Familienfrauen

Jeder Tag ist Muttertag

Jedes Jahr aufs Neue sehen viele Familien dem Muttertag mit grosser Erwartung entgegen. Er ist die Gelegenheit, den Müttern für all ihre Liebe zu danken.
Jeden Tag ist Muttertag
Muttertagstorte

Väter und Kinder rennen dann gewöhnlich noch mal schnell in den Supermarkt, um einen Strauss Blumen, eine Karte oder Pralinen zu erstehen. Doch Mütter haben viel mehr verdient! Sie sind das Rückgrat der Familie. Das ist eine Tatsache, die wir Männer leider oft verkennen. Stattdessen halten wir uns selbst für so furchtbar intelligent und fürsorglich, dass wir beinahe glauben, wir seien die Mutter im Hause. In Wirklichkeit zeigen wir den Müttern nur selten die Zuwendung und den Respekt, den sie verdienen.

Göttliche Fürsorge

Es sind die Mütter und nicht die Väter, die Tag und Nacht an das Wohlbefinden ihrer Kinder denken. Die Mutter ist die erste, die Lob verteilt und Trost spendet. Sie ist die erste, die ihr Kind verteidigt und schützt, wenn sie spürt, dass ihm Gefahr droht. Sie hat ihr Kind ausgetragen, sie hat die Beschwerden der Schwangerschaft und die Schmerzen der Geburt ertragen, und sie wird das Kind weiter unablässig im Herzen tragen. Ihr Gespür ist feiner als das ihres Ehemanns, und sie wird sich nicht so leicht ihre Sorgen ausreden oder ihre Bedenken zerstreuen lassen. Immer wird sie sich als erste wegen ihres Kindes an Gott wenden. Vielleicht kommt daher das alte jüdische Sprichwort: «Gott kann nicht überall zugleich sein, deshalb gab er jedem Kind eine Mutter.»

Anerkennung contra Rebellion

Wie anders könnte diese Welt aussehen, wenn wir uns der tiefgreifenden Bedeutung dieses Geheimnisses öffnen würden! Nur durch die Anerkennung und den Respekt gegenüber unseren Frauen und Müttern können sich die Aufgaben erschliessen, die uns als Vätern zukommen. Leider herrschen heutzutage oft nur Verwirrung und Unklarheit über die Rolle von Mann und Frau. Viele Frauen erheben sich aus gutem Grund gegen die Verachtung und Unterdrückung durch die Männer. Doch so verständlich diese Rebellion erscheint, so verzweifelt und erfolglos bleibt sie auch

Treue im gemeinsamen Glauben

Mann und Frau wurden gleichwertig geschaffen, aber Gott teilte ihnen verschiedene Aufgaben zu. Meine Frau Verena und ich empfinden unsere 38 Ehejahre als ein Segen. Gott schenkte uns acht Kinder und 35 Enkelkinder. In guten und in schwierigen Zeiten stand mir meine Frau treu zur Seite. In all den Jahren, die genügend Krisen mit sich brachten, hat sie nie an Gottes Liebe gezweifelt, sondern hatte immer das unerschütterliche Vertrauen, dass sich am Ende schon alles zum Rechten wenden wird. Ohne ein lebendiges Gebetsleben und die tägliche Vergebung wäre das nie möglich gewesen.

Viele Gründe zum Danken

In früheren Zeiten sagte man: «Wenn eine Mutter ein Kind zur Welt bringt, steht sie mit einem Fuss im Grab.» Das ist heute ebenso wahr wie damals. Erst in den letzten Jahrzehnten hat man begonnen, die Gesundheit von Mutter und Kind als Selbstverständlichkeit hinzunehmen. Dadurch hat man vergessen, dass es auch heute keine Garantie dafür gibt, dass Mutter und Kind eine Geburt überleben werden. Schon allein aus diesem Grunde verdienen die Mütter viel mehr Liebe, Achtung und Anerkennung von uns Männern. Das könnte tatsächlich die Welt auf den Kopf stellen.

Versäumen wir die Gelegenheit nicht, uns zu diesem Muttertag den Müttern wahrhaft zuzuwenden. Damit tun wir auch uns selbst einen Gefallen, denn wir erfassen damit viel gründlicher die wahre Bedeutung von Vaterschaft und Ehe. Diese haben nichts mit Herrschaft, Kontrolle und Tyrannei zu tun, sondern mit Liebe, Schutz und Fürsorge. Dann fühlen wir uns besser in unserer eigenen Haut und auch auf unsere Kinder wird dies einen positiven Effekt haben. Sie werden spüren, dass ihre Eltern einander innig lieben – und dass diese Liebe auch ihren Kindern gilt.

Am Muttertag – und jeden Tag – möchte ich mein Bestes tun, um meiner Frau Dank und Anerkennung für all das zu zeigen, was sie täglich für mich, meine Kinder, Enkelkinder und Mitmenschen leistet. Denn es gilt die Weisheit, die ich neulich auf eine Serviette gedruckt fand: «Wenn Mutter nicht glücklich ist, ist niemand glücklich.»

Datum: 08.05.2011
Autor: Johann Christoph Arnold
Quelle: www.DerBruderhof.de

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