenn Christen über die Lautsprecher von Kirchtürmen  Muslime anschuldigen und verkünden würden: «Gott, lösche die Muslime aus und besiege sie alle!»

Die Worte «Muslime» und «Christen» ausgetauscht

Diese und viele weitere Fragen stellte die in Katar lebende, saudi-arabische Journalistin Nadine Al-Budair. Der Artikel erschien im Frühjahr in der kuwaitischen Zeitung «Al-Rai». In diesem tauschte sie einfach die Worte «Muslime» und «Christen» aus – mit dem Ziel, dass islamistische Gräuel von der muslimischen Gesellschaft verurteilt werden.

Unter anderem schrieb sie, man solle sich vorstellen, dass Jugendliche aus dem Westen auf öffentlichen, arabischen Plätzen im Namen des Kreuzes Selbstmord-Anschläge ausführten.

Sie verlangte von den Lesern, sich vorzustellen, wie junge Leute aus dem Westen Visen, kostenlose Bildung, moderne Krankenversicherung und Sozialleistung in einem arabischen Land erhalten. Dann würden diese Menschen «aus Hass und Blutrünstigkeit unsere Söhne auf unseren Strassen, in unseren Gebäuden, in unseren Zeitungsredaktionen, unseren Moscheen und unseren Schulen töten.»

Nach weiteren Anschlägen in Deutschland und Frankreich haben ihre mahnenden Worte leider nichts an Aktualität eingebüsst.

Zum Artikel:
«Was würdet ihr tun?»: Saudische Journalistin stellt nagende Fragen (20'000 Klicks)

Zum Thema:
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Datum: 28.12.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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