Marco Bäni

Berge besteigen – und staunen…

Marco Bäni
Marco Bäni bildet zusammen mit sportlichen Freunden ein Kollektiv von Landschaftsfotografen. «The Alpinists» halten mit ihren Kameras faszinierende Szenerien aus der Bergwelt fest. Der Bündner erzählt, wie es dazu kam und was ihn im Leben inspiriert.

Marco Bäni ist gelernter Polygraf und ver-bringt seine Freizeit am liebsten im Freien. «Ich liebe es, in den Bergen unterwegs zu sein», präzisiert der 26-Jährige. «Dort bin ich Gott ganz nah, rede mit ihm und empfinde tiefe Dankbarkeit». Mit seinem Bruder und seiner Schwester wächst Marco behütet in Landquart auf. Der Vater ist Handwerker, dazu ein begabter Hobbyfotograf. Er gibt sein Wissen gern an seinen Sohn weiter, der von nun an beim Wandern die Kamera dabeihat. Der gelebte christliche Glaube in seiner Familie lässt in Marco ein tiefes Gottvertrauen wachsen.

 «Dort bin ich Gott ganz nah, rede mit ihm und empfinde tiefe Dankbarkeit.»

Hindernisse überwinden

Dieses möchte er anderen Jugendlichen weitergeben, investiert sich in einer Freikirche in Chur. Marco liebt es, die jungen Menschen auf ihrem Weg zu begleiten und zu ermutigen – am liebsten bei sportlichen Aktivitäten wie Freerunning. Ziel dabei ist, unter freiem Himmel so schnell wie möglich eine Strecke zu absolvieren und dabei Hindernisse zu überwinden. «Man kennt vor allem die spektakulären Sprünge von Dach zu Dach», bemerkt Marco und schmunzelt. «Doch es gibt auf dem Boden genug, das herausfordern kann: Mauern, Treppen oder Geländer.» Auch Ballspiele wie Fussball oder Volleyball begeistern den sportlichen jungen Mann und er weiss andere dafür zu gewinnen, bekräftigt: «Mannschaftssport ist ein gutes Training fürs Leben!»

Schmetterlinge im Bauch

2018 beginnt Marco als Grafiker für die Freikirche ICF Zürich zu arbeiten. Dabei begegnet er Katrin, die dort für die Gottesdienste junger Erwachsener zuständig ist. Die beiden können über alles reden – und bald flattern Schmetterlinge im Bauch. Die angehende HR-Fachfrau ist ebenfalls gern in den Bergen unterwegs. 2020 zieht Marco aus dem Elternhaus in eine Männer-WG ins Zürcher Oberland. Er möchte sich noch etwas in Selbständigkeit üben, bevor er heiratet. Im Juli 2021 unternehmen Katrin und er eine geführte Bergtour auf den Piz Morteratsch: «Diese Tour war ein grossartiges Erlebnis, das uns noch mehr zusammengeschweisst hat!», erinnert sich Marco. Im April 2022 gibt er seiner Katrin das Jawort. Heute lebt das Paar in Rüti ZH und Marco arbeitet als Grafiker in Näfels.

Die Schönheit der Berge

Seit mehreren Jahren erkundet er in sei-ner Freizeit zusammen mit Freunden die Bergwelt im In- und Ausland. Sie nehmen ihre Kameras mit und posten die Bilder anschliessend auf Instagram. Die Reaktionen darauf sind sehr positiv. Nachdem die Gruppe 2018 einen Fotowettbewerb lanciert hatte, entstand die Idee, Fotoworkshops anzubieten. 2020 gründeten die elf Freunde den Verein «The Alpinists». Alle verbindet die Begeisterung für Reisen, Fotografie und Abenteuer. «The Alpinists» bieten ihre Dienste auch als Fotografen an, sei es für Werbeflyer, Erinnerungen an einen speziellen Betriebsausflug oder im Dienst von Tourismusbüros. Mehrfach waren sie für Wallis Tourismus im Einsatz. «Einmal durften wir dazu einen 4000er besteigen», erzählt Marco und strahlt. Ein anderes Mal begleiteten einige von ihnen die Gewinner eines Wettbewerbs auf ihrer Wanderung zu einer SAC-Hütte und dokumentierten die Tour mit ihren Bilder. Einzelne der Jungs sind zudem als Porträt- oder Hochzeitsfotografen aktiv. «Wenn wir einen Auftrag erhalten, besprechen wir, wer ihn übernimmt», erklärt Marco. «Sind mehrere daran interessiert, entscheidet das Los. Wir wollen Freunde bleiben, uns unterstützen und nicht als Konkurrenten betrachten.»

«Unser Ziel ist, junge Menschen zu ermutigen, rauszugehen und selbst etwas zu erleben.»

Unvergesslich

Ein Aufenthalt in den Bergen ist unberechenbar. Einmal war Marco mit zwei Freunden bei strahlendem Wetter auf einem Grat am Klausenpass unterwegs. Er erzählt: «Plötzlich veränderte sich die Atmosphäre. Ein Gewitter zog auf, und es begann zu stürmen. Wir kauerten unter einem Felsband und sahen links und rechts Blitze einschlagen. Da habe ich gebetet und Gott gedankt, als wir pudelnass, aber unversehrt weiterwandern konnten.» Nebst Bewahrung erlebt Marco auch immer wieder, wie Gott ihn beschenkt. Etwa an jenem Morgen, als er mit seinem Bruder die Sulzfluh im Bündnerland (1772 m. ü. M.) erklomm. «Als wir oben waren, ging bald einmal die Sonne unter, derweil breitete sich ein Nebelfeld unter uns aus. Es war atemberaubend und es entstanden unvergessliche Aufnahmen.» Der Clou: Die Brüder hatten die Tour eine Woche zuvor geplant, sie krankheitshalber aber nicht durchführen können. «Gott weiss, wonach unser Herz sich sehnt», sagt der Bergfreund und lächelt.

Verantwortung übernehmen

Mit ihren Aktivitäten möchten «The Alpi-nists» inspirieren. «Unser Ziel ist, junge Menschen zu ermutigen, rauszugehen und selbst etwas zu erleben», erklärt Marco. Gleichzeitig ist es der Gruppe ein grosses Anliegen für die Umweltsituation, als Folge menschlichen Handelns, zu sensibilisieren. Alle jungen Männer sind fasziniert von der Schönheit der Schweiz und anderen Bergregionen. Marco zitiert seine Frau: «Gott ist so verschwenderisch, er lässt auch dort Blumen blühen, wo niemand sie sieht.» Angesichts von Kriegen und Krisen in der Welt bleibt der Fotograf und Sportler ruhig. Marco Bäni ist überzeugt, dass nach diesem Leben nicht alles zu Ende ist: «Die Bibel berichtet von Katastrophen und Kriegen, doch sie zeigt auch auf, dass Gott den Überblick behält. Dieses Gottvertrauen schenkt mir Zuversicht für die Zukunft.»

Zur Person:

Einer meiner Lieblingsplätze in Landquart:
Eine Burg im Wald; dort spreche ich gern mit Gott. (Begegnungsort mit Gott)

Meine Lieblingsbeschäftigung an verregneten (Sonntag-)nachmittagen:
Ich liebe es zu joggen, wenn es in Strömen regnet oder schneit

Meine Lieblingsmusik:
christliche, moderne Lieder

Auf diese App möchte ich auf keinen Fall verzichten:
Bible App

 

Mehr von Marco Bäni:

www.thealpinistsproject.ch
www.marcobaeni.ch

Datum: 17.11.2022
Autor: Mirjam Fisch
Quelle: HOPE-Regiozeitungen